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0262 - Der Meisterplan

Titel: 0262 - Der Meisterplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sah, daß die Duplikatorspezialisten bereits versammelt waren. Sie blickten ihm abwartend entgegen.
    „Wo sind die Gefangenen?" fragte er.
    Berryin, der Erste Ingenieur, führte Ko-Antin und Arrek hinter den Duplikator. Dort lagen Tolot, Andre Noir und Gucky bewegungslos am Boden. Ko-Antin betrachtete seine Opfer mit abschätzenden Blicken. Dann beugte er sich zu Noir hinab und drehte dessen Kopf herum, so daß er das Gesicht des Hypnos sehen konnte.
    „Nun, Arrek?" sagte er überrascht. „Sieht er einem Tefroder nicht unheimlich ähnlich?"
    „Tefroder sind größer", erklärte Arrek.
    „Dann, als er sich an seine eigene Figur erinnerte, fügte er hastig hinzu: „Im allgemeinen jedenfalls.
    Auch die Hautfarbe unterscheidet sich von der unseren."
    „Nur geringfügig", beharrte Ko-Antin. „Denken Sie einmal an die Ähnlichkeit des halutischen Schiffes mit unseren Schlachtschiffen."
    Arrek hob die Schultern. „Die Kugelform ist schließlich nicht ungewöhnlich. Viele raumfahrende Völker betrachten sie als die ideale Form überhaupt. Unsere Körperform ist nicht weniger ideal."
    Bescheidenheit, dachte Ko-Antin, ohne seine Blicke von Noirs Gesicht zu wenden, war noch nie Arreks starke Seite gewesen.
    „Der Mann sieht friedfertig aus, Kommandant", bemerkte Berryin.
    Ko-Antin mußte zugeben, daß der Ingenieur recht hatte. Entfernt glich dieser Fremde Arrek. Aber Arrek war alles andere als friedfertig, auch wenn er so aussah.
    „Es war Glück für uns, daß sie ihre Schutzhelme öffneten, sobald sie an Bord der SUSAMA waren", sagte Arrek. „Das Gas hätte sonst seine Wirkung verfehlt."
    „Zu allem gehört etwas Glück", sagte einer der Ingenieure philosophisch.
    Ko-Antin löste seine Blicke von Noir und wandte sich Tolot zu.
    „Dieser Bursche hat bestimmt ein respektables Gewicht", vermutete er. „Bringt eine Antigravbahre her."
    Während einer der Spezialisten davoneilte, um Ko-Antins Befehl auszuführen, wandte der Kommandant seine Aufmerksamkeit dem Mausbiber zu. Je länger er Gucky betrachtete, desto überzeugter wurde er, daß er hier seinen ungewöhnlichsten Gefangenen vor sich hatte. Körperlich machte dieses Wesen einen sehr schwachen Eindruck. Wahrscheinlich hatte es sogar Mühe, sich auf seinen krummen Beinen vernünftig fortzubewegen. Der breite Schwanz wirkte fast lächerlich. Hinzu kam ein einzelner Zahn, der aus dem halbgeöffneten Mund des Wesens ragte.
    Tatsächlich, dieser Gefangene ähnelte mehr einem Tier als einer intelligenten Lebensform. Warum hatten die Haluter dieses schwächliche Wesen für einen so gefährlichen Einsatz ausgewählt? Ko-Antin nickte gedankenvoll. Dieser kleine Raumfahrer mußte außergewöhnliche Fähigkeiten besitzen.
    Ko-Antin blickte auf und schaute in Arreks ausdrucksloses Gesicht.
    „Dieses Wesen scheint paranormale Kräfte zu besitzen", sagte er.
    „Was?" entfuhr es Arrek. „Wie kommen Sie darauf?"
    Ko-Antin sagte es ihm.
    „Es wäre in der Tat möglich", gab Arrek zu. „Wir werden Gewißheit haben, sobald wir das erste Duplikat dieses Gefangenen verhören können."
    „Es war also angebracht, daß wir Antiparahelme trugen", sagte Ko-Antin.
    Arreks rundliches Gesicht verzog sich zu einem überlegenen Lächeln.
    „Die Zentrale macht nie Fehler, Kommandant", sagte er.
    Ko-Antin lachte spöttisch. „Sie müssen es ja wissen, Arrek."
    Er hatte das Gefühl, daß er den Stellvertretenden Kommandanten zum erstenmal aus der Fassung gebracht hatte. Um Arrek keine Gelegenheit zum Antworten zu geben, wandte sich Ko-Antin sofort an Berryin.
    „Sind die Strukturaufzeichner eingeschaltet?"
    Der erste Ingenieur an Bord des tefrodischen Spezialschiffes nickte seinem Kommandanten zu.
    „Es ist alles vorbereitet. Welchen Gefangenen nehmen wir zuerst?"
    Da sie drei Schablonentaster besaßen, war es gleichgültig, wer zuerst in den Käfig kam. Die Fertigstellung der drei Duplo-Schablonen würde zeitlich kaum auseinanderliegen. Trotzdem deutete Ko-Antin auf Andre Noir.
    „Tragt ihn zuerst in einen der Käfige", befahl er.
     
    *
     
    Sechsunddreißig wußte, daß er zu spät kommen würde. Er hatte zu sehr darauf geachtet, nicht mit Besatzungsmitgliedern der SUSAMA zusammenzutreffen. Wenn er den Duplikatorraum erreichte, würden Ko-Antin Zweihunderteins und Arrek zusammen mit den Ingenieuren bereits mit der Strukturaufzeichnung der drei Gefangenen begonnen haben.
    Am vernünftigsten wäre es gewesen, wenn er sich in die Kabine des Kommandanten zurückgezogen hätte. Es

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