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0263 - Das Syndikat der toten Seelen

0263 - Das Syndikat der toten Seelen

Titel: 0263 - Das Syndikat der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Syndikat der toten Seelen (1 of 3)
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Türen klappten. Der Wagen fuhr an. Der Reporter wandte sich der Absperrung zu. Aber vorerst war es nicht einmal den Reportern möglich, an Wools heranzukommen.
    »Ich mache Pemmikan aus euch, wenn ihr einen durch die Absperrung laßt, bevor ich ausdrücklich die Genehmigung dazu gegeben habe«, hatte Wools gleich am Anfang zu den Polizisten gesagt. Pemmikan war ein auf indianische Weise zubereitetes Trockenfleisch, und jeder Polizist verstand, daß es etwas äußerst Unangenehmes sein mußte, was Wools damit hatte androhen wollen. Die Absperrung hielt dicht wie die Turmluke eines getauchten U-Bootes.
    Blane kam aus dem Einsatzwagen wieder heraus und schwenkte zwei Tatortspurenkarten vor Wools Nase.
    »Da«, krähte der Experte zufrieden. »Sehen Sie sich das an!«
    Er hielt die beiden Rückseiten dei Spurenkarten hoch. Nach dem uralten, bewährten Verfahren hatte Blane die Fingerspuren zuerst mit schwarzem Puder eingestäubt, das überschüssige Puder mit einem sehr leichten Pinsel abgestäubt und dadurch einwandfreie Zeichnungen der Papillarlinien erhalten. Auf jeder derart sichtbar gemachten Spur drückte er eine durchsichtige Klebefolie. Der Klebstoff nahm die vom Puder schwarz gefärbten Papillarlinien von der Oberfläche des untersuchten Gegenstandes ab. Wenn man danach die Folie auf die blütenweiße Rückseite der Spurenkarte preßte, war die Fingerspur bis in alle Ewigkeit gesichert. Auf der einen Karten klebten neun, auf der anderen sechs solcher Folien.
    »Nicht von Matthew selber?« fragte Wools.
    Blane schüttelte den Kopf.
    »Natürlich war eine Menge Spuren von Matthews eigenen Fingern auf den Papieren in der Brieftasche und auf der Cellophanhülle des Ausweises. Die habe ich gleich aussortiert. Die hier stammen nicht von Matthew. Dabei möchte ich sagen, daß diese sechs hier wahrscheinlich von einer gepflegten Frauenhand stammen. Sie sind schmal, lang und vorn an den Spitzen so abgeflacht, wie es meistens der Fall ist, wenn eine Frau mit langen Fingernägeln etwas anfaßt. Der im Vergleich zu Männerfingern ungewöhnlich lange Fingernagel verhindert, daß die obere Fingerspitze, also die Haut dicht,unter dem Nagel, auf den berührten Gegenstand aufgesetzt werden kann. Der Finger setzt gewissermaßen erst mit der Mitte der oberen Spitze auf. Dadurch entstehen diese vorn stark abgeflachten Spuren, während sie bei einem Mann vorn meistens halbkreisförmig anfangen.«
    Wools nickte.
    »Sie sind der Experte, Blane«, sagte er zufrieden. »Schwirren Sie ab. Suchen Sie in unserer Kartei. Wenn das nicht hilft, fahren Sie zum FBI. Wenn auch dort nichts zu machen ist, lassen Sie die Spuren sofort per Bildfunk an die Zentrale Fingerabdruck-Kartei des FBI in Washington durchgeben. Besonders dringend.«
    Die erste, wirklich erfolgversprechende Spur war endlich gefunden.
    ***
    »Sie sind Johnny Porten«, sagte ich überzeugt zu dem jungen Mann, der uns die Tür geöffnet hatte.
    Er sah uns an. Seine Augen waren von dunklen Schatten umrahmt. Sein Gesicht wirkte schlaff und verweichlicht.
    Der Mund war weinerlich verkniffen.
    »Wir sind FBI-Beamte«, sagte Phil. »Lassen Sie uns ein, wir möchten mit Ihnen sprechen.«
    »Mit mir?«
    Seine Augen flackerten unstet.
    »Ja, mit Ihnen«, sagte ich grob und drückte mich an ihm vorbei in die Diele. »Wenn Sie ein Gespräch hier ablehnen, können wir die Unterhaltung auch im Distriktsgebäude durchführen. Das hängt ganz von Ihnen ab.«
    Auch Phil war inzwischen hereingekommen. Wir sahen Johnny Porten stumm an. Er fühlte Sich nicht wohl in seiner Hfiut. Zögernd trat er von einem Fuß auf den anderen. Schließlich hatte er sich doch entschlossen. Er zog eine Tür auf, die in ein Wohnzimmer führte.
    »Bitte«, sagte er halblaut.
    »Nach Ihnen«, erwiderte Phil mit einem dünnen Grinsen.
    Porten ging ajs erster hinein. Wir folgten ihm. Die Einrichtung war gut, aber nicht übermäßig luxuriös oder etwa gar extravagant. Solide und gut. Hier hatte ein Mann gelebt, dem der Reichtum nicht zu Kopfe gestiegen war. Aber jetzt war er tot, und es war mehr als fraglich, ob mit seinem Leben nicht auch sein guter Geschmack aus dieser Wohnung verschwunden war.
    Wir setzen uns in eine Sesselgruppe. »Was kann ich für Sie tun?« erkundigte sich Johnny Porten, der sich aufgerafft hatte und sich vergeblich Mühe gab, wie ein richtiger Mann zu zu wirken.
    »Ein paar Fragen beantworten«, sagte ich kühl.
    »Muß ich das?« forschte er ängstlich. »Sie müssen gar nichts«, sagte Phil

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