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0260 - Gespenster der Vergangenheit

Titel: 0260 - Gespenster der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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werden können?"
    Rakal sah ihn an.
    „Ja", antwortete er ernst. „Ich bin überzeugt, daß es eine vernünftigere Einstellung gibt. Irgend jemand hat Sie hierhergebracht. Man muß herauszufinden versuchen, wer es war und welchen Zweck er verfolgt.
    Man muß sich die Mühe geben zu ermitteln, wo man sich befindet und wie die Welt aussieht, auf die man so unversehens versetzt wurde. Bequemlichkeit ist der Tod. Denn irgendwann bei der Suche nach Informationen stößt man auf einen Hinweis, der einem sagt, wie man aus dem Gefängnis entkommen kann."
    Emerich schwieg lange. „Vielleicht haben Sie recht", gab er dann zu. „Vielleicht haben wir die Sache falsch angefaßt." Plötzlich brach es aus ihm hervor; „Was erwarten Sie von uns? Mit einem Panzer und drei Lastwagen gegen einen Gegner anzugehen, dessen Technik der unseren um Jahrhunderte oder Jahrtausende voraus ist? Gegen einen Gegner, den wir zu alledem noch nicht einmal sehen können? Wir alle haben fünf, Jahre Krieg hinter uns, und wenn die Frage darauf kommt, ob wir uns in einer relativ friedlichen Gegend ruhig niederlassen oder um irgendeines verrückten Prinzips willen von neuem in Schwierigkeiten stürzen sollen - wofür, glauben Sie, entscheiden wir uns dann?"
    Rakal gab keine Antwort. Von seinem Standpunkt aus gesehen, hatte Emerich recht. Nur war es nicht sein eigener Standpunkt. Der Gedanke war ihm eingeflößt worden - eingeflößt von demselben unheimlichen Ding, das ihm ewige Jugend verlieh und seine Erinnerung trübte, so, daß er sich der verstrichenen Zeit nicht bewußt wurde.
    Er hatte Staunders und Emerichs Leute beobachtet, als er ihnen kurz vor dem Aufbruch auf dem Burghof vorgestellt wurde. Staunder hatte erklärt, auf welche Weise er und Tronar auf diese Welt gelangt waren. Er hatte deutlich beschrieben, wie die beiden Brüder nacheinander als dünne Rauchfahnen aus seinem Armband-Funkgerät gestiegen waren. Aber ebenso wenig, wie ihn selbst dieser merkwürdige, unerklärliche Vorgang im Grunde genommen erregt hatte, ebenso wenig erregte er die Leute. Sie nahmen die Anwesenheit der beiden Brüder als gegeben hin. Sie hörten zwar von der CREST, die irgendwo in der Nähe stand und vielleicht Hilfe bringen würde. Aber sie glaubten nicht daran. Rakal und Tronar Woolver waren für sie weiter nichts als zwei Verschlagene, zwei Männer mehr in der Besatzung der Burg, und glücklicherweise mit guten Waffen ausgerüstet. Alles, worum sie sich kümmerten, waren ihre eigenen Probleme - wie man mit den Wilden fertig werden könne, wie sich besserer Tabak für die Zigarren herstellen ließ, die Hannemann und ein paar andere Leute rauchten, und wie lange die Gewehrmunition noch ausreichen würde, um eßbares Wild zu schießen, denn die Blaster, die Staunder und seine Männer trugen, waren für die Jagd völlig ungeeignet, da sie das geschossene Tier völlig verbrannten.
    Rakal machte sich Sorgen. Er wußte nicht, wie rasch der lähmende, Trägheit erzeugende Einfluß sich bemerkbar machte. Von Zeit zu Zeit prüfte er sich selbst, indem er sich fragte, für wie wichtig und dringend er es hielt, zur CREST zurückzukehren und Perry Rhodan Bericht zu erstatten. Bislang hatte er kein Nachlassen seines Eifers feststellen können. Aber es war durchaus möglich, daß sich das im Laufe der nächsten Stunde änderte.
    Mit schmerzender Eindringlichkeit kam ihm zu Bewußtsein, daß Tronar und er verloren waren, wenn es ihnen nicht gelang, diesen Planeten so bald wie möglich wieder zu verlassen. Wenn die CREST keinen Suchstrahl schickte, würden sie in ein paar Wochen oder Monaten sich von Staunder und Emerich und ihren Leuten nur noch durch ihr Aussehen unterscheiden. Sie würden genauso träge und niedergeschlagen sein wie die anderen und sich nur noch um die Probleme kümmern, die ihnen am nächsten lagen.
     
    *
     
    Auf der Kuppe des nächsten Hügels hielt der Panzer an. Die Lastwagen stoppten ebenfalls. Ein Mann kam von vorne gerannt und rief Emerich etwas zu. Emerich wandte sich an Staunder und übersetzte: „Sie sind im Tal vor uns. Wir müssen hier Stellung beziehen."
    Staunder nickte nur. Emerich schrie ein paar Befehle. Der Panzer verließ die Straße und schob sich prasselnd und krachend durch den Wald. Der vorderste Lastwagen rollte zwanzig Meter weiter nach vorne, bis er an die Stelle kam, an der sich die Straße ins Tal hinunterzusenken begann. Die beiden restlichen Fahrzeuge fuhren nach rechts in den Wald hinein. Emerich zog seine Truppe zu

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