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0260 - Ein Totenopfer für Clarissa

0260 - Ein Totenopfer für Clarissa

Titel: 0260 - Ein Totenopfer für Clarissa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie tat alles. Es ging fast bis an die Grenze ihrer Kraft, und Myxin musste zusehen, wie sich ihr Gesicht verzerrte.
    Den Kopf hatte sie nach hinten gelegt. Aus ihrem offenen Mund drangen ächzende Laute. Es war so schwer, so furchtbar schwer, die aufgebauten schwarzmagischen Barrieren zu durchbrechen, selbst für eine Frau wie Kara, deren Leben sich auf atlantische Tradition aufbaute, und es zeugte von ihrem eisernen Willen, daß sie dennoch nicht aufgab.
    Kara kämpfte.
    Sie wollte hineinstoßen in die Wolfsmagie, sie wollte John Sinclair zurückholen, denn er mußte einfach kommen.
    Hatte sie Erfolg?
    Und dann geschah etwas, das alle Pläne durcheinanderwarf.
    Keiner hätte damit rechnen können. Es griffen Kräfte in den Kampf ein, die nicht mehr im Zaum gehalten werden konnten.
    Es begann mit einem wahnsinnigen Schrei.
    Ausgestoßen von Kara, die ihren Kopf noch weiter zurückwarf, so daß der Rücken eine Brücke bildete und die langen Haare mit ihren Spitzen den Boden berührten.
    Der Schrei zitterte zwischen den flaming stones und schien von den rotglühenden Steinen aufgesaugt zu werden.
    Myxin hatte das Gefühl, in der Körpermitte geteilt zu werden. Er hing an Kara, obwohl sie vor 10 000 Jahren einmal Todfeinde gewesen waren. Er konnte sie nicht leiden sehen, wollte in den magischen Kreis hineinspringen und versuchen, ihn zu zerstören, als die Schöne aus dem Totenreich von einer wahren Urgewalt gepackt und in die Höhe geschleudert wurde.
    Ihr Körper beschrieb einen Halbkreis, bevor sie wuchtig auf den Rücken prallte.
    So blieb sie liegen. Ausgestreckt die Arme und Beine, den Griff des Schwerts mit der rechten Hand umklammernd.
    Sie konnte einfach nicht mehr. Myxin selbst wußte nicht, ob sie noch lebte, und er lief auch nicht zu ihr, denn nach wie vor befand sich die Wölfin innerhalb des magischen Kreises.
    Nadine blieb nicht verschont.
    Plötzlich wurde ihr Körper von einem gleißenden roten Licht eingehüllt. Es war wie ein leicht durchsichtiger Vorhang, und mit einer unheimlichen Kraft wuchtete sich das Tier auf die Hinterpfoten.
    Das Tier?
    Myxin glaubte, seinen Augen nicht trauen zu können. Plötzlich war kein Tier mehr innerhalb des Kreises zu sehen, sondern ein Mensch.
    Eine Frau.
    Nadine Berger.
    Die echte Nadine!
    ***
    Da ich die Gefährlichkeit dieser Wesen aus London kannte, blieb mir keine andere Möglichkeit, als zu feuern.
    Er oder ich!
    Deshalb drückte ich ab, sah die fahle Mündungsblume vor dem Lauf aufplatzen und stellte auch fest, daß mein Feind getroffen worden war. Die aus geweihtem Silber bestehende Kugel war ihm genau dorthin gedrungen, wohin auch ich gezielt hatte.
    In die Schulter.
    Dem wuchtigen Einschlag hatte er nichts entgegenzusetzen. Er stieß ein nicht näher zu beschreibendes Geräusch aus, fast zu vergleichen mit dem Zischen eines Dampfkessels, zuckte zurück, sprang dabei seltsam in die Höhe und verschwand vor mir in der Dunkelheit.
    Das Krachen des Schusses warf mehrere Echos, die dumpf durch dieses unterirdische System rollten.
    Um kein Ziel zu bieten, schaltete ich augenblicklich die Lampe aus und bewegte mich in der Finsternis einige Schritte zur Seite.
    Erst jetzt, als ich neben einer Säule stand, sie hatte meinen Lauf aufgehalten, wurde mir bewußt, daß meine Kugel kaum etwas erreicht hatte.
    Okay, ich hatte den anderen zwar erwischt, er war weder zusammengebrochen noch zerfallen, wie man es oft bei Dämonen sieht. Nun wurde mir klar, daß ich es nicht mit Dämonen der normalen Sorte zu tun hatte, was ich wiederum hätte vorher wissen müssen, denn in London schon hatten sie mir mein Kreuz abnehmen wollen. Und sie waren in der Lage gewesen, es anzufassen, ohne daß ihnen etwas passierte.
    Bisher hatte ich mich gedanklich nur mit den äußeren Rahmenbedingungen meines Gefängnisses beschäftigt, nun begann ich klar und logisch zu überlegen. Was dabei herauskam, war nicht gerade als optimistisch zu bezeichnen, und ich fragte mich, wie ich mir diese Wesen weiterhin vom Halse halten sollte.
    Es sah nicht gut aus.
    Mein Atem hatte sich wieder beruhigt. Ich lauschte in die Finsternis hinein. Einen hatte ich angeschossen, er würde sich irgendwo verstecken, vielleicht auch hinter einer Mauer oder einer Säule, allerdings hörte ich nichts.
    Es blieb still.
    Meinen eigenen Herzschlag vernahm ich. Er trommelte laut, und ich atmete sehr flach, um alles unter Kontrolle zu bekommen.
    Dann hörte ich die Schritte.
    Es ist schwer, im Dunkeln genau festzustellen, wo

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