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0259a - Der Tod im Poker-Club

0259a - Der Tod im Poker-Club

Titel: 0259a - Der Tod im Poker-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod im Poker-Club
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beantworten, wenn Sie nicht wollen, Mrs. Dolan«, sagte ich leise. »Kennen Sie Fred Wardman näher?«
    Die Frau sah durch mich hindurch und nickte kaum sichtbar mit dem Kopf.
    »Wir sind ihm sehr verpflichtet«, murmelte sie. »Er hat unser Geschäft vor dem Bankrott gerettet.«
    Es war nutzlos, der Frau jetzt eine Vorlesung über falsch verstandene Dankbarkeit zu halten. Lucie Dolan machte also seit langer Zeit gemeinsame Sache mit Fred Wardman, und zwar gegen James Dolan.
    »Kommen Sie zurück in den Salon, Mrs. Dolan.«
    Die Frau gehorchte.
    »Es ist nicht schwer herauszufinden, auf welche Weise er Ihr Unternehmen saniert hat. Durch die Beteiligung an einer Organisation von Glücksspielen! Aber auch das wird er Ihnen gebeichtet haben, Mrs. Dolan. Hat er Ihnen nicht gesagt, wohin er flieht, dieser saubere Fred Wardman?«
    Die Frau zuckte zusammen wie von einem Peitschenhieb getroffen. Ich hatte ihre empfindliche Stelle erwischt. Wardman ließ Mrs. Dolan sitzen! Diese Möglichkeit schien in der Vorstellungsweit dieser alternden Frau nicht zu existieren.
    »Well. Er macht sich auf und davon, nachdem er es Ihrem Mann ausgeredet hat. Es würde mich nicht wundern, wenn er aus Versehen die. Papiere Ihres Mannes mitnehmen würde. Oder glauben Sie, Wardman wartet jetzt, bis die Falle zuschnappt?«
    »No, Mr. Cotton, Fred ist kein schlechter Mensch, er ist kein Verbrecher!« schluchzte die Frau und schlug die Hände vors Gesicht.
    »Von Wardman sprechen Sie unentwegt. Aber nicht eine Silbe von James Dolan, der Sie geheiratet hat, als Sie eine unscheinbare Blumenverkäuferin waren, Mrs. Dolan!«
    »Wie hoch ist Ihr Mann versichert, Mrs. Dolan?« warf Phil ein. Die Frau ließ blitzartig die Hände fallen und starrte meinen Freund an.
    »Was wollen Sie damit sagen?« murmelte sie.
    »Nichts. Es war nur eine Routinefrage«, wich Phil aus. »Warum wollen Sie uns die Forderungen nicht nennen, die die Gangster Ihrem Mann gestellt haben? Es gibt keine Geheimnisse mehr über das Unternehmen Dolan. Die Gangster wollten James erpressen, weiter mit Ihnen zusammenzuarbeiten! Stimmt‘s?« Die Frau nickte.
    »Sie können Ihrem Mann nur noch helfen, wenn Sie die Karten aufdecken und uns alles erzählen, was Sie wissen«, setzte Phil nach, »unter Umständen retten Sie ihm damit das Leben.«
    Durch einen Tränenschleier blickte mich die Frau an und keuchte:
    »Ich weiß nicht mehr als Sie auch.«
    »Und warum haben Sie mir heute morgen zugeflüstert, daß James Dolan sich in seinem Kaufhaus am Hudson aufhielt?« fragte ich.
    »Fred hat es von mir verlangt.«
    Jetzt konnte ich mir einen Reim darauf machen. Der Gangster suchte eine passende Gelegenheit, mich auszuschalten. Die hoffte er im Kaufhaus zu finden. Aber irgend etwas hielt ihn davon ab.
    »Was hat er Ihnen gesagt, als er das Haus verließ?«
    »Wer, James oder Fred?«
    »Fred, denn die Abfahrt Ihres Mannes haben Sie ja nach Ihrer eigenen Aussage verschlafen.«
    »Fred wollte gegen…« Sie stockte und brach in Tränen aus.
    »Was wollte er?« stieß ich nach »Fred kommt gegen Mitternacht zurück. Ich sollte alles vorbereitet haben. Er hat die Flugkarten nach Südamerika bereits in der Tasche,«
    »Wie viele Flugkarten?« fragte Phil gedehnt.
    »Zwei…«
    »Und Sie sind bereit, mit Wardman zu fliehen?«
    Die Frau nickte.
    »Wo ist Mr. Dolan, Ihr Mann?« fragte ich leise.
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte sie gequält.
    ***
    Mrs. Dolan lag auf der Couch. Das Schluchzen schüttelte ihren Körper. Phil und ich besprachen flüsternd den Einsatzplan.
    Mein Freund sollte in der Villa warten, während ich mich in Marsch setzte, um entweder Dolan oder Wardman aufzutreiben. Ich hatte auch bestimmte Vorstellungen, Wo ich Wardman finden würde. Vielleicht war Dolan nicht weit entfernt, wenn ich den Geschäftsführer fand.
    Phil war von seinem Auftrag keineswegs begeistert. Er warf einen Blick auf die fassungslose Lady, die dabei war, die größte Enttäuschung ihres Lebens zu verdauen.
    »Gib ihr Baldr ian, das beruhigt«, sagte ich in der Tür. »Aber sei wachsam. Wardman ist ein gerissener Fuchs. An deiner Stelle würde ich — mit Einwilligung von Mrs. Dolan selbstverständlich — die oberen Räume kurz untersuchen, um vor Überraschungen sicher zu sein.«
    Phil nickte. Ich zog die Tür zu und lief zu meinem Jaguar, schwang mich hinter das Steuer und gab Gas. Ich fuhr zunächst zu Mr. High und ließ mir einen Durchsuchungsbefehl besorgen, denn ich glaubte zu wissen, wo ich Fred

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