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026 - Stadt der Untoten

026 - Stadt der Untoten

Titel: 026 - Stadt der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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die Frosen ihren Zustand wirklich verbergen können, halte ich das für möglich.«
    Der Maa'or sah Chorge an. »Wie sieht es in der Stadt aus?«
    ***
    Pieroo mochte das große Haus. Seit Stunden erkundete er die endlos erscheinenden Räume, Treppen und Gänge. Maddrax hatte ihm erklärt, dass man diese Räume früher »Büros« genannt und dass Menschen darin gearbeitet hatten.
    Der Hüne versuchte sich diese Arbeit vorzustellen und kratzte sich ratlos am Kopf. Tiere hatten sie hier wohl kaum gehalten, auch nichts angebaut. Aber was hatten die Menschen sonst gearbeitet?
    Pieroo beschloss Maddrax danach zu fragen, auch wenn er bezweifelte, dass er die Antwort verstehen würde.
    Fiigo war zu Beginn der Entdeckungsreise von seiner Schulter gesprungen und lief vor ihm durch die Gänge. Immer wieder kam er kauend und mit prall gefüllten Backen zurück. Auch ihm schien das Haus zu gefallen.
    Gerade bog Pieroo in einen dunklen Gang ein, der im beinahe fensterlosen Erdgeschoss der Residenz lag. Niemand war zu sehen. Ein Blick in die Räume entlang des Korridors zeigte ihm, dass er wohl im Schlaftrakt des Personals gelandet war.
    Ein schrilles Fiepen ließ den Hünen zusammenzucken. Ein dunkler Schatten schoss um die Ecke, krallte sich in seinen Mantel, krabbelte daran hoch und blieb zitternd auf seiner Schulter sitzen. Etwas musste Fiigo furchtbar erschreckt haben, wenn er so reagierte.
    Pieroo strich dem kleinen Skunkhörnchen beruhigend über das dichte schwarze Fell mit der weißen Zeichnung. »Scho guut. Wirdich keine fresse, wenn ich hiebin.«
    Er bog vorsichtig um die Ecke und tastete unwillkürlich nach der Stelle, wo sonst sein Schwert hing. Aber dort war nichts außer seinem Gürtel. In der Residenz des Maa'ors durfte nur seine Leibgarde Waffen tragen. Alle anderen mussten die ihren abgeben.
    Pieroo fluchte leise und ging tiefer in die Dunkelheit hinein. Seine Augen gewöhnten sich an das wenige Licht und zeigten ihm zwei offene Türen, die sich auf der linken Seite des Gangs befanden. Rechts gab es nur einige Metallhaken, an denen wohl normalerweise Öllampen hingen.
    Fiigo fiepte erneut. Er presste sich so dicht an Pieroos Hals, dass der den Herzschlag des Tiers durch seine Haut spürte.
    Ein Geräusch.
    Pieroo fuhr herum und wich erschrocken zurück.
    Vor ihm stand ein Mann. Er trug eine rote Dienerkappe auf dem Kopf und war ansonsten vollkommen nackt. Würmer krabbelten über seine Haut, als er die Arme ausbreitete und einen Schritt nach vorne ging.
    Bevor Pieroo reagieren konnte, trat ein zweiter Frosen aus der Tür, dann ein dritter.
    Der Hüne drehte sich um. Auch aus der zweiten Tür schoben sich mehrere Frosen in den Gang.
    Er war umzingelt.
    ***
    Matt presste die Hand auf seine schmerzenden Rippen und versuchte nicht an das zu denken, was sich um ihn herum abspielte. Er hielt den Blick stur geradeaus gerichtet, während brennende Menschen schreiend durch die Straßen stolperten. Überall lagen Tote und Sterbende. Manche von ihnen waren Frosen, aber die meisten hatten einfach nur das Pech gehabt,
    zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Der Mob war im Blutrausch.
    Matt schloss die Hand fest um das Schwert, das er neben einer Leiche gefunden hatte, und drückte sich in einen Hauseingang. Eine Gruppe Jugendlicher rannte grölend an ihm vorbei. Einer von ihnen hielt einen abgeschlagenen Kopf in der Hand, der eine Blutspur hinter sich herzog.
    Was für ein Wahnsinn, dachte Matt angewidert. Die Nuu'orks brachten sich gegenseitig um, ohne zu merken, dass sie dem wahren Feind damit in die Hände spielten. Schon mehrfach hatte er Frosen gesehen, die ihre Würmer auf die Sterbenden übertrugen und so ihre Armee vergrößerten.
    Matt befand sich nur noch wenige Blocks von der Residenz des Maa'ors entfernt, aber jeder Schritt wurde zum Risiko. Ein Einzelner hatte in diesem Chaos nur dann eine Chance, wenn er unauffällig blieb.
    Matt trat vorsichtig aus seiner Deckung und lief an der Häuserwand entlang. Rauchschwaden zogen an ihm vorbei. Irgendwo im Norden musste ein Feuer ausgebrochen sein.
    Hinter einem Fenster schrien Menschen. Matt biss die Zähne zusammen und ging weiter. Es gab nichts, was er für sie tun konnte.
    Er blickte in die nächste Gasse, die abgesehen von zwei verkohlten Leichen leer war. Anscheinend hatte der Mob hier bereits seine Opfer gefunden.
    Matt wollte sich gerade abwenden, als eine Frau in zerrissenen Kleidern in die Gasse stolperte. Drei Männer folgten ihr, holten mit jedem Schritt

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