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0260 - Gespenster der Vergangenheit

Titel: 0260 - Gespenster der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Staunder mit knappen Worten über die Lage auf. Inzwischen war Emerich herangekommen.
    „Nach meiner Ansicht", fuhr Rakal fort, „handelt es sich um einen Zufall. Die Tefroder wissen nicht, daß wir hier sind. Sie haben nur festgestellt, daß die Gegend sich in Aufruhr befindet und kommen, um Ruhe und Ordnung wiederherzustellen. Vielleicht fragen sie nach uns, aber sie erwarten nicht wirklich, uns hier zu finden. Maurice versucht, seine Leute zu überreden, daß sie uns nicht verraten. Eine Zeitlang wird das vielleicht gutgehen. Aber in jeder Gruppe von Menschen findet sich einer, der nicht so will wie die Mehrheit. Wenn wir ihn gewähren lassen, sind wir verraten. Wir verstecken uns in einem der Gebäude, von dem wir Zugang sowohl zum inneren als auch zum äußeren Hof haben. Wenn die Tefroder gelandet und ausgestiegen sind, nehmen wir das Boot an uns. Außerdem machen wir die Tefroder selbst unschädlich. Wir müssen verhindern, daß sie einen Funkspruch abgeben."
    Er wandte sich an Emerich. „Können Sie das Ihren Leuten klarmachen?"
    Emerich nickte nur. „Gut. Staunder, Sie kommen mit uns." Emerich wandte sich um und lief zum Tor zurück, um seinen Männern Bescheid zu geben. Rakal, Tronar und Staunder überquerten ohne Eile die grasbewachsene Fläche des äußeren Burghofs und verschwanden durch eine schwere, hölzerne Tür in einem der Gebäude. Tronar lief nach vorn und überzeugte sich, daß es einen Ausgang zum inneren Burghof hin gab. Dann kehrte er zurück.
    Wenige Minuten später kam das tefrodische Flugboot über die Mauerkrone und landete auf dem äußeren Hof. Rakal beobachtete es durch einen Türspalt. Alles Leben in der Burg schien von einer Sekunde zur anderen zu erlöschen. Unheimliche Stille breitete sich aus. Unter dem Tor bildete sich eine Traube von Rückkehrern, die nicht sicher waren, ob sie hereinkommen oder draußen bleiben sollten.
    Hannemann kümmerte sich nicht um sie. Es spielte keine Rolle mehr, ob sie ihre Flinten behielten oder nicht.
    Rakal sah fünf Tefroder aus dem Flugboot aussteigen. Das Boot lag nur zwanzig Meter von der Tür entfernt, hinter der er sich versteckt hielt. Er konnte die Tefroder deutlich sehen. Sie schienen unschlüssig zu sein. Als der letzte ausgestiegen war und das Luk sich wieder geschlossen hatte, bildeten sie in der Nähe des Bootes einen kleinen Kreis und berieten sich. Rakal konnte ihre Stimmen hören. Schließlich faßten sie einen Entschluß. Der Kreis öffnete sich. Die Tefroder wandten sich um und schritten auf den Durchgang zum inneren Burghof zu.
    Rakal stockte vor Überraschung der Atem. Er hatte zuvor schon bemerkt, daß die fünf Fremden alle von gleicher Statur waren. Jetzt, da sie sich umdrehten, sah er, daß auch ihre Gesichter einander glichen.
    Jeder Tefroder war das getreue Abbild der vier anderen. Die Gesichter waren Linie um Linie nach einem gemeinsamen Vorbild gemeißelt. Es konnte sich nicht um eine zufällige Ähnlichkeit handeln. Die fünf Fremden waren in ihrer äußeren Erscheinung identisch.
    Rakal beobachtete sie, wie sie durch die Einfahrt traten. Dadurch entschwanden sie aus seinem Blickfeld. Inzwischen hatte sich Tronar zum Vorderausgang geschlichen, der auf den inneren Hof mündete. Rakal sah ihn den Arm heben, als die Tefroder den Durchgang verließen und auf dem Hof erschienen. Dort befand sich Maurice mit einigen seiner Leute. Er hatte es auf sich genommen, die Fragen der Fremden zu beantworten.
    Inzwischen musterte Rakal das Flugboot. Durch die gläserne Kanzelwand sah er eine Gestalt sich im Innern des Fahrzeugs bewegen. Das Boot hatte also insgesamt eine Besatzung von sechs Mann gehabt.
    Fünf waren ausgestiegen, der sechste blieb als Wache an Bord. Das machte die Lage schwieriger, als Rakal erwartet hatte. Der Mann an Bord stand ohne Zweifel mit dem unterseeischen Stützpunkt in Funkverbindung. Sobald er etwas Verdächtiges bemerkte, würde er Alarm schlagen. Das mußte verhindert werden.
    Er huschte nach vorn, um zu sehen, was auf dem inneren Hof vor sich ging. Einer der Tefroder hatte inzwischen mit der Befragung begonnen, während die übrigen vier in lockerem Kreis herumstanden und Maurices Leute und die Gebäude mit mißtrauischen Blicken betrachteten. Sie trauten dem Frieden nicht, das war klar.
    Der Tefroder, der sich mit Maurice unterhielt, bediente sich eines kleinen Translators, den er wie eine Kamera an einem Riemen um den Hals trug. Das Gerät übersetzte seine auf tefrodisch gestellten Fragen ins

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