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0263 - Das gläserne Grauen

0263 - Das gläserne Grauen

Titel: 0263 - Das gläserne Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hand bildete und die Mündung genau auf den Gorgosen zielte.
    Der zuckte plötzlich zusammen. Er verlor einen Teil seiner Sicherheit, schien zu ahnen, was der Inspektor vorhatte und wollte verschwinden. Er befand sich in der Drehung, als Suko zweimal abdrückte.
    Das mußte er tun, wollte er auf Nummer Sicher gehen.
    So schnell der Gorgose auch war, den beiden abgefeuerten Kugeln konnte er nicht entgehen. Sie hieben in seinen Körper. Suko hörte ein seltsames Platzen und Klirren, dann wurde das Wesen von der Wucht der beiden Treffer vom Dach geschleudert und verschwand vor Sukos Augen.
    Der Inspektor hörte noch einen Schrei, der langgezogen aufklang, verwehte und abrupt verstummte.
    Jetzt ist er an der anderen Seite aufgeschlagen, dachte Suko noch und blieb liegen.
    Hatte er Erfolg gehabt?
    Ja, es war ihm gelungen. Er brauchte seinen Stab nicht mehr einzusetzen, denn die Veränderung des Dachs schritt nicht weiter fort. Es gab keine Berührung mehr, keine Verbindung. Zurück blieb allein der große weiße Flecken.
    Erleichtert atmete Suko ein und auch aus. Die unmittelbare Gefahr hatte er bannen können. Doch war der Gegner tatsächlich vernichtet? Davon wollte er sich selbst überzeugen.
    Vorsichtig veränderte er sein Gewicht und ließ sich wieder zurückrutschten. Er mußte achtgeben, daß es nicht zu schnell ging, denn wie leicht konnte er über die Kante gleiten und irgendwo unten im Dunkel zerschmettert liegenbleiben.
    Suko erreichte die Fensterluke und kletterte auf dem gleichen Weg zurück, den er auch genommen hatte. Allerdings stach er sich an einer Scherbenspitze. Sie drang in seine rechte Wade und auch durch das Leder der Hose.
    Mit einem letzten Sprung erreichte Suko wieder festen Boden im Zimmer. Als er sich umschaute, vermißte er Lilly Tonev. Vielleicht war sie nach draußen gelaufen oder hielt sich auf dem Flur auf, wo Stimmen erklangen.
    Suko verließ ebenfalls den Raum. Er wollte so rasch wie möglich nach unten, um zu sehen, was auf der Straße geschehen war und ob dieser Gorgose noch lebte.
    Im Flur standen die Mieter. Die meisten jungen Leute hatten sich hastig Bademäntel über die Nachtkleidung gestreift und redeten miteinander.
    Als Suko erschien, verstummten die Gespräche. Natürlich wollte jeder wissen, was geschehen war, und zahlreiche Menschen fragten durcheinander.
    Suko schüttelte den Kopf. Er wehrte die Fragen ab. Auf der Treppe traf er eine ältere Frau mit grauen Haaren. Sie lugten unter einer Schlafhaube hervor.
    Zwar stellte sich die Frau als die Hausbesitzerin vor, sie bekam trotzdem keine Erklärung, und der Chinese lief weiter die Stufen der Treppe hinab, gelangte in den Flur, wo er die Haustür weit offen sah. Der kühle Wind wehte ihm entgegen, er brachte auch Regen mit in das Treppenhaus, so daß die Fliesen auf einer Länge von zwei Schritten hinter dem Eingang im Flur naß wurden.
    Suko hatte das Haus kaum verlassen, als er den Gorgosen bereits sah. Er lag noch auf dem Gehsteig und rührte sich nicht.
    Langsam trat der Chinese näher. Neben dem Mann blieb er stehen.
    Keine Waffe hatte etwas gegen ihn ausrichten können. Er hatte die Kugeln geschluckt, auch die Dämonenpeitsche wäre sicherlich nicht erfolgreich gewesen, doch der Sturz aus großer Höhe hatte den Glasmenschen buchstäblich zerstört.
    Man konnte bei ihm von Scherben sprechen. Hautfarbene Scherben, die in der Nässe dieser kalten Nacht glänzten.
    Es hatten sich auch einige Passanten versammelt. Im großen Kreis umstanden sie scheu den Toten.
    Suko beugte sich nach unten. Seine Hand erfaßte den nassen Uniformstoff. Er drückte ihn zusammen und hörte das Knirschen unter dem Stoff. Da wurde das Glas zusammengepreßt.
    Der seltsame Stab lag neben der Leiche. Suko nahm ihn an sich. Er berührte damit einen Stein und zog den Stab hastig wieder hoch. Es geschah nichts. Er konnte ihn nicht betätigen, war aber gespannt darauf, aus welch einem Material er bestand und welche Kräfte in diesem so harmlos aussehenden Stab lauerten.
    Die Leiche des ehemaligen Polizisten mußte weggeschafft werden. Darum sollten sich seine Kollegen kümmern. Suko wollte sie anrufen. Seine Maschine war auch mit Funktelefon ausgerüstet. Er gab den Kollegen die entsprechende Nachricht, hängte ein und drehte sich um, als er das Weinen hörte.
    Lilly Tonev kam auf ihn zu. Sie hatte einen Arm angewinkelt und hielt dessen Hand gegen ihre Augen gepreßt. Dabei hatte sie den Kopf gesenkt.
    Suko legte den Arm um das zerbrechlich wirkende

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