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0262 - Belphégors Höllentunnel

0262 - Belphégors Höllentunnel

Titel: 0262 - Belphégors Höllentunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht, wer und wie viele Personen sich im Wagen befanden.
    Im nächsten Augenblick verlöschten die Scheinwerfer.
    Dunkelheit!
    Längst war Suko klargeworden, daß der oder die Insassen es nicht auf irgendeinen Wagen abgesehen hatten, sondern genau auf ihn. Sie wollten ihn haben.
    Steif blieb er stehen. Die Beretta hatte er gezogen. Noch zeigte die Mündung schräg zu Boden. Es lag kein Grund vor einzugreifen, wobei Suko sicher war, daß er ihn bekommen würde.
    Nach dem Dröhnen des Motors und dem Kreischen der Reifen kam ihm die Stille bedrückend und unheimlich vor. Sie schien sich in Watte verwandelt zu haben, die den Tunnel vom Anfang bis zum Ende ausfüllte.
    Suko holte flach Atem. Er hatte sich zwar gegen die Wand gedrückt und »verschmolz« auch fast mit ihr, doch er war sicher, schon längst entdeckt worden zu sein.
    Türen schwangen auf.
    Fast lautlos geschah dies. Es wirkte auch gespenstisch, denn aller Technik zum Trotz wurde es im Fahrzeug nicht hell, als die Türen aufgingen.
    Es blieb finster. Und aus dieser Dunkelheit schoben sich die Gestalten.
    Suko sah sie nur als Schatten. Nicht einmal die Gesichter bildeten helle Flecke.
    Der Chinese hob den rechten Arm. Er würde sich schon zu wehren wissen, wenn sie ihn angriffen.
    Dumpfe Geräusche erklangen, als die vier Türen des schwarzen Autos wieder zuschnappten.
    Suko sah die Gestalten schattenhaft vor und hinter dem schwarzen Fahrzeug.
    Sie blieben nicht ruhig, bewegten sich, wurden eins mit der Dunkelheit, so daß er ihre genaue Zahl noch immer nicht feststellen konnte.
    Suko war kein Übermensch. Auch er hatte Nerven. Was sich da vor ihm abspielte, war ein unheimlicher, fast lautloser Vorgang, und der Inspektor traute sich auch nicht, die Taschenlampe einzuschalten.
    Zudem war es nicht nötig, denn es gab plötzlich Licht.
    Es entstand ohne vorherige Ankündigung. Auf einmal glitten lange Feuerzungen durch die Finsternis, zuckende, tanzende Flammenfinger, die nach irgendwelchen Dingen zu greifen schienen.
    Auf gespenstische Art und Weise wurde das Innere des Tunnels erhellt.
    Anhand der Flammen zählte Suko nach, daß er es mit fünf Gegnern zu tun hatte.
    Und er wußte noch mehr.
    Die Flammen waren für ihn der Beweis. Denn sie deuteten auf Belphégor und auf dessen Diener hin.
    Jetzt wußte der Inspektor genau, wen er vor sich hatte…
    ***
    Daß die Feten des Gordon Kencey immer etwas Außergewöhnliches und Besonderes waren, hatte sich in den eingeweihten Kreisen längst herumgesprochen. Da gab es die verrücktesten Feiern, die meist in irgendwelchen Orgien endeten. Wer von Gordon eingeladen wurde, rechnete auch damit und freute sich sogar darauf.
    Jede Party stand unter einem anderen Motto, und auch diese hier war benannt worden.
    »Die Feuer-Fete«, hatte der Gastgeber gesagt. »Wir sind in einem alten Haus, ohne elektrisches Licht, deshalb die Kerzen.«
    Die Gesellschaft war gespannt. Von einem Grusel-Star mußte man ja etwas Schauriges erwarten, und Gordon enttäuschte seine geladenen Gäste nicht.
    Er hatte vorgesorgt!
    Schon in der großen Eingangshalle brannten die Kerzen. Sie standen in Leuchtern oder auf kleinen Tischen, brannten in Schalen und hatten ihren Platz auf den Innenseiten der Fensterbänke gefunden, wobei sie den Raum in ein geheimnisvolles, flackerndes Licht tauchten.
    Die Gesellschaft war zwar nicht geschockt, dennoch seltsam berührt. Die auf der Herfahrt zur Schau getragene Fröhlichkeit verblaßte allmählich, und manch einer fühlte sich in einen schaurigen Film versetzt. Das war an den scheuen Blicken zu erkennen, mit denen die Gäste in die Runde schauten.
    Auch ließ sich Gordon Kencey nicht sehen. Zusammen mit Pamela war er vorgefahren. Er wollte die Gäste nicht in der Halle begrüßen, sondern in einem bestimmten Rahmen, den er allein sich ausgedacht hatte.
    Die Gäste wurden trotzdem empfangen.
    Es war Chiko, der zwischen ihnen stand, sie animierte, lächelte und sein blau schimmerndes Kinn überschminkt hatte. Getränke standen bereit.
    Cocktails waren gemixt worden, es gab Sekt, Wein und auch hochprozentige Sachen.
    Die Kerzen flackerten. Sie spielten mit den Dingen, ließen sie zerfließen.
    Ihr Wechsel aus Licht und Schatten tanzte oft über die Gesichter der Gäste und zerstörte sie manchmal zu seltsamen Masken aus Hell und Dunkel.
    Die Atmosphäre war nicht fröhlich oder gelockert. Man konnte sie sogar als angespannt bezeichnen.
    Zwischen den Leuten bewegte sich Chiko. Er wirkte wie eine dämonische

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