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026 - Ich jagte das rote Skelett

026 - Ich jagte das rote Skelett

Titel: 026 - Ich jagte das rote Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Verdacht, daß Arma die Absicht hatte, sich ihr früheres Aussehen wieder zu verschaffen. Ihre Augen hatte sie schon.
    Natürlich mußte diese Theorie nicht stimmen. Aber unter den Teppich kehren ließ sie sich auch nicht so einfach. Mich schauderte bei dem Gedanken, wie viele Menschen ihr Leben verlieren würden, bis Arma wieder komplett war. Da Arma den zur Wohnungstür hereinstürmenden Männern nicht begegnet war, befand sie sich entweder noch in der Wohnung, oder sie hatte eine andere Fluchtmöglichkeit gefunden.
    Ich wies auf eine halb offenstehende Tür. »Wohin geht’s da?«
    »Ins Schlafzimmer«, sagte Harley Sullivan.
    Ich eilte nach nebenan und sah das offene Fenster. Als ich es erreichte, und mich hinausbeugte, vernahm ich Schreie, die mir das Blut in den Adern gerinnen ließen.
    Ich sprang aus dem Fenster und rannte auf die markerschütternden Schreie zu. Etwa hundert Meter mußte ich laufen, dann sah ich eine offene Haustür. Ich holte meinen Colt Diamondback, der mit geweihten Silberkugeln geladen war, aus der Schulterhalfter.
    Die Schreie rissen mich buchstäblich vorwärts. Sie wurden in höchster Todesangst ausgestoßen. Ich hoffte, das Mädchen, das so entsetzlich schrie, noch retten zu können.
    Mit langen Sätzen stürmte ich den Gang entlang.
    Eine Tür.
    Ich wollte sie aufstoßen, prallte jedoch mit voller Wucht dagegen.
    Ein glühender Schmerz explodierte in meiner Schulter und zog sich bis in die Fingerspitzen hinunter.
    Ich biß die Zähne zusammen. Mir fiel ein, daß Arma die Küchentür in der Hausmeisterwohnung mit einem Zauber belegt hatte, und ich nahm an, daß sie hier dasselbe getan hatte, deshalb setzte ich meinen magischen Ring an die Tür und riß damit die Linien eines Pentagramms in den Lack.
    Krachend splitternd flog die Tür auf, als hätte ich einen Sprengsatz gezündet. Ein Beweis dafür, daß tatsächlich Zauberei im Spiel gewesen war. Ich federte in die Wohnung. Mein Blick und das schwarze Mündungsauge meiner Waffe suchten das rote Skelett.
    Ich vernahm Kampflärm hinter einer weiteren Tür, und wiederum diese entsetzlichen Schreie.
    Diesmal war ich gewitzter. Ich rechnete mit einer neuerlichen Sperre und wurde nicht enttäuscht. Abermals setzte ich meinen Ring ein, der mir schon so oft wertvolle Dienste geleistet hatte. Die Sperre zersprang, und ich versetzte der Tür einen Fußtritt. Sie schwang zur Seite, und ich sah ein Mädchen, das mir entgegentorkelte.
    Sie schien mich nicht wahrzunehmen. Die Panik machte ihren Blick glasig. Sie schien knapp vor dem Zusammenbruch zu stehen.
    Ich fing sie auf. Die bloße Berührung genügte, um sie gleich wieder grell aufschreien zu lassen.
    »Haben Sie keine Angst!« sagte ich eindringlich. »Ich tue Ihnen nichts!«
    Aufgewühlt suchten meine Augen das rote Skelett. Der Raum – als Wohnzimmer gedacht – wies zur Eßecke hin einen Knick auf, und dort in der Ecke flog in diesem Moment mit lautem Knall eine Tür zu.
    Arma! schoß es mir durch den Kopf.
    Ich wollte sie verfolgen, doch ich hielt dieses Mädchen in meinen Armen, das jeden Augenblick zusammenzusacken drohte. Ich konnte sie nicht einfach loslassen und weiterstürmen.
    Armas Vorteil!
    Das Mädchen zitterte heftig. Sie tat mir sehr leid. Ich konnte mir vorstellen, was sie durchgemacht hatte, als Arma ihr nach dem Leben trachtete. Warum ihr? fragte ich mich, und ich fand die Antwort direkt vor meinen Augen: Dieses herrliche lange, gewellte Haar, kastanienbraun. Das gleiche Haar hatte Arma früher besessen. Die Zauberin wollte es sich holen.
    Ein Glück, daß sie es nicht geschafft hatte. Doch wie ich Arma kannte, war das noch kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen.
    ***
    Oda, die weiße Hexe – rothaarig und grünäugig – streichelte zärtlich Lance Selbys Wange. »Ich hätte nie gedacht, daß ich einmal so glücklich werden könnte«, flüsterte sie.
    Lance schmunzelte. »Wir sind eben füreinander bestimmt, Liebling.«
    »Wer hätte das gedacht.«
    »Das Schicksal geht oft sehr verschlungene Wege«, sagte Lance Selby, der Parapsychologe. Er war ein großer Mann mit gutmütigen Augen und der Andeutung von Tränensäcken darunter. Ein unerschrockener, mutiger Kämpfer, der seinem Freund und Nachbarn Tony Ballard schon in vielen Kämpfen gegen das Böse an der Seite gestanden hatte.
    Lance dachte ständig darüber nach, welche neue Waffen er Tony Ballard verschaffen konnte. Zusammen mit einem rumänischen Kollegen hatte er den magischen Flammenwerfer entwickelt, den

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