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0260 - Ein Totenopfer für Clarissa

0260 - Ein Totenopfer für Clarissa

Titel: 0260 - Ein Totenopfer für Clarissa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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klar, daß ich das Kreuz nicht mehr lange halten konnte, ich mußte einfach den anderen Gesetzen folgen.
    Nein, es war nicht mehr zu schaffen.
    Wie von selbst öffnete ich meine Hand. Wenn ich sie nicht verbrannt haben wollte, mußte ich das einfach tun.
    Das Kreuz »dankte«, es mir.
    Verschwunden war der Schmerz, wie weggeblasen dieses höllische Gefühl. Ich warf einen raschen Blick auf meine Handfläche, rechnete damit, sie glühend und verbrannt zu sehen und wurde positiv enttäuscht, denn die Haut sah so normal aus wie immer.
    Das Kreuz schwebte.
    Es wollte einfach nicht mehr bei mir bleiben. Dabei näherte es sich den griffbereiten Händen der vier seltsamen Wesen und wurde von einem aufgefangen.
    Kein Triumph zeichnete sich in den Gesichtern ab. Sie blieben glatt und ausdruckslos, aber die Körper mit den dicken, knotigen Muskelsträngen richteten sich auch nicht wieder auf, sondern blieben in der gebückten Haltung.
    Abermals vernahm ich die flüsternde Stimme. »Du bist nicht mehr der Sohn des Lichts. Du hast dein Kreuz abgeben müssen, du bist jetzt ein Niemand, dem keiner mehr etwas gibt. Ein Nichts bist du, John Sinclair, und du sollst ein Nichts bleiben, indem du eingehst in den großen Kreislauf der Welten. Wir werden dich töten, John Sinclair…«
    ***
    Das Kreuz besaßen sie inzwischen! Nur war es ihnen nicht genug.
    Sie wollten mehr, mein Leben, mich töten, eiskalt umbringen, denn es sollte weder ein Kreuz noch einen Geisterjäger geben.
    Ein Grab in London!
    Sogar auf dem Trafalgar Square, dazu am hellichten Tag unter Tausenden von Zeugen, von denen mich keiner sah oder sehen wollte, denn ich lag am Boden.
    In London hatte ich immer sterben wollen, nicht in irgendeiner windigen Ecke der Welt. Als ich daran dachte und mir auch klarmachte, daß es Ernst wurde, bekam ich doch das große Flattern.
    Die Angst war auf einmal da. Als hätte dieses Gefühl einen Schub bekommen, so schoß es in meinem Körper hoch. Ich wollte schreien, vielleicht half mir doch einer, und dann waren die vier seltsamen Gestalten und auch mein Kreuz plötzlich verschwunden.
    Sie waren wie ein Spuk gekommen, und sie verschwanden ebenso schnell. Ich aber lag mit dem Rücken auf der Erde, wischte mir über die Augen und dachte darüber nach, ob ich alles geträumt hatte oder nicht.
    Bis eine Frau fast über mich gestolpert wäre. Sie konnte sich soeben noch fangen, blieb stehen und schüttelte den Kopf. »Sind Sie am hellichten Tage schon betrunken?« fragte sie vorwurfsvoll und schüttelte den Kopf. »Es wird immer schlimmer in dieser Stadt…«
    »Jawohl, Madam«, sagte ich artig und stand mit einem Ruck auf.
    Sie erschrak, als ich so plötzlich vor ihr stand, und zuckte danach rasch zurück.
    Mir fiel es wieder ein. Vielleicht ein böser Traum? Ich tastete nach meinem Kreuz, und da wußte ich, daß ich nicht geträumt hatte. Meine Hände griffen ins Leere.
    Es gab kein Kreuz mehr, das vor meiner Brust hing. Das wertvolle Kruzifix war verschwunden.
    Tief atmete ich ein. In diesen Augenblicken empfand ich überhaupt nichts. Vielleicht eine Leere, ein Gefühl, von einem Sprungbrett abgesprungen zu sein und ins Nichts zu fallen.
    Aber ich fiel nicht ins Nichts, sondern stand mit beiden Beinen mitten auf der Erde, hielt mich in London auf und hatte miterleben müssen, wie man mich aus dem Unsichtbaren angriff. Dimensionstore hatten sich geöffnet, es war zu einer Überlappung gekommen, die Kräfte freimachte, denen ich nichts entgegenstellen konnte.
    Und das war so schlimm.
    Die anderen hatten mir bewiesen, daß ich nicht nur mit dem Kreuz hilflos gewesen war, sondern es auch weiterhin blieb.
    Was sollte ich tun?
    Ich schaute mich um.
    Überall das gleiche, in welche Richtung ich auch blickte. Menschen, die über die Gehsteige hasteten, Autos, Fahrräder, ein großer Trubel, wie er zum Trafalgar Square gehörte.
    Aber keine Spur mehr von meinen Gegnern. Sie waren und blieben verschwunden.
    Auf einer Bank ließ ich mich nieder. Ich mußte einfach einmal nachdenken, wie es jetzt weitergehen sollte. Ohne Kreuz.
    Es war natürlich klar, daß ich alle Kräfte darauf konzentrierte, dieses wertvolle Kleinod zurückzubekommen. Aber wie sollte ich es anstellen? Es gab ja nicht die geringste Spur.
    Und dann fiel mir noch etwas ein. Man hatte mir klargemacht, mich töten zu wollen. Das war nicht geschehen. Auch dafür mußte es einen Grund geben.
    Nur – welchen?
    Weshalb hatten es sich meine Gegner plötzlich anders überlegt?
    Auch

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