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0260 - Ein Totenopfer für Clarissa

0260 - Ein Totenopfer für Clarissa

Titel: 0260 - Ein Totenopfer für Clarissa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich keine Vorstellung davon, wo sie sich nun aufhielten; Sie schienen mit der Finsternis verschmolzen zu sein und verhielten sich leider sehr still.
    Ich stoppte meinen lautlosen Gang und warf einen Blick nach rechts.
    Dort ballte sich die tintige Finsternis, aber – und das war keine Täuschung – weit, vielleicht am Ende dieser Schwärze, sah ich einen schwachen hellen Schein.
    Zuerst hatte ich an eine Täuschung geglaubt, doch beim zweiten Hinsehen wurde ich eines Besseren belehrt. Dort brannte oder leuchtete in der Tat etwas.
    Eine Lampe war es nicht, die hätte einen regelmäßigen, stehenden Schein abgegeben. Der, den ich sah, bewegte sich, als würde dort ein kleines Feuer brennen oder eine Kerze.
    Was mochte sich da abspielen?
    Diese Frage beschäftigte mich ungemein. Trotzdem wagte ich nicht, mich in diese Richtung zu wenden, dann hatte ich meine beiden letzten Gegner im Nacken. Erst mußte ich sie ausschalten.
    Und sie kamen.
    Während die restlichen Flammen allmählich versickerten, hörte ich, da ich mich völlig still verhielt, ihre Schritte. Es war ein tapsiges Vorankommen, schleichend, suchend, und ich lauschte angespannt, wobei ich feststellte, daß die Schritte lauter wurden.
    Sie kamen auf mich zu!
    Ich drückte mich in die Höhe und spannte meine Schultern.
    Dabei wartete ich auf das hohle Pfeifen, das die gefährliche Waffe ankündigte, es erklang nicht.
    Nur die Schritte waren zu hören.
    Und sie wurden lauter.
    Über meinen Rücken lief ein Schauer. Vom langen Starren in die Dunkelheit tränten meine Augen. Es war zwar nicht völlig finster, aber erkennen konnte ich so gut wie nichts.
    Plötzlich sah ich sie!
    Es waren Umrisse, die sich aus der Dunkelheit schälten, mehr Schatten, kaum greifbar, und ich wußte auch nicht, ob sie mich entdeckt hatten. Mir war es egal, ich wollte sie bekommen und jagte in die Höhe.
    Es war ein schneller, geschmeidiger Sprung, und ich überraschte meine Gegner damit.
    Sie wollten noch weg, einem gelang es auch, aber den zweiten bekam ich zu packen. Wie eine Krake schlang ich meine Arme um ihn, spürte unter meinen Händen die knotige Muskelhaut und riß ihn dicht an mich heran. Im selben Augenblick lag das Pfeifen in der Luft.
    Eine Sekunde des Zögerns hätte meinen Tod bedeuten können, deshalb duckte ich mich hinter dem Körper meines Gegners zusammen und benutzte ihn praktisch als Deckung.
    Der Schlag erschütterte nicht nur ihn, sondern auch mich. Es war ein harter Treffer, das Wesen zuckte in meinem Griff, stemmte sich hoch und brach zusammen.
    Es wäre gefallen, doch ich hielt es eisern fest. Dabei löste ich meine linke Hand und suchte nach der geschleuderten Waffe.
    Sie steckte in der Brust meines Feindes.
    Ich riß sie hervor und sah den zweiten dicht vor mir auftauchen.
    Er wollte sich überzeugen, was er »geleistet« hatte, vielleicht auch seinen gekrümmten Stab zurückholen, das gelang ihm nicht, denn ich riß die Waffe aus der Brust meines Gegners, schleuderte ihn nach links weg und hielt den seltsamen Stab wie ein Messer.
    Der andere konnte nicht mehr stoppen.
    Voll prallte er gegen mich. Zum erstenmal spürte ich die Kraft, die in diesem Körper steckte. Da war etwas von der Wildheit eines Raubtieres zu spüren. Ich verlor den Stand, flog nach hinten, krachte zu Boden, aber ich hatte die Waffe nicht losgelassen, die mit der anderen Seite in der Brust meines Feindes steckte.
    Es war ein tödlicher Treffer, in den er selbst hineingerannt war.
    Sehr rasch stellte ich fest, daß sein Gewicht auf meinem Körper abnahm, denn er befand sich bereits im Stadium der Auflösung.
    Ich hatte gewonnen.
    Das heißt, noch nicht ganz, denn einer war noch übriggeblieben.
    Allerdings waffenlos, und so stellte er keine direkte Gefahr mehr für mich dar.
    Ich nahm die Waffe des Toten an mich, der mir langsam durch die Finger glitt. Dabei spürte ich schon die Knochen, als meine Hände das zerfallende Muskelfleisch zerstörten.
    Über den Toten stieg ich hinweg und suchte den letzten. Ich sah ihn nicht, hörte ihn nur und lockte ihn herbei.
    »Komm näher!« flüsterte ich scharf, »los komm. Ihr wolltet mich doch töten. Jetzt kannst du es schaffen!« Während dieser Worte war ich weitergegangen, und zwar in die ungefähre Richtung, wo er sich meiner Ansicht nach befinden mußte.
    Er hatte es geschickt angestellt und sich geduckt gehabt. Als er mich näherkommen hörte, mußte ihn wohl ein Gefühl der Panik ergriffen haben, denn plötzlich schnellte er in die

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