Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
026 - Das Totenhaus der Lady Florence

026 - Das Totenhaus der Lady Florence

Titel: 026 - Das Totenhaus der Lady Florence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Wagen, den er im
Nebel vor sich vermutete und der das gleiche Ziel haben würde wie er.
    »Wir fahren zum Haus der Lady Florence«, sagte er rau, ohne einen Blick auf
seine Schwester zu werfen. »Ich hoffe, wir kommen nicht zu spät.«
    Sie erreichten den düsteren Ort, an dem das einsame Haus stand. Hinter Nebel,
Zypressen und Trauerweiden war das Mauerwerk kaum wahrzunehmen.
    »Da!« Miriam Brent zeigte auf den Wagen, der im Dunkel vor ihnen stand.
    Der Studebaker! Die Tür stand offen. Mit entsicherter Waffe ging Larry
sofort zu dem Auto. Er fand den Sitz blutüberströmt. Bei diesem Blutverlust
konnte der Geheimnisvolle nicht mehr lange leben. Er musste dringend in
ärztliche Behandlung.
    X-RAY-3 ging um das Auto herum. Vor sich im Nebel erkannte er die Umrisse
eines weiteren Wagens.
    »Der war vorher noch nicht hier, Larry«, bemerkte Miriam Brent leise. Es
war ein Wagen mit einer Zulassungsnummer aus Plymouth, ebenso wie der
Studebaker ein Kennzeichen aus Plymouth trug. Larry nahm Miriam bei der Hand,
ging mit ihr durch das Tor und eilte über die feuchten Wege und den ungepflegten
Rasen. Der Nebel stand wie ein zäher Brei zwischen den Bäumen. Das Haus schälte
sich aus dem Dunkel.
    Schwaches Licht drang durch die winzigen Oberfenster der Haustür.
    Miriam Brent schluckte. Sie musste daran denken, was sie in diesem Haus
erlebt hatte. Wie würde sie Beatrice Burling und deren Vater wiederfinden?
    Larry drückte die Klinke herunter und stieß die Tür sofort vollends auf.
Nebelschwaden wehten vor ihm in den breiten, mit dunklem Holz getäfelten
Korridor.
    Die Tür neben der Treppe zu den oberen Stockwerken führte in die
Kellerräume. Auf dem Teppich waren deutlich frische Blutspuren zu erkennen. Sie
bildeten sich aus dem Nichts und kamen der Tür näher. Larry und Miriam
erblickten die durchscheinende Gestalt, die auf die Tür zutaumelte. Ein Mann,
dessen Umrisse und Konturen schärfer wurden. Mit jeder Sekunde, die verstrich,
wurden mehr Details sichtbar.
    Larry Brent sah die Verletzung. Die rechte Schulter des Fremden lag bloß.
Die Kleidung war verbrannt, verkohlt, und die Schulter sah aus, als wäre sie
mit einem großen Sägemesser angeschnitten worden. Der Verletzte verlor ständig
Blut. Er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, so geschwächt war er
bereits. Er taumelte bis zum Treppengeländer. Nun war sein Körper voll
sichtbar. Er erreichte die Zone, an der der Lichtstrahl unterbrochen wurde, der
die Tür zum Keller automatisch aufschwingen ließ.
    Dumpf polternd stürzte der Unbekannte zu Boden. Er erreichte sein Ziel
nicht mehr, sein geheimnisvolles Versteck im Keller aufzusuchen.
    Seine verkrampften Finger hatten noch versucht, sich am Treppengeländer
festzuhalten. Durch die Wucht des Sturzes riss er eine Strebe heraus. Das Holz
knirschte und riss splitternd aus der Halterung.
    Plötzlich hörten Larry und Miriam Brent das dumpfe Stöhnen des Mannes.
Zuckend lag er auf dem Boden, er versuchte noch einmal, sich zu erheben, doch
es gelang ihm nicht.
    X-RAY-3 kniete neben ihm nieder. Das war sein Gegner, der Mann, bei dessen
Berührung Hiram Short gestorben war, der Mann, der auch Miriam nach dem Leben
getrachtet hatte!
    Er hatte volles, dunkles Haar, das an den Schläfen leicht ergraute. Sein
Atem ging stoßweise.
    »Wer sind Sie?« fragte Larry leise.
    Der Sterbende öffnete die zitternden Augenlider. Sie schienen schwer wie
Blei. Seine bleichen Lippen verzogen sich. Ein dünner Blutfaden rann aus seinem
Mundwinkel, ein Zeichen dafür, dass auch die Lunge durch den Schuss verletzt
worden war. Der Laserstrahl war tief in den Körper eingedrungen.
    »Aus«, flüsterte der am Boden Liegende. »Alles umsonst – die Arbeit von
zwei Jahren.«
    Larry fühlte seinen Puls. Er war schwach und unregelmäßig. »Wie kam es zu
der Unsichtbarkeit? Weshalb töteten Sie Yorkshere?« Larry ließ den anderen
nicht aus den Augen. Was er jetzt sagte, war eine vage Vermutung. Aber der Name
Yorkshere weckte ein eigenartiges Licht in den Augen seines Gegners.
    »Yorkshere ... er wusste alles. Er war an den Forschungen mit Dodgenkeem
beteiligt. Er konnte mir gefährlich wenden.«
    »Forschungen? Welche Forschungen?«
    »Forschungen – mit dem Licht – Dodgenkeems Entdeckung, die Lichtstrahlen
abzuschirmen – die Entstehung der Unsichtbarkeit eines organischen Körpers ...«
Er sprach plötzlich wirr durcheinander, und doch zeichnete sich in Larry Brents
Bewusstsein langsam ein Bild ab. Er wusste, dass er am

Weitere Kostenlose Bücher