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0262 - Belphégors Höllentunnel

0262 - Belphégors Höllentunnel

Titel: 0262 - Belphégors Höllentunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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blieb Suko stehen und schaute zurück.
    Noch konnte er den Eingang sehen. Als grauer Fleck hob er sich vor ihm ab. Die Entfernung hatte ihn bereits perspektivisch verkleinert.
    Suko fühlte sich unwohl. Je tiefer er in den Tunnel hineinschritt, um so enger kam er ihm vor. Die Wände schienen sich in der Ferne zu treffen.
    Er hatte sich wieder umgedreht, schritt weiter und mußte bald die Kurve erreichen, in deren Scheitelpunkt sie am Vormittag den Ölfleck auf dem Boden gesehen hatten.
    Hatte sich etwas verändert?
    Suko besaß zwar keine übersinnlichen Fähigkeiten, doch eine gewisse Erfahrung. Er stellte Strömungen fest, die ihn umgaben, und er war sicher, daß sich auch innerhalb des Tunnels etwas verändert hatte, ohne daß es zu sehen war.
    Was lauerte dort?
    Suko verhielt seinen Schritt und leuchtete in die Runde. Der Lampenkegel glitt über das Gestein, tastete sich an der glatten Betonwand entlang und erinnerte an ein gelbes, geschwenktes Auge, das immer weiter huschte, um die Finsternis zu durchdringen.
    Suko richtete die Lampe auch nach oben, Er wollte feststellen, ob sich an der Decke etwas tat, aber da war auch nichts zu sehen. Glatt und leicht gewölbt lag sie über ihm.
    Wo lauerte die Gefahr?
    Daß es sie gab, davon war er überzeugt. Dies konnte er irgendwie in den Fingerspitzen fühlen, obwohl er nichts sah.
    Noch einmal leuchtete er gegen die Decke. Dabei ließ er den hellen Kreis wandern, und er glaubte jetzt, einen Fleck unter der Decke zu sehen. Es war ein Kreis, dunkler als der Beton, und dieser Kreis lag auch nicht ruhig.
    Er zitterte…
    Vibrationen, die dies auslösen konnten, gab es innerhalb des Tunnels nicht. Es mußte also einen anderen Grund haben. Suko kam der Verdacht, daß nicht nur der Tunnel, sondern auch der Berg darüber verflucht war.
    Er konnte sich mit dem Phänomen nicht näher befassen, denn er wurde abgelenkt.
    Suko hatte etwas blitzen sehen. Aus den Augenwinkeln nahm er dies wahr. Da kam ein Wagen!
    Noch befand er sich nicht direkt auf der Zufahrt, er mußte noch die letzte Kurve nehmen. Nur das reflektierte Scheinwerferlicht war zu sehen.
    Der Inspektor hörte den Motor!
    Ein Brummen zuerst, dann stachen plötzlich die Lichtlanzen in den Tunnelschlund, die ein seltsames, helles und bläuliches Licht verbreiteten und Suko blendeten.
    Der Fahrer fuhr mit eingeschaltetem Fernlicht!
    Wenn er so weiterraste und Suko auf der Fahrbahn stehenblieb, würde ihn der Wagen überrollen.
    Er mußte weg!
    Schon hatte der Wagen den Tunnel erreicht. Die nackten Betonwände gaben das Dröhnen des Motors als donnerndes Echo zurück. Mit den aufgeblendeten Scheinwerfern und seiner kompakten Masse an Blech schien der Wagen den gesamten Tunnel auszufüllen. Er kam dem Inspektor vor wie ein rasendes Ungeheuer, und Suko blieb nichts anderes übrig, als sich hart mit dem Rücken gegen die Wand zu pressen.
    Die nächsten beiden Sekunden erlebte er wie im Zeitraffer. Alles ging unheimlich schnell.
    Das Dröhnen innerhalb des Tunnels wurde zu einem Inferno. Es drohte dem Chinesen das Trommelfell zu zerreißen. Das grelle, gleißende Licht veränderte sich zu explodierenden Wellen, die über dem Mann zusammenschlugen. Suko hatte die Lampe gelöscht, seinen Arm hochgenommen und ihn schützend vor die Augen gelegt.
    Fuhr er vorbei?
    Ja und nein!
    Zuerst passierte er Suko. Ein im Licht rasender Schatten mit donnerndem Auspuff und im nächsten Augenblick auch kreischenden Reifen.
    Der Wagen wurde abgebremst!
    Da radierten die vier Räder über das Betonband der Fahrbahn. Ein hohles Wimmern und Schreien erklang, als würde eine Armee von Geistern ihr Elend auf einmal in die Nacht hinausrufen, und die dem Bremsvorgang folgende Stille fiel über Suko zusammen wie ein dumpfes Tuch.
    Ruhe…
    Trügerisch, gefährlich!
    Der Inspektor ließ seinen Arm sinken, drehte den Kopf nach rechts und schaute nach, was mit dem Wagen war.
    Er stand schräg auf der Fahrbahn und versperrte in dieser Haltung beide Fahrstreifen. Da konnte kein anderer Wagen mehr vor und zurück. Das schien auch nicht nötig zu sein, denn Suko hatte das Gefühl, als wäre er die Zielscheibe des Wagens gewesen.
    Noch tat sich nichts.
    Die Scheinwerfer leuchteten weiterhin. Ihre Strahlen stachen in die Richtung der Tunnelausfahrt und verliefen sich geisterhaft an den glatten Wänden.
    Suko hatte inzwischen die Automarke des Fahrzeugs identifizieren können. Es war ein Mercedes.
    Dunkel, mit ebenfalls getönten Scheiben, denn der Chinese erkannte

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