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0259a - Der Tod im Poker-Club

0259a - Der Tod im Poker-Club

Titel: 0259a - Der Tod im Poker-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod im Poker-Club
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griff mich an, obgleich er die Pistole in meiner Faust sah. Aber dieser Fuchs wußte genau, daß ein G-man nur von der Waffe Gebrauch macht, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.
    In dieser Situation gab es eine Menge Möglichkeiten, den Burschen zur Vernunft zu bringen.
    Ich ließ daher meine 38er im Jackenausschnitt verschwinden und parierte den Angriff des wütenden Gangsters. Es kostete mich nur wenig Mühe, die unkontrollierten Schläge abzublocken. Erst als Wardman sein Pulver verschossen hatte, funkte ich zurück. Ich traf sein Kinn mit zwei kräftigen Aufwärtshaken, die den Burschen aus den Halbschuhen hoben.
    Er fiel hintenüber, schlug mit dem Kopf gegen die Schreibtischkante und streckte alle viere von sich. Er kam schnell wieder zurück. »Und was hast du jetzt vor, G-man?« fragte der Gangster.
    »Wir werden zusammen das Haus verlassen. Ich verhafte dich wegen unberechtigten Waffenbesitzes und Angriffs auf einen Polizeibeamten.«
    »Ein dünnes Argument, findest du nicht auch?« spottete der Gangster.
    »Du bist ein alter Fuchs. Bei dir kann ich mir die Belehrung über die Aussage ersparen.«
    »Du kannst dir jede weitere Silbe ersparen, G-man. Von mir erfährst du sowieso kein Sterbenswort«, zischte er wütend
    »Du wirst genau das tun, was ich dir sage, Wardman. Leg die Türschlüssel auf den Schreibtisch.«
    Der Gangster sah, daß ich nicht mit mir spaßen ließ.
    »Aber ich werde mir dein Gesicht merken, G-man. Wenn ich nach vierundzwanzig Stunden wieder ein freier Mensch bin, werde ich dir einen Besuch abstatten, an den du noch Jahre zurückdenkst. Nichts könnt ihr mir beweisen, gar nichts!«
    Ich dachte nicht daran, jetzt schon die Trümpfe auszuspielen, die Mrs. Dolan uns in die Hand gedrückt hatte.
    »Du wirst jetzt genau das tun, was ich dir sage, Wardman«, wiederholte ich, »leg deine sämtlichen Türschlüssel auf den Schreibtisch!«
    Der Gangster angelte in seiner Hosentasche nach einem kleinen Etui. Es enthielt drei Schlüssel, die zu allen Türen des Kaufhauses paßten.
    »Jetzt reck' deine Hände in die Höhe und marschiere voran. Durch die Möbelabteilung, dann die Treppen hinunter bis zum ersten Stock. Vorher knipst du das Licht an.«
    Während ich das Schlüsseletui einsteckte, ging Wardman an eine Schalttafel und legte einige Hebel um. Ich griff zum Telefon, wählte die Nummer des zuständigen Reviers, die mir inzwischen geläufig war und bat um einen Streifenwagen.
    Wardman warf mir giftige Blicke zu. Wir marschierten los. Selbst auf dem dunklen Boden brannte Licht. Der Bursche hatte auftragsgemäß eine Festbeleuchtung eingeschaltet.
    Was mich aus der Ruhe brachte, war das langsam? Tempo, das der /Bursche einschlug. Ich trieb ihn zur Eile an.
    Endlich erreichten wir den zweiten Stock. Wir gingen durch die engen Gänge auf die Treppe zu, die zum Erdgeschoß führte. Rechts und links waren die Gartenmöbel aufgestapelt. Plötzlich ergriff der Gangster einen zusammengeklappten Gartenstuhl und schleuderte ihn mir vor die Füße.
    Ich ging in die Knie. Der Gangster versetzte mir noch einen Schlag gegen das Ohr.
    Ich hatte das Gefühl, in einen unendlich tiefen dunklen Schacht zu fallen, der quer durch die Erde führte.
    ***
    Als mein Gehirn wieder arbeitete, brauchte ich Zeit, um zu überlegen, wo ich mich befand. Die Erinnerung kehrte bruchstückweise zurück. Es war dunkel. Ich drehte mich auf den Bauch und kroch eine Strecke auf Händen und Füßen vorwärts. Als ich mich zehn Schritte von meinem Ruheplatz entfernt hatte, fiel mir die Smith & Wesson ein. Die Pistole war mir beim Sturz aus der Hand gerutscht. Ich machte kehrt und robbte zurück.
    Es war so dunkel im Kaufhaus, daß ich nicht die Hand vor meinen Augen erkennen konnte. Der Bursche hatte mich überlistet und die günstige Gelegenheit wahrgenommen, mich ins Land der Träume zu schicken.
    Ich glaubte am alten Platz zu sein. Mit den Händen tastete ich den Boden ab. Aber ich fand die Pistole nicht.
    In meiner Tasche waren noch die Schlüssel, die Wardman mir ausgehändigt hatte. Alle Türen waren verschlossen. Wenn der Gangster nicht Duplikatschlüssel hatte, mußte er noch im Hause sein.
    Vielleicht in den Kellerräumen?
    Hastig fingerte ich die Streichholzschachtel aus meiner Tasche. Ich riß ein Zündholz an.
    Im gleichen Moment ballte eine Pistole auf. Die Kugel pfiff an meinem Ohr vorbei.
    Ich ließ das Streichholz fallen, warf mich flach auf den Boden und robbte hinter eine Ladentheke.
    Der Schuß war von der

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