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0263 - Sieben Stunden Angst

Titel: 0263 - Sieben Stunden Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurück und landete sicher auf den Beinen.
    „Nicht schießen!" rief er den heranstürmenden Männern zu.
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie Goratschins mächtiger Körper sich anspannte.
    „Halten Sie sich zurück, Goratschin!" rief Noir schnell. „Der Duplo bedeutet ihn Augenblick keine Gefahr für uns."
    Noirs Doppelgänger war neben den drei Leichen zu Boden gesunken. Er war offenbar so schwer verletzt, daß er nicht mehr in der Lage war, seine Waffe zu betätigen.
    Zehn Männer umringten die vier Duplos.
    „Geht zurück an eure Plätze", befahl Noir. „Es kann jederzeit ein neuer Angriff erfolgen."
    Die Raumfahrer wichen zurück, und der Hypno konnte bis zu den Duplikaten vordringen. Die Toten waren kaum noch erkenntlich, aber der lebende Hypno besaß Noirs Gesicht, das jetzt vor Schmerzen verzerrt war.
    Andre Noir sah, daß sich auf der Stirn seines Doppelgängers Schweißtropfen bildeten.
    „Er versucht, uns zu hypnotisieren", sagte Goratschin wütend. „Soll ich ihn erledigen?"
    Noir legte beruhigend eine Hand auf Goratschins Arm.
    „Ergeben Sie sich!" forderte er den Duplo auf. „Lassen Sie die Waffe fallen!"
    Mit Augen, die wie seine eigenen aussahen, starrte ihn der Duplo haßerfüllt an.
    Plötzlich sprach der Duplo.
    „Sie sind das Original, nicht wahr?" fragte er mit vor Schmerzen entstellter Stimme und deutete auf Noirs farbige Kennzeichen.
    „Ja", nickte Noir.
    „Ich befürchtete, daß ich mit Ihnen zusammentreffen würde", sagte der Duplo und hob mit unsäglicher Anstrengung seine Waffe.
    Andre Noir war unfähig, den Abzughebel seines Desintegrators durchzuziehen und auf diesen Mann zu schießen, der sein genaues Ebenbild war. Gebannt starrte er den Duplo an, der Zentimeter um Zentimeter seine Waffe hob.
    Da erhielt Noir einen Stoß, und Goratschin griff ein. Der falsche Noir wurde von einer fürchterlichen Explosion zerrissen.
    „Die Tefroder haben die Duplos zu früh zur CREST geschickt", sagte Iwan Goratschin sachlich. „Die Duplikate verstehen es noch nicht, ihre paranormalen Fähigkeiten richtig einzusetzen. Ihr Doppelgänger war unfähig, uns zu hypnotisieren."
    „Einem dieser Mausbiber gelang es mich vom Boden abzuheben", wandte Noir ein, der noch immer dieses schweißbedeckte Gesicht vor sich sah, das er als sein eigenes kannte.
    „Der echte Gucky hatte Sie augenblicklich bis unter die Decke schweben und von dort abstürzen lassen", sagte Goratschin. „Die Duplos reagieren zu langsam."
    „Hoffentlich ist das bei allen der Fall", sagte Noir.
    Er konnte sich nur schwer von der Vorstellung lösen, wie jetzt überall im Schiff auf Männer geschossen wurde, die seinen Körper und sein Gesicht besaßen. Wahrscheinlich würde er sein ganzes Leben nicht vergessen können wie sein Doppelgänger versucht hatte, ihn zu erschießen.
    Beinahe achtlos ging Goratschin an den toten Duplos vorbei.
    „Der Kerl wollte Sie umbringen, obwohl er genau wußte, daß er verloren war", sagte Iwan.
    „Der Reflexwellenempfänger bewirkte dieses selbstmörderische Vorhaben", erklärte Iwanowitsch der Jüngere. „Dem armen Duplo blieb keine andere Wahl als anzugreifen."
    „Hört auf, darüber zu debattieren!" rief Noir mit schriller Stimme. „Ich will es nicht hören."
    „Wenn Sie einmal solange mit Ihrem eigenen Ebenbild verbunden sind wie ich, werden Sie sich daran gewöhnen", sagte Iwan sanft.
    „Aber ich werde mich nie daran gewöhnen, daß du versuchst, mich zu tyrannisieren", beklagte sich Iwanowitsch der Jüngere.
    Noir hob abwehrend beide Hände. Er wollte vermeiden, daß es seinetwegen zu einem Streit kam.
    „Es ist wieder alles in Ordnung", sagte er. „Jetzt wird es mir nichts mehr ausmachen, meinen Doppelgängern gegenüberzutreten. Ich glaube, ich bringe es sogar fertig, auf sie zu schießen."
     
    *
     
    Die Luft in der Kommandozentrale der CREST III war mit dem Qualm der Energieentladungen geschwängert. Die Sicht war stellenweise so schlecht daß die Verteidiger Mühe hatten, Freund und Feind voneinander zu unterscheiden.
    Die angreifenden Duplos nahmen keine Rücksicht auf die unersetzlichen Kontrollanlagen. Rhodan, Major Hefrich und Icho Tolot schirmten die Steueranlagen gegen jeden Duplo ab, dem es gelang, so weit vorzudringen. Gucky schien überall zu sein. Da die Verteidiger jedoch bemüht waren, jede Beschädigung innerhalb der Zentrale zu vermeiden, konnten sie nicht alle verfügbaren Waffen einsetzen.
    Während der Kampf um die Zentrale seinen Höhepunkt erreichte,

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