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0262 - Non-Stop in die Ewigkeit

0262 - Non-Stop in die Ewigkeit

Titel: 0262 - Non-Stop in die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Non-Stop in die Ewigkeit
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des New Yorker Hafens ist eine ziemlich eklige Brühe. Ich schwamm ein gutes Stück unter Wasser, tauchte dann, auf und hielt die Richtung auf den nächsten Pier.
    Die Piers liegen ziemlich weit auseinander. Meine Klamotten saugten sich rasch voll. Ich musste mächtig rudern, um vorwärtszukommen. Endlich erreichte ich den Pier, aber ich brauchte noch eine volle Viertelstunde, um eine in die Piermauer eingelassene Treppe zu finden, die mich nach oben brachte.
    Ich glaube, ich hatte Glück gehabt, aber vielleicht war es auch Pech gewesen. Mit einer hübschen kleinen Kanone in meiner Hand wäre der Fall des Messermörders jetzt schon erledigt gewesen.
    Trotzdem wusste ich jetzt, dass der Boss mich immer noch für einen Tramp hielt, für einen unbotmäßigen Tramp zwar, den er zum Schweigen bringen musste, aber wenigstens nicht für einen G-man oder für sonst eine Sorte von verkapptem Polizisten. Gegen einen Cop oder G-man hätte er niemals den Mann mit einem Messer geschickt. Er hätte damit rechnen müssen, dass ein Cop auch in einer Tramp Verkleidung ein Schießeisen mit sich herumschleppte.
    Zunächst brauchte ich jetzt einmal ein Telefon. Ich trabte mit meinen nassen Klamotten durch die Straßen des Hafenbezirks und dachte darüber nach, dass auch G-men gegen Lungenentzündungen nicht immun sind.
    Endlich erwischte ich eine Telefonzelle. Ich kramte einen Nickel aus meiner nassen Hosentasche, warf ihn ein und wählte Phils Nummer.
    Er meldete sich sofort.
    »Sitzt du warm?«, fragte ich. »Los, mach dich auf die Socken! Der Messermörder und sein Boss haben versucht, mich zu killen, und ich bin dabei ins Wasser gefallen. Bring eine Kanone für mich mit, aber keine Smith & Wesson! Wir treffen uns in der Lobson Street 28. Das Haus hat eine hübsche, dunkle Toreinfahrt. Ich warte dort auf dich! Sei vorsichtig! Anscheinend bin ich eine ganze Zeit lang beobachtet worden, und ich habe nichts davon gemerkt. Beeile dich und… hallo, Phil, bring eine Flasche Whisky mit, aber eine große!«
    Phil beeilte sich unwahrscheinlich. Ich stand kaum zehn Minuten zähneklappernd in der Toreinfahrt, als ich schon sein Flüstern hörte. »Jerry?«
    »Hier!«
    Er tastete sich an mich heran. Seine Hand zuckte unwillkürlich zurück, als er meine nassen Klamotten fühlte.
    »Ich habe Kleidung im Wagen!«
    »Danke, die hole ich mir woanders, aber ich will nicht ohne Kanone hingehen.«
    »Hier ist das Schießeisen, ein Revolver. Ich habe noch eine Handvoll Kugeln extra mitgebracht.«
    Ich stopfte das Feuerwerk in meine Taschen. Ein Revolver war genau das Richtige. Revolver sind unempfindlicher als hoch entwickelte automatische Pistolen.
    »Und der Whisky?«
    Phil drückte mir die Flasche in die Hand.
    Gut, dass es zu dunkel war, um die Größe des Schluckes abzumessen. Ich fürchte, Phil hätte einen mächtigen Schreck bekommen. Der Whisky vertrieb das Zähneklappern.
    »Hör zu, Phil! Ich gehe jetzt zu Bolwer und setze dem Knaben die Daumenschrauben an. Ich werde ihm die Hölle heißmachen, weil er mich nicht benachrichtigt hat, dass der Boss aufgetaucht ist. Mach dir keine Sorgen um mich, wenn du ein paar Tage nichts von mir hörst. Deine einzige Aufgabe ist es im Augenblick, Sandra Spent nicht aus den Augen zu lassen. Hat sie inzwischen den Einspruch gegen Ethel Sherwoods Testament eingereicht?«
    »Noch nicht, aber sie hat schon mit einem Anwalt gesprochen. Zurzeit ist sie noch dabei, entsprechende Unterlagen zu sammeln. Dr. Ruster will ihr ein Gutachten beschaffen, in dem Ethel Sherwoods Geisteszustand als fragwürdig bezeichnet wird, aber der-Doc zuckt davor zurück, seinen eigenen Namen unter das Gutachten zu setzen. Er fürchtet den Verlust seiner Patientinnen. Er verhandelt mit irgendeinem Professor, der das Gutachten in seinem Namen geben soll.«
    »Wie viel Frist hat sie noch?«
    »Ungefähr zwei Wochen!«
    »In Ordnung, Phil! Bring sie gesund über diese zwei Wochen! Du kannst jetzt verschwinden. Ich muss in die Selbridge Street!«
    Phil ging als Erster. Ich wartete noch ein paar Minuten, vertrieb sie mir mit einigen Schlucken aus der Whiskyflasche, verstaute den Revolver so, dass ich ihn notfalls schnell ziehen konnte.
    Dann machte ich mich, immer noch triefend nass, auf zum Asyl.
    ***
    Wie immer öffnete Hugham Bolwer die Tür seines angeblich so menschenfreundlichen Unternehmens selbst. Sein Gesicht lief lila an, als er mich erblickte.
    Ich stieß ihn vor seinen Wanst.
    »Wir müssen uns miteinander unterhalten,

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