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026 - Der Doppelgänger

026 - Der Doppelgänger

Titel: 026 - Der Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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beruhigte ihn Julius mit der Miene eines christlichen Märtyrers, der selbst noch die Löwen entschuldigt, die ihn zerreißen sollen. »Das hätte jedem anderen auch passieren können. Ich hätte nur gewünscht, daß Sie ihn getroffen hätten, oder sie .«
    Diana wurde aufmerksam.
    »Oder sie? War denn die andere Person eine Frau?«
    »Das ist sehr leicht möglich.« Julius war nicht bereit, sich weiter hierüber zu äußern, da er selbst nicht ganz sicher über diesen Punkt war.
    »Ob es ein Mann oder eine Frau war, kann ich im Augenblick nicht sagen«, erklärte er düster. »Das wird bei der Untersuchung alles noch herauskommen.«
    »Was ist denn eigentlich tatsächlich passiert?«
    Bobby stellte diese Frage. Er hatte nur eine Ahnung von dem, was sich im Dunkeln alles zugetragen hatte. Julius suchte in seiner Tasche und zog ein großes Notizbuch hervor, das er gewichtig öffnete. Nachdem er einige Zeit darin geblättert hatte, fand er die Stelle auch, die er suchte. »Am Fünfzehnten dieses Monats, um zwei Uhr morgens«, las er mit volltönender Stimme vor, »wurde ich in meinem Schlaf von dem unangenehmen Gefühl geweckt, daß sich etwas Unheimliches ereignen würde, daß zum Beispiel Einbrecher oder andere Verbrecher in die Wohnung eingedrungen seien. Ich sprang aus meinem Bett, das zwei Fuß und sechs Zoll vom Fenster entfernt war - ich habe Tante Lizzie gebeten, die Entfernung genau auszumessen. Das Studierzimmer lag in vollkommener Dunkelheit, aber ich sah die Gestalt eines Mannes. Als ich vorwärtsstürzte, um ihn festzuhalten, sprangen anscheinend zu meinen Füßen eine oder mehrere unbekannte Personen auf. Da ich erkannte, daß Gefahr im Verzug war, wurde ich mit ihnen handgemein - ich vermute, Sie hörten das Toben des Kampfes?« fragte er ängstlich.
    Diana hatte nichts gehört, und Bobby schüttelte den Kopf.
    »Nein, ich habe nichts davon gehört, aber es ist möglich, daß ich nicht nahe genug war«, meinte er.
    Mr. Dempsi hatte die Hände auf den Rücken gelegt, hielt den Kopf gesenkt und schaute nicht auf.
    »Plötzlich«, fuhr Mr. Superbus fort, »ertönte ein Schuß, und ich wußte von nichts mehr.«
    »Aber Sie sagten, es könne eine Frau gewesen sein?«
    Diana war fest entschlossen, sich über diesen Punkt Aufklärung zu verschaffen.
    »Es mag ein Mann oder eine Frau gewesen sein«, entgegnete Julius, »das wird alles ans Tageslicht kommen, wenn ich sozusagen die Geheimgeschichte erzählen werde. Im Augenblick muß es genug sein, wenn ich sage, eine oder mehrere unbekannte Personen - wo ist eigentlich Onkel Artur, ich habe ihn heute noch nicht gesehen?«
    »Aber als Sie mit der unbekannten Person rangen, Mr. Superbus, müssen Sie doch gemerkt haben, ob es ein Mann oder eine Frau war«, bestand Diana hartnäckig.
    Julius neigte verschämt den Kopf.
    »Als ein verheirateter Mann sollte ich es eigentlich wissen«, sagte er diskret.
    »Aber Sie haben doch mit der Person gerungen!« »In gewisser Weise, ja, aber nur in gewisser Weise. Ich habe den Ausdruck mehr im allgemeinen gebraucht.«
    »Aber Sie sahen doch -«
    »Die Person sah wie ein Mann aus ... ich werde Ihnen die ganze Wahrheit sagen. Er sah aus wie Onkel Artur. Ich habe mir aber keinen Augenblick eingebildet, daß es wirklich Onkel Artur war. Ich will niemand verdächtigen. Er ist durch die Tür entschlüpft, bevor ich ihn genau erkennen konnte.«
    »Da müssen Sie sich aber geirrt haben, Mr. Superbus«, sagte Diana.
    »Er schlüpfte hinter mir vorbei zur Tür hinaus.« Julius zeigte auf den Eingang.
    »Da irren Sie sich«, erwiderte Diana. »Der Mann ist durch das Fenster entflohen, von dort in den Hof gesprungen und nachher über die Mauer geklettert. Das Fenster stand doch offen.«
    »Erzählen Sie uns doch einmal, wie es eigentlich kam, daß Sie schliefen, während die Leute den Geldschrank aufbrachen?« fragte Bobby.
    Mr. Superbus legte die Stirn in Falten und schloß die Augen.
    »Ich bin betäubt worden - in meinem Kaffee muß ein Schlafmittel gewesen sein. Ich habe sonst einen ganz leichten Schlaf, bei dem geringsten Geräusch wache ich sofort auf!«
    Bobby nickte.
    »Aber den Pistolenschuß haben Sie doch gehört?«

27
    Mr. Superbus war in einem Ambulanzwagen des Roten Kreuzes fortgeschafft worden. Er hätte zwar auch ein gewöhnliches Auto benützen können, aber er hatte nun einmal den Wunsch, in einem Krankenwagen abtransportiert zu werden.
    »Was ist eigentlich so eine Zehe wert, Bobby? Ich muß dem armen Mann doch irgend

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