0262 - Der Meisterplan
Gucky.
Noir sah das wertvolle Gerät zwischen den Kabeln am Boden liegen. Seine Kehle schnürte sich zusammen. Er spürte, wie sein Herzschlag sich beschleunigte. Er wußte, wie schwer Tolot zu überwältigen war. Wenn die Tefroder ihn besiegt hatten, dann bedeuteten Gucky und Noir keine Gegner für sie.
Wenige Augenblicke später entdeckten sie Icho Tolot.
Er lag wie ein gefällter Baum auf der anderen Seite des Duplikators. Er bewegte sich nicht. Gucky stieß einen schrillen Entsetzensschrei aus. Zusammen mit Noir rannte er auf den Haluter zu.
Der Hypno spürte plötzlich ein eigenartiges Brennen im Hals. Über Tolot gebeugt, begann er zu schwanken.
„Gucky" krächzte er in äußerster Not.
Der Mausbiber kniete neben Tolot am Boden. Noir nahm die kleine Gestalt nur verschwommen wahr.
Verzweifelt rang der Mutant nach Atem. Er sank neben Gucky zu Boden. Er wollte den Mausbiber noch zur raschen Flucht auffordern doch seine Stimme versagte. Er sah noch wie Gucky sich bestürzt aufrichtete, dann versank er endgültig in einem Meer vollkommener Schwärze.
*
Vor der CREST III dehnten sich zwei atomare Glutbälle aus. Wirkungslos waren die gezielten Schüsse aus den Gegenpolkanonen des angreifenden tefrodischen Schiffes am HÜ-Schirm der CREST III abgeprallt. Oberst Rudo brachte das Ultraschlachtschiff aus dem Feuerbereich der Tefroder.
Inzwischen hatten die tefrodischen Kommandanten bemerkt, daß ihr Gegner mit seinen Manövern nur Zeit gewinnen wollte. Sie verstärkten ihre Anstrengungen, die CREST III unter konzentrierten Beschuß zu nehmen.
Während der Epsaler Cart Rudo das Flaggschiff der Solaren Flotte steuerte, widmete sich Rhodan dem Funkkontakt mit der Korvette.
„Sie können nicht länger warten, Major", sagte er zu Redhorse. „Starten Sie die KC-1. Versuchen Sie, die CREST unter allen Umständen zu erreichen."
„Die Tefroder durchschauen unser Vorhaben", gab Atlan zu bedenken. „Sobald sich die Korvette der CREST nähert, wird sie unter Beschuß genommen."
„Das befürchte ich auch", mischte sich Kalak ein. „Die Tefroder wissen mit Sicherheit, warum wir uns noch nicht in den Linearraum zurückgezogen haben."
„Trotzdem muß Redhorse auf alle Fälle aus der Nähe des Duplikatorschiffes verschwinden", entschied Rhodan. Er beugte sich über den Lautsprecher. „Hören Sie zu, Major! Es ist zu gefährlich, wenn Sie mit der KC-1 zur CREST zurückfliegen. Sie müssen das tun, was die Tefroder nicht erwarten."
„Einverstanden, Sir", sagte Redhorse.
„Fliegen Sie in entgegengesetzter Richtung zur CREST davon und ziehen Sie sich in den Ortungsschutz einer großen Sonne zurück", befahl Rhodan. „Wir werden Sie später an Bord nehmen."
„Was geschieht mit Gucky, Noir und Tolot?"
„Gucky kann sich mit seinen Begleitern an Bord der CREST teleportieren", sagte Rhodan. „Bis er in Sicherheit ist, werden wir in diesem Sektor operieren."
Rhodan glaubte bereits, der Cheyenne hätte die Verbindung unterbrochen, doch da klang Redhorses Stimme noch einmal auf.
„Eine alarmierende Nachricht von Gucky, Sir!" rief der Cheyenne. „Marshall wird mit Ihnen sprechen."
Rhodan und Atlan wechselten einen bestürzten Blick. Für einen Moment vergaß Rhodan, daß die CREST III von sechs gegnerischen Schiffen gejagt wurde. Aus dem Lautsprecher kam ein Knacken dann begann John Marshall atemlos zu berichten.
„An Bord des Duplikatorschiffes muß irgend etwas passiert sein", sagte der Mutant. „Gucky teilte mir mit, daß Noir und er den Haluter ohne Bewußtsein neben der Duplikatoranlage entdeckt hätten. Gleich darauf verlor auch Noir das Bewußtsein."
Rhodans Körper straffte sich. „Gucky muß sofort das tefrodische Schiff verlassen."
Marshall zögerte, dann sagte er gepreßt: „Dazu ist es zu spät. Der Mausbiber konnte mir gerade noch sagen, daß Tefroder in den Duplikatorraum kamen. Dann übermannte ihn eine solche Übelkeit, daß er nicht mehr springen konnte. Seine letzten Gedanken waren panikartig. Er glaubte, daß die Tefroder ein Betäubungsgas benutzten, das genau auf den Metabolismus eines Haluters abgestimmt ist. Deshalb fiel auch Tolot dem heimtückischen Angriff zuerst zum Opfer."
Rhodan fühlte sich wie benommen. Tolot, Noir und Gucky befanden sich in tefrodischer Gefangenschaft. Ausgerechnet an Bord eines Duplikatorschiffes.
„Hören Sie noch zu, Sir?" fragte Marshall.
„Natürlich, John", entgegnete Rhodan. „Was gibt es noch?"
„Gucky glaubt, daß man ihn, Tolot und
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