0263 - Sieben Stunden Angst
ein Dutzend Angreifer erwischt", sagte Gucky, „aber es scheinen immer wieder neue dazuzukommen."
„Versuche Goratschin zu finden, Kleiner", befahl Rhodan. „Bring ihn in die Zentrale."
Gucky gab ein Handzeichen zum Einverständnis und löste sich vor Rhodans Augen auf. Fast gleichzeitig tauchten drei Gucky-Duplos über Rhodan auf. Sie fielen förmlich auf ihn herab und brachten ihn zu Fall. Trotz heftiger Gegenwehr wurde ihm die Waffe entrissen. Sein Schutzschirm brach zusammen. Einer der Angreifer hatte ihn ausgeschaltet. Rhodan spürte, wie sich der Lauf einer Waffe in seinen Rücken bohrte. Er wurde davongestoßen.
„Ergebt euch, Terraner!" rief einer der Duplos. „Wir haben Rhodan. Wir erschießen ihn sofort, wenn ihr die Waffen nicht niederlegt."
Rhodan preßte die Lippen zusammen und verwünschte seine Unvorsichtigkeit. Er hatte sich zu sehr auf Gucky konzentriert.
Tolots besorgte Stimme klang auf. „Stimmt das, was die Duplos behaupten, Rhodan?"
„Ja", stieß Rhodan hervor. „Trotz dem wird der Kampf fortgesetzt."
Er erhielt einen Schlag gegen den Hinterkopf, der ihn zu Boden warf. Plötzlich waren drei Noir-Duplos neben ihm und schleiften ihn davon. Unsanft wurde er wenige Meter neben dem Haupteingang wieder zu Boden geworfen. Ein Mausbiber hockte sich auf seine Brust und lächelte boshaft.
Die Waffe des Duplos zeigte genau auf Rhodans Gesicht.
Rhodan war besonnen genug, um keine Flucht zu versuchen. Alles hing jetzt davon ab, wie sich die Besatzung des Ultraschlachtschiffes verhalten würde. Vor allem auf Goratschin ruhten Rhodans Hoffnungen. Wenn der Doppelkopfmutant unverhofft in der Zentrale auftauchte, konnte er Rhodan befreien.
Daß ihn die Duplos als Druckmittel benutzten, bewies dem Großadministrator, daß die Angreifer nur noch auf diese Weise einen Sieg zu erringen in der Lage waren. Die Verluste der Duplos waren zu hoch, und der Multiduplikator an Bord des tefrodischen Schiffes konnte nicht schnell genug für Nachschub sorgen.
Der Schußwechsel innerhalb der Kommandozentrale der CREST III war zum Erliegen gekommen.
„Sir!" rief oberst Cart Rudo.
Der Mausbiber auf Rhodans Brust schüttelte den Kopf und hob drohend die Waffe. Rhodan zog es vor, zu schweigen.
„Hört zu, Duplos!" rief Tolot. „Laßt Rhodan zu uns sprechen, damit wir wissen, daß er noch am Leben ist."
Rhodans Gegner nickte.
„Ich kann Sie hören, Tolot", sagte Rhodan schnell. „Erkundigen Sie sich nach den Bedingungen der Tefroder."
„Wir wollen das Schiff", sagte ein Noir-Duplo. „Sämtliche Besatzungsmitglieder müssen sich ergeben. Dafür versprechen wir euch, daß ihr am Leben bleiben werdet."
„Ein schönes Leben", sagte Major Hefrich verächtlich. „Chef, wir dürfen uns auf diesen Vorschlag nicht einlassen"
„Das stimmt, Major", sagte Rhodan. „Sie dürfen keine Rücksicht auf mich nehmen. Wir können das Solare Imperium nur vor den 'Meistern der Insel' retten, wenn wir sämtliche Duplos und das Duplikatorschiff vernichten. Egal um welchen Preis."
„Sind Sie wirklich so verdammt tapfer?" erkundigte sich ein Noir-Duplo in Rhodans unmittelbarer Nähe.
Rhodan schwieg. Wenn er nur etwas Zeit gewinnen konnte, bis Gucky und Goratschin in der Zentrale eintrafen. Er schickte einen intensiven gedanklichen Hilferuf aus. Im gleichen Augenblick wußte er, daß er einen Fehler begangen hatte, ohne es zu wollen, hatte er seine Bewußtseinssperre aufgegeben und die Duplos seine Gedanken erkennen lassen. Er ahnte, daß sich die Duplikate Guckys jetzt telepathisch über Rhodans Pläne unterrichteten. Damit war Goratschins Ankunft kein Geheimnis mehr für die Angreifer.
Rhodan bezweifelte, daß die telepathischen Fähigkeiten der Gucky-Duplos an die des Originalkörpers herankamen. Trotzdem bestand die Gefahr, daß die Eindringlinge jeden Plan zur Befreiung Rhodans vor seiner Ausführung erkannten und vereiteln konnten.
Rhodan errichtete wieder eine Gedankensperre in seinem Gehirn, indem er sich auf einfache Wortspiele konzentrierte. Das machte es ungeschulten Telepathen fast unmöglich seine wirklichen Gedanken zu belauschen.
Die Klimaanlage innerhalb der Zentrale arbeitete noch einwandfrei. Nachdem beide Seiten das Feuer eingestellt hatten, war der Rauch schnell verzogen. Rhodan drehte behutsam den Kopf zur Seite, so daß er den größten Teil der Zentrale überblicken konnte.
Die Verteidiger hatten sich am Kontrollstand versammelt. Icho Tolot überragte sie alle.
Die Männer hatten offenbar die
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