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026 - Stadt der Untoten

026 - Stadt der Untoten

Titel: 026 - Stadt der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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wurde langsam schwächer. Jemand bemühte sich anscheinend, die ausgebrochenen Feuer zu löschen.
    »Ich frage mich, ob wir es wohl dieses Mal schaffen.«
    Matt ahnte, dass Tek nicht von ihrer kleinen Gruppe, sondern von der ganzen Stadt sprach. Ein Blick über den Rand des Dachs zeigte, dass die Krawalle rund um das World Trade Center aufgehört hatten. Entweder hatte der Mob sich ausgetobt oder es war niemand mehr da, der das Morden fortsetzen konnte.
    Bei dem Gedanken lief ihm ein Schauer über den
    Rücken. »Vosich!«
    Matt fuhr herum. La'Elona stand direkt vor ihm. Ein Stück entfernt, in der Tür zu den unteren Stockwerken sah er Pieroo, der eine Fackel in der Hand hielt.
    Tek wich zurück, als La'Elona unvermittelt einen Satz nach vorne machte und die Arme ausstreckte. Die weißen Fäden an ihren Händen zuckten.
    Sie war eine Frosen!
    Matt versetzte der älteren Frau einen Tritt, der sie in eines der Gemüsebeete stürzen ließ. Er wollte die Öllampe auf sie werfen, bremste sich aber im letzten Moment.
    Ein Feuer in einem Raum voller Gasflaschen auszulösen ist vielleicht nicht die beste Idee, dachte er. Tek schien den gleichen Gedanken zu haben, denn er drängte sich an Matt vorbei nach draußen, wo Pieroo bereits mit der Fackel stand.
    La'Elona kam auf die Beine. In ihren grauen hochgesteckten Haaren wimmelte es weiß. »Komm zu uns«, krächzte sie.
    »Komm du lieber zu uns«, entgegnete Matt und ging langsam rückwärts aus dem Zelt. La'Elona folgte ihm, schien die Falle, in die sie lief, nicht zu bemerken. Pieroo duckte sich zum Sprung und selbst Tek holte mit seiner Öllampe aus.
    La'Elona war nur noch wenige Schritte von ihnen entfernt, als sie reagierte, so schnell, dass sie die drei Menschen völlig überraschte. Mit einem ansatzlosen Sprung warf sie sich auf Matt. Der sah nur noch eine Möglichkeit: Sich auf den Rücken fallen zu lassen und ihren Schwung zu nutzten, um La'Elona mit einem kräftigen Tritt über sich hinweg zu katapultieren.
    Kein Laut drang aus ihrer Kehle, als sie hinter ihm auf dem Dach aufschlug. Weiße Würmer regneten auf Matt herab. Er drehte sich, um ihnen zu entgehen, und hörte, wie sie auf den Boden prasselten.
    La'Elona stand auf. Sie schwankte, setzte ihren Angriff nicht fort und schien am Ende ihrer Kräfte. Für einen kurzen Moment glaubte Matt, etwas Menschliches in ihren Augen zu sehen, dann flog eine Öllampe an ihm vorbei. Es knallte, als sie am Kopf von La'Elona zerbarst und in Flammen aufging. Die Frosen kippte zur Seite, schlug auf der schmalen Mauer, die das Dach umrundete, auf und stürzte brennend in die Tiefe.
    Matt schluckte. Er setzte sich auf - und wurde von einem Stoß zu Boden geschleudert. Ein Gewicht drückte seinen Kopf gegen das Eis. Er stöhnte, wollte nach dem Stiefel in seinem Nacken greifen und hörte Pieroos Stimme.
    »Nich bewege!«, sagte der Hüne. »Sinn Wurme au deine Rücke.«
    Matt biss die Zähne zusammen, als die Fackel heiß über ihn hinweg strich. Er roch verbrannten Stoff und angesengte Haare. Nach einer kleinen Ewigkeit verschwand der Druck in seinem Nacken.
    »Okee«, bestätigte Pieroo. Er hatte das Wort noch nicht ganz ausgesprochen, als Matt sich bereits umdrehte und seinen Rücken gegen den kalten Boden presste.
    Er genoss das Gefühl für einen Moment und stand dann auf.
    »Warum war sie so schnell?«, fragte Tek. »Die anderen Frosen bewegen sich doch viel langsamer.«
    Matt nickte. Dieses Phänomen machte ihm ebenfalls Sorgen, denn die kleine Gruppe hatte bisher nur überlebt, weil die Frosen unkoordinierter als Menschen reagierten. La'Elonas Verhalten war eine unangenehme Überraschung.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er, »aber es bleibt hoffentlich eine Ausnahme.« Er ging zurück zum Treibhaus und klemmte sich drei Gasflaschen unter den Arm. »Wir müssen uns beeilen. Pieroo, du wirst hier oben gebraucht.« Er wies mit dem Kinn auf die Antenne im Zentrum des Daches. »Du musst die Querstreben von diesem Mast entfernen. Tek wird dir alle Einzelheiten erklären. Ich schicke euch Samtha und Yuli auch noch hoch.«
    Der Hüne runzelte die Stirn. »De Frosen sin abe unne. Wieso solli d'obbe bleibe?«
    »Weil wir jemanden mit deiner Stärke brauchen, um etwas zu bauen.«
    »Baue? Wa?«
    Matt grinste. »Einen Ballon.«
    ***
    Das Volk war enttäuscht.
    Es hatte sehr viel Kraft in einen kleinen Teil seiner selbst gesteckt, ohne dass es etwas genutzt hatte. Die Menschen waren immer noch in dem großen Gebäude und hatten das

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