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026 - Das Totenhaus der Lady Florence

026 - Das Totenhaus der Lady Florence

Titel: 026 - Das Totenhaus der Lady Florence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Baum geknallt. Der Fahrer war
verbrannt. Die Explosion war durch den Schuss aus Larry Brents Laserwaffe
ausgelöst worden.
    Bleich taumelte Larry an den Ort zurück, wo er gelegen hatte. Seine Waffe!
Er hatte sie verloren und musste sie wiederfinden. Larry entdeckte den
schimmernden Lauf der PSA-Waffe zwischen dem fauligen Laub neben einem
Baumstamm.
    X-RAY-3 warf einen Blick auf seine Uhr. Er musste mehr als eine Stunde
bewusstlos gewesen sein.
    Er fühlte sich noch unsicher und schwach auf den Beinen, als er zu dem
Wagen seines rätselhaften Widersachers, dessen Identität noch immer nicht
gelüftet war, taumelte. Seine Kleidung war nass, und er fror. Er stieg in den
Wagen, den Roy Carter, der Privatdetektiv, gesteuert hatte. Larry wendete. Er
ließ das ausgebrannte Wrack des Austins, einen verkohlten Leichnam und den
erschossenen Carter zurück. X-RAY-3 wollte nach seiner Rückkehr in Bideford die
örtliche Polizei verständigen, damit sie sich um die Dinge hier kümmern konnte.
    Er fuhr den Weg zurück, den er gekommen war. Während der Fahrt
durchstöberte er die Fächer unter dem Armaturenbrett und das Handschuhfach. Er
fand einen Kraftfahrzeugschein, der auf den Namen Carters ausgeschrieben war.
Das war alles. Auf den Burschen mit der dunkelgrünen Jacke wies nichts hin.
    Larry Brent fuhr jetzt sehr langsam, um die Abzweigung nicht zu verpassen.
Dunkel ragte die Friedhofsmauer neben ihm auf. Er musste sich rechts halten, um
nach Bideford zu kommen.
    Ganz beiläufig registrierte er die beiden Wagen in der Nähe des großen
Haupttores des Friedhofes. Ein dunkler Triumph Vitesse mit Londoner Kennzeichen
und ein schwerer amerikanischer Straßenkreuzer, ein Studebaker. Larry bog
rechts ab, als er einen markerschütternden Schrei vernahm. Instinktiv trat er
auf die Bremse. Der langsam fahrende Wagen stand sofort.
    Der gellende, markerschütternde Schrei einer Frau! Er verlor sich in der
Nacht und schien von den wallenden Nebelschleiern davongetragen zu werden.
    Und wieder ein Schrei! Er kam von dem Friedhof. Jemand schrie, als ginge es
um sein Leben. Nur ein Mensch in panischer Todesangst verhielt sich so.
    Larry stieß mit dem Wagen zurück und sprang hinaus. Schwindelgefühl ergriff
ihn, als er sich so überhastet bewegte. Doch er kannte keine Rücksicht gegen
sich und stürzte zu dem angelehnten Tor neben der großen Einfahrt.
    Der Schrei war aus der Kapelle gekommen, oder aus dem kleineren Anbau
rechts davon.
    Plötzlich, zum dritten Mal, dieser entsetzliche, langgezogene Laut.
    »Hiiiillllffffeeee!« Eine Frau war in tödlicher Gefahr! Der Schrei schien
aus der Erde zu kommen, er drang durch die Wände der Kapelle.
    Larry Brent schonte sich nicht. Er taumelte mehr, als er lief. Er kam auf
die andere Seite der Kapelle. Alles war dunkel. Er riss die Tür auf und blickte
in das dämmrige Innere. Das Ewige Licht warf einen roten Schein über den
geschmückten Altar und die im Schatten stehenden Heiligenfiguren.
    Dumpfes Poltern ertönte von dem düsteren Gang, über dessen
torbogenähnlichem Eingang die Worte FAMILIE DODGENKEEM standen.
    Von dort kam die Unruhe, von dort die gellenden Schreie. Jemand war am Ende
seiner Kraft oder an der Grenze zum Wahnsinn. Larry rannte durch das Dunkel.
Die kahlen, hohen Wände des Ganges zur Gruft ragten zu beiden Seiten neben ihm
auf und verloren sich über ihm im Dunkel. Der Gang bog rechts ab. Flackernder
Kerzenschein wurde sichtbar, warf die Schatten eines riesigen Sarges und zweier
Menschen an die Decke und die unebenen Wände, in denen zahlreiche Namen und
Daten eingemeißelt waren.
    Im Lauf riss Larry seine Smith & Wesson Laserwaffe heraus und taumelte
in die Gruft.
    Das Mädchen, das schrie, stürzte wie von Sinnen in die hinterste Ecke.
Seine Haare waren zerzaust, sein Gesicht von Entsetzen und Furcht gezeichnet.
    Larry stöhnte. Er glaubte zu träumen. »Miriam?« kam es ungläubig über seine
Lippen.
    Er sah, warum sie wimmerte, schrie, schluchzte, irgendwo Schutz suchte, und
doch nicht wagte, dem Ausgang der Gruft zu nahe zu kommen.
    Aber er begriff es nicht.
    Da war ein Mann, schmal und bleich, der wie ein scheues, furchtsames Tier
um den Sarg herumstrich und eine dicke, rote Kerze in einem schwarzen,
schmiedeeisernen Halter umklammerte.
    Hiram Shorts Augen glühten. Der Rausch, unter dem er bis vor wenigen
Minuten noch gestanden hatte, war verflogen.
    »Komm nur näher«, zischte der Totengräber, und er starrte auf eine
imaginäre Stelle, als stünde eine

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