026 - Ich jagte das rote Skelett
Tony seither verwendete. Lance hatte auch eine recht wirkungsvolle Weihwasserpistole für Tony anfertigen lassen, die bis auf fünf Meter Entfernung eine exakte Treffsicherheit garantierte. Eine Zeitlang hatte der Dämonenjäger auch diese Waffe gegen die Ausgeburten der Hölle eingesetzt, dann war sie ihm aber abhanden gekommen. [6]
Lance hatte dem Freund angeboten, eine neue Pistole anfertigen zu lassen, doch Tony hatte darauf verzichtet. Es reichten ihm die Waffen, die ihm zur Verfügung standen.
Dennoch hörte Lance nicht auf, sich zu überlegen, was er Tony noch in die Hand geben konnte, denn wer ständig gegen die schwarze Macht zu kämpfen hatte, konnte Lances Ansicht nach niemals reichlich genug bewaffnet sein.
Oda lag im Wohnzimmer auf der Couch. Lance beugte sich nun zu ihr hinunter und küßte sie.
Der Zufall hatte sie zusammengeführt.
Mago, der Schwarzmagier, der Jäger der abtrünnigen Hexen, war hinter Oda hergewesen. Quer durch die Dimensionen hatten Mago und seine Schergen dieses hübsche Mädchen gejagt. Sie wußte schon nicht mehr, wohin. Da fiel ihr ihre Freundin Roxane ein, und dort, wo diese war, fand sie dann endlich Schutz vor dem gefährlichen Schwarzmagier. [7]
In Tony Ballards Haus lernte sie schließlich Lance Selby kennen, und bei beiden schlug sofort der Blitz ein.
Es dauerte nicht lange, da zog Oda zu Lance, und seither waren der Parapsychologe und seine weiße Hexe unzertrennlich.
»Noch einen Drink?« fragte Lance das schöne Mädchen.
Sie lachte gurrend. »Was hast du vor? Willst du mich beschwipst machen?«
»Wäre das so schlimm?«
»Tut das ein Gentleman?«
»Bin ich denn einer?« fragte Lance grinsend.
Oda schlang ihre Arme um seinen Hals. »Weißt du, was ich mir wünsche, Lance? Daß es mit uns immer so bleibt, wie es jetzt ist.«
»Daran wird sich bestimmt nichts ändern«, versprach ihr der Professor.
Sie wurde einen Augenblick ernst, sah an ihm vorbei zur Decke.
»Das kann man nicht wissen. Unser Glück hängt von vielen Faktoren ab, auf die wir keinen Einfluß haben.«
»Nichts kann uns beide entzweien, Oda.«
Sie seufzte. »Ich wollte, es wäre so.«
Er lachte übertrieben heiter. »He, was sind denn das für trübsinnige Töne? Ich dachte, du wärst glücklich. Dann zeig es mir gefälligst.«
Sie zog ihn zu sich hinunter, und ihre Lippen öffneten sich lockend. Als seine Hand ihren Busen berührte, durchlief sie ein angenehmer Schauer. Lächelnd schloß sie die Augen, um sich voll der zärtlichen Liebkosung hinzugeben.
Da klirrte plötzlich Glas.
Nebenan.
In Tony Ballards Haus!
***
Eine unsichtbare Kraft hatte sich zusammengeballt. Schwarze Magie! Sie wuchs vor Tony Ballards Haus empor und richtete sich gegen das Gebäude, in dem sich zur Zeit niemand befand. Der Moment war günstig. Niemand konnte etwas gegen die starken schwarzen Kräfte unternehmen, die auf das Haus einwirken würden.
Mit der Wucht einer großen Abbruchkugel sauste die feindliche Magie gegen das Gebäude. Wie die unsichtbare Faust eines Riesen traf die Höllenkraft eines der Fenster.
Die Faust, die nicht zu sehen war, stieß durch das Fenster in den Raum. Klirrend splitterte das Glas und flog regnend durch das Zimmer. Der Vorhang flatterte bis zur Decke hoch. Eine hinter dem schwarzmagischen Schlag folgende Druckwelle warf die Möbel um, riß Bilder von den Wänden, schleuderte Stehlampen zu Boden.
Und schon wieder schlug die schwarzmagische Faust zu.
Sie riß den Lüster vom Haken, warf ihn gegen einen Wandspiegel, dessen Glas zu Bruch ging. Die Glühbirnen zerplatzten. Der Teppich stellte sich auf und legte sich über die Beine von zwei Stühlen, die zur Decke wiesen.
Ein Fenster nach dem anderen zertrümmerte die schwarze Kraft.
Sie hämmerte Türen auf und verwandelte die in den Räumen herrschende Ordnung im Handumdrehen in ein perfektes Chaos.
Noch war niemand zu sehen. Die gefährliche Magie war eine Art Vorhut.
Wer würde ihr folgen? Welchen Zweck hatte diese Attacke?
***
Lance Selby schnellte hoch. »Großer Gott, was passiert mit Tonys Haus?«
Soeben zersplitterte das nächste Fenster.
»Ich muß nach drüben!« keuchte der Parapsychologe.
»Ich komme mit«, sagte Oda.
Der Professor schüttelte den Kopf. »Nein, du bleibst hier, ich möchte nicht, daß du dich in Gefahr begibst.«
»Ich bin kein wehrloses Mädchen, das weißt du. Ich besitze übernatürliche Fähigkeiten.«
»Bitte, Oda!« sagte Lance eindringlich. »Es ist jetzt keine Zeit für lange
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