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0262 - Non-Stop in die Ewigkeit

0262 - Non-Stop in die Ewigkeit

Titel: 0262 - Non-Stop in die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Non-Stop in die Ewigkeit
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Flüche vor mich hin. Bolwers Verschwinden gefiel mir überhaupt nicht. Es kam mir vor, als wäre der Faden gerissen, den ich so sorgfältig gesponnen hatte. Andererseits hatte Phil selbstverständlich recht. Wenn der Boss nicht die Absicht aufgegeben hatte, über das Asyl in den Besitz von Ethel Sherwoods Vermögen zu gelangen, dann musste der dicke Asylvorsteher wieder auf tauchen.
    »Hoffentlich hast du recht«, sagte ich. »Bis später, Phil. Ich hoffe, die Geschichte erledigt sich bald. Allmählich bin ich mein Trampdasein leid.«
    Ich fand diese Nacht ein Quartier im Keller eines Neubaus. Ein rundes Dutzend Tramps drängte sich bereits in dem mittelgroßen Raum. Irgendeiner von ihnen hatte eine alte Karbidlampe aufgetrieben. Das Ding brannte und warf die Schatten der Männer in gespenstischer Vergrößerung an die Wand.
    Ich knurrte das übliche »Hallo« zur Begrüßung. Hier und da wurde eine Antwort geknurrt. Die Tramps sahen mich aufmerksam an. Das war nichts Ungewöhnliches. Sie waren immer neugierig, wenn ein Neuer kam. Vielleicht war Brandy von ihm zu bekommen oder wenigstens ein Zigarettenstummel.
    Ich suchte mir einen Platz. Dabei stieß ich auf den Blassen Louis. Er lag auf der rechten Seite und schien schon zu schlafen.
    Ich rüttelte ihn.
    »Hallo, Blasser, hast du Red gesehen?«
    Er starrte mich an.
    »Was ist los? Hast du ihn gesehen oder nicht?«
    Er schüttelte seinen mageren Schädel, drehte sich um und schob sich auf seinem zerfetzten Mantel zurecht.
    Na schön, wenn er nicht mit mir sprechen wollte, so sollte er es lassen.
    Der Keller füllte sich. Tramp nach Tramp kam in rascher Folge. Jeder suchte sich einen Platz. Im Handumdrehen hatte sich der Keller so gefüllt, dass die Männer wie die Ölsardinen lagen. Nur um mich blieb ein freier Raum. Mieden mich die Burschen?
    Ein windiger, fast zwergenhaft kleiner Mann stieg über die hingelagerten Vagabunden weg bis zu mir. Er trug eine alte, zerfledderte Aktentasche als einziges Gepäck. Ohne eine Miene seines gallegelben Gesichtes zu verziehen, nickte er mir zu und machte sich daran, sein Nachtlager an meiner Seite zu richten. Also doch kein Boykott!
    Ich rückte mich zurecht, um dem Kleinen ein wenig mehr Platz zu lassen, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und begann nachzudenken.
    Wenn Hugham Bolwer wieder auftauchte, ob es dann nicht doch besser war, ihn hochzunehmen? Vielleicht wusste der Dicke mehr, als er mir gegenüber zugegeben hatte. Vielleicht hatte er trotz seiner Angst geschickt gelogen? Wenn ich mit meiner Tramp -masche nicht weiterkam, dann war es sicherlich besser, die ganze Geschichte mit normalen Polizeimethoden zu beenden.
    Aus irgendeiner Ecke schrie einer der Tramps: »Blas endlich deine verdammte Funzel aus! Wir wollen schlafen!« In einer anderen Ecke wurde schon geschnarcht.
    Der Mann, dem die Karbidlampe gehörte, gab Beschimpfungen zur Antwort, aber er löschte sein Licht.
    Husten, Räuspern in der Dunkelheit.
    Atmen, das die Luft rasch schwer und stickig werden ließ. Verdammt, Spaß machte es nicht, einen Tramp zu spielen, dachte ich. Normale Polizeimethoden… Ein sauberes Büro! Endlich mal wieder ein heißes Bad und dann eine eiskalte Dusche!
    Die Gedanken entgleisten mir. Ich schlief ein.
    ***
    Ich weiß nicht, ob ich von einer Berührung, einem Geräusch oder einfach davon wach geworden war, dass das Licht - die Karbidlampe - wieder brannte. Jedenfalls war ich sofort hellwach. Mit einem Ruck setzte ich mich auf.
    Ich lag allein an der hinteren Wand des Kellers, und alle Tramps - alle -standen in einem Halbkreis um mich herum. Sie sahen auf mich herunter. Einige hatten die Hände zu Fäusten geballt. Ich las keinen Zorn in ihren Blicken, aber auch kein Erbarmen.
    Ich zog die Füße unter den Körper, bereit, mich hochzuschnellen.
    »Was soll das?«, fragte ich langsam. Meine Stimme klang heiser. Sie waren zwanzig Männer oder mehr. Ich war allein.
    Niemand antwortete.
    Meine linke Hand tastete zu der Innentasche zu dem Revolver. Ich fand die Waffe nicht.
    Ganz links in der Mauer der Tramps stand der zwergenhafte Mann mit dem gelben Gesicht. Er lächelte dünn, als er meine Handbewegung sah. Ruhig griff er in die Tasche seiner weiten Jacke, und als er die Hand wieder zum Vorschein brachte, hielt er mein Schießeisen darin. Der Kleine, ein Taschendieb, hatte mir den Revolver gestohlen.
    Er steckte den Revolver wieder ein, wandte sich um. Die Mauer der Tramps teilte sich, gab dem Zwerg den Weg frei und schloss

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