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0262 - Non-Stop in die Ewigkeit

0262 - Non-Stop in die Ewigkeit

Titel: 0262 - Non-Stop in die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Non-Stop in die Ewigkeit
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ein Motorengeräusch hörte.
    »Was ist?«, fragte Red schlecht gelaunt.
    »Ein Wagen!«
    »Na und?«
    Das Motorengeräusch näherte sich rasch. Jetzt sah ich die Scheinwerfer des Autos auftauchen. Der Wagen fuhr direkt auf den Pier zu. Er stoppte, stellte sich quer. Die Scheinwerfer erloschen.
    Red und ich waren stehen geblieben.
    »Was will der?«, flüsterte der Tramp.
    An dem Wagen flammte Licht auf. Ein schmaler, greller Schein tastete durch die Nacht. Der Mann im Wagen benutzte einen ungewöhnlich starken Handscheinwerfer.
    Jetzt erfasste uns das Licht, blendete uns und machte uns blind. Ich hieb Red die Ellbogen in die Rippen.
    »Weg!«, zischte ich ihm zu. »Du nach links!«
    Er verstand. Wir duckten uns und rannten nach links und rechts auseinander. Für eine Sekunde verlor uns der Scheinwerfer. Dann wanderte das Licht mir nach, mir… nicht Red.
    Der Scheinwerfer fasste mich zum zweiten Mal. Es war sinnlos, weiterzurennen. Ich blieb stehen, den Kopf abgewandt, alle Muskeln angespannt. Verdammt, wenn der Kerl in der anderen Hand eine Kanone hielt, dann stand es schlecht um mich.
    Ich hörte die Türen des Wagens zuschlagen. Ich hörte genau, dass es zwei Türen waren. Der Mann hinter dem Scheinwerfer war also nicht allein.
    Ich ging langsam rückwärts, die Augen fest geschlossen. Es war sinnlos, in das gleißende Licht zu blicken. Ich brauchte die Fähigkeit, zu sehen, wenn es mir gelang, dem Scheinwerfer, wenn auch nur für Sekunden, zu entkommen.
    Ich hörte den Schritt der Männer. Es waren keine lauten, keine schnellen Schritte, aber das Geräusch kam näher, und es verriet mir, dass die Männer auf mich zukamen.
    »Bist du der Boss?«, fragte ich.
    Nur das Geräusch der sich nähernden Schritte antwortete mir.
    Ich machte eine Bewegung, als wollte ich nach links aus dem Scheinwerfer tauchen, warf mich aber nach rechts. Ich ließ mich fallen, rollte mich um die eigene Achse. Es gelang. Das Licht, diese grausame Helle, die mich festnagelte wie auf eine Zielscheibe, verlor mich. Ich riss die Augen auf. Für ein paar Augenblicke erkannte ich die Umrisse zweier Männer. Dann schwenkte der Scheinwerfer zurück, ging einmal über mich hinweg, zu weit. Dann fasste er mich wieder.
    »Hol ihn dir«, sagte eine Männerstimme.
    Jetzt waren nur noch die Schritte eines Mannes zu hören.
    Es war sinnlos, zu kämpfen, geblendet, waffenlos, allein gegen zwei Männer, die sehen konnten, die Waffen hatten, die alle Chancen hatten. Mir blieb nur eine:
    ***
    Ich rannte hinaus auf den Pier. Der Scheinwerfer fasste meinen Rücken. Ich hatte das Gefühl, als wäre meine Schulter eiskalt. Mit jedem Herzschlag wartete ich auf den Schlag der Kugeln, die mich nach vorne auf das Gesicht werfen und mich auslöschen würden.
    Ich konnte sehen. Der Lichtstrahl, der mich erfasst hielt, beleuchtete das nasse Pflaster des Piers.
    Ich erreichte den Rand. Die Finsternis unter mir war perfekt.
    Noch einmal wandte ich mich um. Obwohl das grelle Licht mir wie eine Säure in die Augen biss, ich hielt sie offen. Es gelang mir nur für eine Sekunde, aber etwas sah ich in der Sekunde.
    Der Mann, der mir folgte, geriet selbst in den Scheinwerfer. Natürlich hob sich nur seine Gestalt als schwarzer Schlagschatten ab - seine Gestalt und der blitzende Gegenstand, den er in der seitlich weggestreckten Hand trug. Ein Messer! Kein Zweifel! Der Messermörder schlich auf mich zu, und ich war ohne Chance, mit ihm zu kämpfen und ihn zu fassen.
    Mit einem Ruck warf ich mich herum, ging in die Knie, stieß mich ab und sprang weit hinaus in die Finsternis hinein.
    Ich schlug auf das Wasser auf, als fiele ich auf ein Kissen, das mit Stahlnadeln gespickt war. Es schmerzte, als würde mir die Haut in langen Fetzen vom Körper gezogen. Dann sank ich wie ein Stein unter.
    Ich war vernünftig genug, mich nicht sofort nach oben zu strampeln, sondern ich schwamm, solange die Luft reichte, nach rechts oder doch zumindest in die Richtung, die ich für rechts hielt.
    Als ich auftauchen musste, tat ich es trotz der Atemnot langsam, und ich schob nur Augen, Nase und Mund aus dem Wasser.
    Richtig - der Strahl des Handscheinwerfers lag auf dem Wasser, aber gute zwei Dutzend Yards von mir entfernt. Er schwankte hin und her, aber dann erlosch er.
    Ich lauschte, aber ich konnte nicht mit Sicherheit ausmachen, ob die Männer warteten oder zum Wagen zurückgingen. Zur Vorsicht beschloss ich, noch ein gutes Stück zu tauchen und zum anderen Pier hinüberzuschwimmen.
    Das Wasser

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