0263 - Sieben Stunden Angst
„Meine Mitarbeiter und ich können auf Sie verzichten. Es wird keinem Duplo mehr gelingen, länger als eine Minute in diesem Raum zu überleben."
Tronar blickte von Landon zu Rakal und bemerkte: „Es ist irgend etwas mit Landon passiert."
Rakal grinste. „Er hat Blut gerochen, was?"
Landon winkte ab. „Ach, verschwinden Sie endlich", knurrte er.
*
Obwohl sie von Gegnern umringt waren leistete sich Perry Rhodan das Risiko auf seine Uhr zu blicken. Seit Beginn des Angriffs waren erst fünfzehn Minuten verstrichen. Rhodan hätte geschworen, daß sie schon stundenlang gegen die Duplos kämpften.
Mit jeder Minute, die verstrich, wurden die Duplos stärker, denn sie gewöhnten sich daran, ihre paranormalen Fähigkeiten einzusetzen. Das erste blinde Tasten der Noir-Duplos war vorüber. Die Doppelgänger des Mutanten erzeugten jetzt einen spürbaren hypnotischen Druck, der vor allem darauf abzielte die Verteidiger zur Niederlegung ihrer Waffen zu zwingen.
Auch die telekinetischen Angriffe der duplizierten Mausbiber wurden ständig heftiger. Rhodan war froh, daß keine Tolot-Duplos an Bord des Ultraschlachtschiffes aufgetaucht waren. Das hätte eine entscheidende Verstärkung für den Gegner bedeutet.
Von den sechsundzwanzig in die Zentrale eingedrungenen Duplos lebten im Höchstfall noch zehn, aber inzwischen hatten die Angreifer aus anderen Decks des Schiffes Hilfe erhalten. Die Tefroder schienen erkannt zu haben daß ihre einzige Chance darin bestand die Kommandozentrale des Flaggschiffes zu besetzen. Sie schickten ihre Duplos nacheinander in diesen erbittert umkämpften Raum.
Perry Rhodan lag unterhalb eines zerschossenen Bildschirmes am Boden und wartete darauf, daß sich seiner Waffe ein Ziel bot. Etwa vier Meter von Rhodan entfernt stand Icho Tolot breitbeinig zwischen den Kontrollanlagen. Vor ihm lagen einige tote Duplos.
oberst Cart Rudo kümmerte sich als einziger noch um die CREST III. An eine Verfolgung des Duplikatorschiffes war im Augenblick nicht zu denken, doch jemand mußte die Raumortung im Auge behalten damit eventuell auftauchende tefrodische Schiffe sofort entdeckt werden konnten.
Rhodan, der genau wußte, wie er sich Psi-Kräften zu widersetzen hatte, bereiteten die hypnotischen Angriffe der Noir-Duplos wenig Schwierigkeiten. Er befürchtete jedoch, daß die weniger erfahrenen Männer früher oder später den paranormalen Geistesströmungen erliegen würden.
Gucky materialisierte unmittelbar neben ihm. Der Mausbiber machte einen verstörten Eindruck. Es fiel ihm schwer, auf Wesen zu schießen, die sein Aussehen besaßen.
„Ohne den farbigen Kampfanzug wäre ich erledigt", rief der Mausbiber. „Ich werde mich persönlich bei Major Bernard bedanken, wenn das alles vorbei ist. Die Burschen in der Zentrale schießen auf alles, was abstehende Ohren und einen Schwanz hat."
Schon war er wieder verschwunden. Vor Rhodan blitzte es auf. Aus den aufsteigenden Rauchschwaden kamen zwei Duplos auf Rhodan zu. Rhodan, Tolot und Hefrich begannen zu schießen. Eines der Wesen brach zusammen, das zweite zog sich hastig zurück.
Dann kam ein Terraner aus dem Qualm gewankt. Er hatte seinen Helm abgenommen. Er blutete aus einer klaffenden Kopfwunde.
„Hierher!" rief Rhodan.
Benommen blickte der Mann auf. Hinter ihm tauchte ein Duplo auf, doch Rhodan riskierte es nicht, einen Schuß abzugeben, weil er den Verletzten hätte treffen können.
„Hinwerfen!" schrie Major Hefrich.
Der Verwundete wurde von einem Schuß seiner Verfolger getroffen und brach zusammen. Mit einem Satz war Rhodan auf den Beinen. Über den Raumfahrer hinweg feuerte er auf die drei Duplos, die er sehen konnte. Tolot und Hefrich gaben ihm Feuerschutz.
Als er sich über den Zusammengebrochenen beugte, sah er, daß es Olivier Doutreval war, einer der Funker der CREST III. Der Mann war noch am Leben. Er hustete gequält.
„Ich muß Sie hier wegbringen", rief Rhodan.
„Sir", stieß der schwarzhaarige Funker hervor. „Die Duplos haben sich am Haupteingang verbarrikadiert. Von dort aus dringen sie immer wieder ins Innere der Zentrale vor. Ich versuchte ihre Deckung zu erreichen."
„Das ist Guckys Arbeit", erinnerte Rhodan. „Sie haben unnötig Ihr Leben in Gefahr gebracht."
„Es sieht so aus", gab der Raumfahrer zu.
Rhodan packte ihn unter den Schultern und zog ihn langsam zwischen die Sessel vor den Kontrollanlagen zurück. Tolot und Hefrich schossen ununterbrochen auf die wütend angreifenden Duplos.
Rhodan
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