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0263 - Das gläserne Grauen

0263 - Das gläserne Grauen

Titel: 0263 - Das gläserne Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie nicht vom Boden hoch, sondern aus diesem vor mir stehenden Bassin.
    »Du wolltest doch bestimmt Gorgos sehen«, sagte Brian Bellamy.
    »Ja.«
    Er deutete über seine Schultern. »In dem Bassin, was du da siehst, befindet sich sein Erbe.«
    »Nicht er selbst?«
    »Nein!«
    »Wieso nicht?«
    Bellamy zögerte mit der Antwort. Scharf schaute er mich an, und ich versuchte, mich möglichst gelassen zu geben, indem ich beide Schultern hob.
    »Was kann euch schon passieren?« fragte ich. »Ihr wollt mich erledigen, ich kann nichts dagegen unternehmen.«
    »Sehr einsichtig.«
    »Richtig. Deshalb möchte ich gern wissen, wie ihr Kontakt zu den Großen Alten gefunden habt. Ist das so vermessen?«
    Bellamy schaute an mir vorbei. Wahrscheinlich wollte er sich von den anderen beiden Zustimmung holen. Sie mußten wohl genickt haben, denn auch er nickte.
    »Gut, Sinclair, du sollst es erfahren, denn du wirst bald zu seinen Dienern gehören. Wir haben gemeinsam einen Urlaub verbracht, und wir waren zu viert, James Webster hast du ja getötet, aber das macht nichts, noch sind wir dir überlegen. Vier Polizisten, vier Freunde. Da wir nicht in denselben Revieren arbeiteten, konnten wir auch gemeinsam in Urlaub fahren. Diese Chance nahmen wir wahr. Wir fuhren nach Sizilien. In dieser manchmal kargen Landschaft im Innern der Insel konnten wir Ruhe vor dem Alltag finden. Ruhe fanden wir nicht, dafür eine Grabstätte, die verflucht war.«
    »Gorgos?«
    »Ja, so hieß es. Man erzählte uns eine alte Geschichte. Eine Geschichte, die aus einer Zeit stammte, wo es das Volk der Griechen nicht einmal gegeben Hatte. Der Name Atlantis tauchte auf. Dann die unheimlichen Götter, die Großen Alten. Wir waren fasziniert, und wir wollten wissen, ob es noch Chancen gab, von diesem längst versunkenen Kontinent etwas zu sehen.«
    »Das ist nicht möglich«, sagte ich, um ihn zu provozieren.
    Er schüttelte den Kopf. »Man wollte uns erst keine Antwort geben. Nach langem Fragen jedoch berichtete man uns von einem See im Stein. Wir konnten damit nicht viel anfangen, bis wir einfach losgingen und weiterfragten. Wir legten Geld hinzu. Bei einem Hirten hatten wir Erfolg. Er erklärte uns den Weg. Dabei gelangten wir in ein schreckliches Gelände. Urwelthaft, gebirgig, voller Gefahren, wild und gleichzeitig romantisch. Wir spürten den Atem der Vergangenheit, und wir fanden den See im Stein. Er war zu Kristall geworden.«
    »Der See?«
    »Was habt ihr dann getan?« wollte ich wissen.
    »Zuerst waren, wir natürlich enttäuscht. Bis James Webster auf die Idee kam, einen Teil der Kristalle mit nach Hause zu nehmen. Wir hackten eine Probe los und schafften diese nach Hause.«
    »Was sagten die Einheimischen dazu?«
    »Bis auf den Hirten haben wir mit keinem darüber gesprochen. Der aber floh in einer wahren Panik, nachdem er uns vor dem Erbe der großen Alten gewarnt hatte.«
    »Ihr habt nicht darauf gehört?«
    »Nein, denn wir wußten aus Erzählungen, das Gorgos ein Kristallgötze war und daß er die Kraft besaß, seine Fähigkeiten auf Menschen zu übertragen. Man mußte nur in Kontakt mit ihm treten. Das gelang uns hier in London. Wir wußten von dieser Lagerhalle und richteten uns hier unten ein. In dieses Bassin, das du vor dir siehst, brachten wir unsere Beute. Wir brauchten nicht alles, was der See zwischen den Steinen hergab. Nur einen Teil, denn in jedem Kristall steckt der Geist des großen Gorgos. Durch Erhitzen schafften wir es, die Kristalle wieder zu verflüssigen. Und dann geschah das Wunder. Plötzlich lebte die Flüssigkeit. Wir sahen ein gewaltiges Gesicht. Und an bestimmten Tagen, wenn jemand von uns etwas wollte, formte sich aus der Flüssigkeit so etwas wie ein menschlicher Körper. Er sprach zu uns, er kannte unsere Gedanken und lockte uns, in das Bassin zu steigen, damit wir so wurden wie er.«
    »Das sieht man«, sagte ich.
    »Ja, wir führten den Versuch durch. Zuerst James Webster. Er stieg hinein, und als er nach dem Bad das Bassin wieder verließ, war er ein anderer, ein Gorgose, ein Kristallmensch, ein Diener des großen Gorgos. Seine Kraft war auf uns übergegangen. Wir alle begaben uns in seine Hände, und waren fasziniert. Plötzlich eröffneten sich uns völlig andere Möglichkeiten. Wir konnten normal unter Menschen weiterleben, ohne daß die anderen es wußten, wen sie vor sich hatten. Wir waren ihm gleichgesetzt. Unsere Kräfte glichen denen eines Riesen, und wir hatten eine Waffe von ihm bekommen. Ein Andenken. Diese

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