Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0261 - Die Fabrik des Teufels

Titel: 0261 - Die Fabrik des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
fünf Jahren eine Glatze haben werde, wenn er nichts dagegen unternähme.
    Spic war Poem und Crad zum erstenmal begegnet, als auf der Raumstation KA-preiswert die Besatzung der CREST zusammengestellt wurde. Das war vor rund vierzig Tagen gewesen. Seitdem hauste er mit ihnen in derselben Kabine. So unterschiedlich ihr Äußeres war - Spic überragte Crad um mehr als einen Kopf, war hager und muskulös und hatte das Aussehen eines Mannes, der jeden Morgen pünktlich um sechs einen Waldlauf absolviert -, so schnell waren sie Freunde geworden.
    Spic blieb also unter dem Schott zu der winzigen Badekabine stehen, als er Crad und Poem sich aufrichten hörte, und wandte sich um. Mit leidgeprüfter Miene sagte er: „Ich weiß schon, jetzt kommen die spitzen Bemerkungen. Also - was habt ihr auf Lager?"
    Poem schüttelte tadelnd den Kopf.
    „Keineswegs, Freund", antwortete er mit einer Stimme, deren Tiefe in merkwürdigem Kontrast zu seiner Erscheinung stand. „Wir empfinden Mitleid."
    „Ja", dröhnte Crad. „Genau das. Wir möchten nicht in deinen Schuhen stecken."
    Spic lächelte säuerlich.
    „Ich hätte selber gern ein Paar andere an aber ich denke, ich habe mir's selbst eingebrockt."
    „Na, auf jeden Fall fühlen wir mit dir", versicherte Poem.
    „Darauf kannst du dich verlassen", fügte Crad hinzu und sank wieder auf sein Bett zurück.
    Spic wusch sich in aller Eile und machte sich auf den Weg zu Logans Büro, ohne gefrühstückt zu haben. Seine achtstündige Freiwache war vorüber. Er fühlte sich kräftig und ausgeschlafen - und noch genauso wütend wie vor acht Stunden.
    Logans Büro lag an einer Gangkreuzung. Spic trat ein und ließ sich in dem kleinen Vorzimmer geduldig von einem Roboter mustern, der die Funktion des Bürosergeanten übernommen hatte.
    „Leutnant Snider", schnarrte der Robot. „Der Captain erwartet Sie."
    Ein Schott an der Rückwand des kleinen Raums öffnete sich. Spic trat in das geräumige Zimmer, in dem Captain Logan hinter einem plastikmetallenen Schreibtisch trohnte, und grüßte zackig. Logan erwiderte den Gruß mit gespielter Lässigkeit und einem Grinsen, das deutlich zeigte, wie sehr er die Situation genoß.
    „Stehen Sie bequem, Leutnant", forderte er Spic auf. „Sie werden es brauchen."
    Er lehnte sich nach vorne und griff mit den Händen quer über den Schreibtisch, als wollte er sich an der Vorderkante festhalten. Seine Augen leuchteten voller Triumph und Schadenfreude, und er fuhr sich mit der Zunge ein paarmal über die Lippen. Er hatte ein puterrotes Gesicht vor lauter Vorfreude auf das, was jetzt kam, und der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Man sah ihm richtig an, wie er in Fahrt kam, und Spic verkrampfte unwillkürlich die Muskeln.
    Da summte der Interkom.
    Logan schrak zusammen und warf dem Gerät einen zornigen Blick zu. Er hob ab, und als das Bild aufleuchtete, nahm er in seinem Sessel aufrechte Haltung an. Spic konnte das Bild nicht sehen. Er verstand auch nicht, was der andere sagte. Er hörte nur Logan eifrig versichern: „Jawohl, Sir... selbstverständlich... sofort, Sir."
    Dann legte er auf. Der Blick, mit dem er Spic bedachte, enthielt eine merkwürdige Mischung von Haß und Niedergeschlagenheit. Spic entspannte sich langsam.
    „Ich weiß nicht, welcher Teufel Ihnen immer wieder aus der Patsche hilft", sagte Logan wütend, „aber auf jeden Fall will Major Olson Sie auf dem schnellsten Wege bei sich sehen. Sie melden sich bei mir wieder, sobald die Aufträge, die Sie von Major Olson erhalten, das erlauben. Verstanden?"
    Spic salutierte und ging hinaus Er war so vergnügt wie ein Mann, der von der Sprechstundenhilfe erfährt, der Zahnarzt sei verreist.
    Olsons Büro, die administrative Zentrale der technisch-wissenschaftlichen Sektion, lag am Hauptdecksgang. Auf, dem Weg dorthin zerbrach sich Spic den Kopf, was der Major von ihm wollte.
    Am vergangenen Abend hatte er Logan gebeten, sich mit ihm in Verbindung zu setzen damit die jüngeren Offiziere einen klaren Überblick über die Lage erhielten aber es erschien ihm unglaublich daß nach allem, was inzwischen vorgefallen war, Logan dieser Bitte entsprochen haben sollte. Es mußte sich um etwas anderes handeln. Spic grübelte darüber nach, kam jedoch zu keiner Losung.
    Olsons Vorzimmer unterschied sich von dem Logans darin, daß dort ein wirklicher Sergeant saß. Er residierte hinter einem mittelgroßen Schreibtisch und herrschte über vier einfache Soldaten, die zu beiden Seiten auf unbequemen Bänken

Weitere Kostenlose Bücher