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0262 - Non-Stop in die Ewigkeit

0262 - Non-Stop in die Ewigkeit

Titel: 0262 - Non-Stop in die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Non-Stop in die Ewigkeit
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Das dunkle Haar auf seinem Kopf war kurz geschoren. Obwohl er sehr groß und breit war, bewegte er sich leicht und geschmeidig. In seinem Gang lag etwas Tierhaftes.
    »Schöner Garten«, sagte Phil. »Sie sind darum zu beneiden, Doc.«
    »Ja«, antwortete Ruster und sah wieder nach seiner Armbanduhr. »Wollen wir gehen? Miss Spent muss jeden Augenblick kommen.«
    Er ging voraus. Phil folgte ihm, wandte sich aber noch einmal um. Das große Fenster erlaubte auch aus dem Inneren des Zimmers einen Blick in den Garten.
    Der Mann nit der Grasschneidemaschine hatte sich umgedreht und führte den Mäher jetzt auf das Haus zu. Er hielt den Kopf gesenkt, aber dann, als hätte er Phils Blick gespürt, wandte er meinem Freund sein Gesicht zu.
    Phil erschrak. Das Gesicht des Mannes war schrecklich entstellt.
    ***
    Sandra Spent wartete bereits. Sie war ein hübsches Mädchen. Dr. Ruster war freundlich zu ihr, und sie taute allmählich ein wenig auf.
    »Wollen Sie das Testament Ihrer Tante anfechten?«, fragte er schließlich.
    »Ich glaube, ich werde es nicht tun«, sagte sie. »Mrs. Rashin redet dauernd auf mich ein, aber ich finde es nicht richtig, etwas gegen Tante Ethels Letzten Willen zu unternehmen. Wenn es ihr Wunsch war, ihr Vermögen diesem Asyl zu vermachen, so sollte man diesen Wunsch respektieren.«
    »Darüber denke ich ganz anders«, sagte Ruster lächelnd. Er setzte dem Mädchen auseinander, dass Miss Sherwood eine schrullige Frau gewesen sei. Er deutete sogar an, dass gewisse Zweifel an ihrem klaren Verstand bestünden, und er redete dem Mädchen zu, das Testament anzufechten und etwas dagegen zu unternehmen, dass sie mit fünftausend Dollar abgespeist werden sollte.
    Sandra Spent lächelte.
    »Für mich sind auch fünftausend Dollar viel Geld, Dr. Ruster. Außerdem würde ein Prozess sicherlich viel Geld kosten, und ich habe keines. Ich müsste auch in New York bleiben, aber ich habe hier keine Stelle und wüsste nicht, wovon ich leben sollte.«
    Er überlegte kurz.
    »Können Sie Schreibmaschine schreiben?«
    Sie nickte.
    »Auch ein wenig Stenografie?«
    »Nicht besonders gut, aber es geht.«
    »Ich könnte Sie als Schreibkraft einstellen, Miss Spent. Bisher habe ich meine Korrespondenz selbst erledigt. Infolgedessen befindet sie sich in heilloser Unordnung. Ich kann nicht sehr viel zahlen. Achtzig Dollar die Woche, aber es müsste genügen, damit Sie den Anfechtungsprozess durchstehen könnten.«
    Sie zögerte. »Ich weiß nicht, ob…«
    »Hören Sie, Miss Spent. Ich biete Ihnen das nicht aus Menschenfreundlichkeit, sondern aus reinem Egoismus an. Ich möchte diesen Job als Testamentsvollstrecker loswerden, und Sie sind die einzige Person, die mir dazu verhelfen kann. Agent Decker wird Ihnen das bestätigen.«
    »So, wie der Doc es darstellt, sieht es wirklich so aus«, sagte Phil.
    Sie einigten sich darauf, dass Sandra Spent in drei Tagen den Job in Rusters Klinik antreten, sollte. Dann sollte sie sich einen guten Rechtsanwalt suchen und die Anfechtung des Testaments in Gang bringen.
    Phil bot dem Mädchen an, es in die Cumberland Street zu fahren.
    Phil hatte meinen Wagen, den Jaguar, vor der Tür.
    Ruster begleitete Phil und Sandra selbst hinaus.
    »In drei Tagen also, Miss Spent«, sagte er und gab ihr die Hand.
    »Wann sehe ich Sie wieder, Agent Decker?«
    »Wenn es die Umstände erfordert sollten. Übrigens, Doc, wer ist der Bursche in Ihrem Garten?«
    Er runzelte die Stirn. »Meinen Sie Sam? Ah, Sie haben sein Gesicht gesehen. Ein armer Teufel! Er hatte vor Jahren einen schweren Unfall. Geriöt in einen Brand und wurde scheußlich zugerichtet. Zufällig war ich es, der ihn zusammenflickte, aber mit dem entstellten Gesicht wagt er sich nicht mehr unter die Menschen. Ich gab ihm den Job bei mir, als… na ja, eben als Diener für alles.«
    Sie verabschiedeten sich. Phil öffnete für Sandra Spent den Wagenschlag, ging dann zur anderen Seite, um sich hinter das Steuer zu klemmen. Dabei sah er in zwanzig Schritt Entfernung eine Gestalt in zerlumpten Kleidern stehen, einen Tramp.
    Als der Bursche merkte, dass Phil ihn ansah, setzte er sich langsam in Bewegung und schlurfte die Straße hinunter.
    ***
    Am Abend des gleichen Tages fuhr Phil ungefähr um 9 Uhr in die Cumberland Street. Er verfolgte keine bestimmte Absicht dabei, aber der Tramp vor dem Haus des Doktors hatte ihm zu denken gegeben. Phil hatte von mir einige Zeit nichts mehr gehört. Noch machte er sich keine Sorgen um mich, aber wenn man lange

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