Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0264 - Das Schlangen-Monstrum

0264 - Das Schlangen-Monstrum

Titel: 0264 - Das Schlangen-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
vor. Funken sprühten, dann tanzten Flammenbündel empor und weiteten sich zu Feuerstrahlen. Sie schwenkten nach vorn, tasteten, immer länger werdend, nach den beiden Menschen. Die waren wie gelähmt, vermochten nicht auszuweichen.
    Die Flammenstrahlen erreichten sie und stoppten vor ihnen.
    »Wartet auf Zamorra«, sagte der Unheimliche. »Und tötet ihn.«
    »Wir hören und gehorchen«, flüsterten Eve und Boyd gleichzeitig. Sie waren hypnotisiert, konnten nicht mehr anders, als Leonardos Befehl zu befolgen.
    Und der Montagne verschwand…
    ***
    Als Zamorra und Nicole die Lichtung erreichten, blieben sie verdutzt stehen. Das Zelt war abgebaut, das kleine Feuer gelöscht und die Asche verstreut. Der Land Rover stand in umgekehrter Richtung, bereit zur Heimfahrt. Von Boyd und Eve, die doch eigentlich ruhig liegen sollte, war nichts zu sehen.
    »Potzblitz«, sagte Zamorra. »Das dünkt mich einigermaßen befremdlich.«
    Unwillkürlich faßte Nicole das Zauberschwert fester. Sie fühlte, daß hier etwas nicht stimmte. Aber was?
    »Boyd? Eve?« rief Zamorra und trat langsam vorwärts. »Wo steckt ihr? Meldet euch!«
    Es kam keine Antwort.
    »Das ist eigenartig«, sagte Zamorra düster. »Aufbruchstimmung, und niemand zu sehen. Selbst wenn Boyd auf Jagd gegangen wäre, hätte Eve doch da sein müssen. Das sieht mir nach einer Falle aus.«
    »Denkst du an die beiden Schatten?« fragte Nicole leise.
    Zamorra winkte ab. »Dann wäre hier nicht alles so aufgeräumt. Da spielt etwas anderes mit.«
    »Vielleicht war der Montagne hier«, gab Nicole zu bedenken. »Ich kann zwar keine Schwarze Magie feststellen, aber…«
    »Das ist nicht von der Hand zu weisen«, gab Zamorra zu. Er sah in die Runde und nach oben. Aber auch in den Ästen der umstehenden Bäume sah er nichts Verdächtiges.
    »Verflixt, keine Kampfspuren…«
    Er ging bis zum Wagen. Der Motor war kühl. Das Fahrzeug war also nur zum Wenden bewegt worden. Plötzlich spürte Zamorra das Prickeln im Nacken, das Gefahr ankündigte. Etwas lauerte in der Nähe.
    Langsam drehte er sich, faßte nach dem Amulett.
    »Paß auf!« schrie Nicole im gleichen Augenblick.
    Da sah Zamorra es. Es war alles wie in Zeitlupe, bis ins Unfaßbare verlangsamt. Und doch ging es blitzschnell. So schnell, daß er nicht mehr ausweichen konnte.
    Er sah, wie sich hinter einem Baumriesen ein Schatten hervorbewegte. Ein Schatten mit angeschlagenem Gewehr. Boyd Straker! Die Waffe zielte direkt auf Zamorra. Und gut zehn Meter von Straker entfernt erhob sich Eve Gordan aus dem hohen Gras, in dem sie versteckt gelegen hatte. Auch sie zielte mit einem Gewehr auf Zamorra.
    Nicole zog die Kombiwaffe aus der Tasche und warf sich dabei nach vorn.
    Zamorra ließ sich fallen. Vom Wagen weg, vorwärts und nach unten.
    Gleichzeitig blitzte es bei beiden Gewehrmündungen auf. Ein verzerrter Donnerschlag folgte; der Zeitlupen-Schall, wie ihn Zamorra empfand. Die beiden Kugeln rasten auf ihn zu. Nicole brachte den rechten Arm mit der Kombiwaffe vor. Aber ihr Einsatz kam zu spät. Etwas knallte mit elementarer Wucht gegen Zamorras Amulett, hämmerte ihm die magische Scheibe gegen die Brust, während er noch stürzte. Ohne das schützende Amulett wäre die Gewehrkugel glatt durch Brust und Herz gegangen!
    Ein harter Schlag erfaßte ihn an der linken Schulter, direkt unter dem Schlüsselbein. Er wurde herumgerissen, stürzte jetzt seitwärts und bekam Bodenkontakt. Er hörte das Zischen und Knistern der Lähmwaffe. Erneut brüllte ein Schuß auf. Das Seitenfenster des Land Rover zerklirrte. Von einem Moment zum anderen war der Zeitlupeneffekt vorbei. Alles war wieder normalschnell. Wieder jagte Nicole einen Elektroschock aus der Waffe. Dann wurde es ruhig.
    Zamorra unterdrückte ein Aufstöhnen, als die Schußwunde in seiner Schulter zu schmerzen begann. Blut sicherte hervor.
    »Verflixt, was ist denn in die beiden gefahren?« hörte Zamorra Nicoles Stimme. »Sind die zwei denn verrückt geworden?«
    Sie lief auf Zamorra zu. »Cherie, bist du verletzt?«
    »Nein«, ächzte Zamorra und versuchte auf die Beine zu kommen. »Ich tue nur so. Das ist Ketchup, was du fließen siehst.« Er kämpfte gegen die Benommenheit an, die ihn zu überwältigen versuchte, Nachwirkung des Kugelschocks. Schleier zogen vor seinen Augen dahin, wichen langsam. »Was ist mit Boyd und Eve?«
    »Ich habe sie geschockt«, sagte Nicole. Sie steckte die Kombiwaffe ein. »Jetzt ist das Ding natürlich auch leergeschossen. Mit der Restenergie

Weitere Kostenlose Bücher