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0264 - Das Schlangen-Monstrum

0264 - Das Schlangen-Monstrum

Titel: 0264 - Das Schlangen-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sicherheitsmaßnahmen treffen. Und so näherte er sich Boyd Straker und Eve Gordan. Auch sie mußten für ihn arbeiten…
    ***
    »Ich stelle mir die Sache so vor«, sagte Zamorra. »Du und ich, Sirna, wir tun beide einen Schwur, an den wir uns halten werden. Ich schwöre bei dem einzigen Gott, an den ich glauben kann und darf, daß ich dich in deinem Tempel nicht bekämpfen werde, aber seinen Standort auch an niemanden verraten werde. An niemanden, ob Mensch oder Nichtmensch, ob lebend oder tot. Und ich werde versuchen, diese Zone zum Sperrgebiet zu erklären, so daß niemand mehr in die Tempelnähe kommt.«
    »Und ich?« fragte Sirna lauernd.
    »Du schwörst beim rubinroten Schädel, daß du uns lebend gehen läßt und daß du künftig keinen Menschen mehr tötest, es sei denn, er greift dich an. Es gibt auch andere Methoden, Neugierige abzuschrecken oder abzulenken.«
    Sirnas Augen wurden schmal. »Gilt - dein Schwur auch für die, die bei dir sind?«
    »Er gilt«, sagte Zamorra. »Uneingeschränkt.«
    »Was ist, wenn ich euch dennoch töte?«
    Zamorra lächelte. »Versuche es. Du wirst sehen, was dann geschieht.«
    Er sprach mit unerschütterlicher Sicherheit. Er bluffte, aber Sirna konnte seine Gedanken nicht lesen. Deshalb mußte sie ihm wohl oder übel glauben. Und das wußte sie.
    Sie nickte.
    »Ich bin einverstanden«, sagte sie.
    Zamorra zeigte sein innerliches Aufatmen nicht. Sie taten beide ihren Schwur. »Und nun geht«, verlangte die Schlangenhexe schließlich. »Geht und betretet diesen Ort niemals wieder.«
    »Wir gehen«, sagte Zamorra. Er nickte Nicole zu und ging in Richtung Ausgang. Als er sich noch einmal umsah, fiel ihm auf, daß die beiden Statuen wieder Schatten besaßen. Er erinnerte sich, sie unterbewußt schon seit jenem Moment wahrgenommen zu haben, in dem das Tempeltor sich schloß… das Tor mußte jede Verbindung nach außen abgeschnitten haben. So mußten die Schatten zurück.
    Sie verließen den Tempel.
    »Bist du sicher, daß du richtig gehandelt hast?« fragte Nicole nach einer Weile. »Wer garantiert uns, daß sie das Versprechen einhält? Hätten wir sie nicht doch ausschalten können?«
    »Ich weiß, wo meine Grenzen sind«, sagte Zamorra. »Es hätte mehr gekostet, als es wert war. Diese Kompromißlösung dient uns beiden. Wir hätten sie im Tempel nicht besiegen können, und wir hätten sie auch nicht hinausgelockt. Ich habe geblufft. Sie hätte uns blitzartig vernichten können, denn sie hat die Macht dazu.«
    »Hm«, machte Nicole. »Trotzdem gefällt es mir nicht. Sie hat getötet und muß dafür zur Rechenschaft gezogen werden.«
    »Ich bin nicht sicher, ob uns das gelungen wäre«, sagte Zamorra. »So aber leben wir noch, und sie ist an den Schwur gebunden.«
    »Aus dir spricht ein ganz neuer Zamorra«, sagte Nicole.
    Er lächelte. »Ich werde älter und vorsichtiger«, erklärte er.
    »Alter Greis«, sagte Nicole, aber ihre Augen lachten.
    »Warte auf die kommende Nacht«, drohte Zamorra vergnügt. »Dann werde ich dir zeigen, wie alt ich wirklich bin…«
    »Ich warte darauf«, zwitscherte sie und warf ihm einen Kuß zu.
    Als sie sich umschauten, war von Tempel nichts mehr zu sehen. Die Spur, die sie hinterließen, würde innerhalb weniger Tage zuwuchern.
    Selten, dachte Zamorra, war es so einfach gewesen, einen Fall abzuschließen.
    ***
    Boyd sah den Fremden in der schwarzen Gewandung, den er nie zuvor gesehen hatte. Unheimlich kam ihm der Kerl vor mit seinen stechenden Augen, von denen Boyd sich auf die Entfernung förmlich durchbohrt fühlte. Er riß das Gewehr hoch, das er aufgehoben hatte, und schoß sofort.
    Eve fuhr herum und schrie auf.
    Der Fremde streckte nur die Hand vor. Blitzschnell. Er fing etwas auf. Dann schleuderte er es nach vorn. Die Gewehrkugel!
    Da erst begriff Straker, daß er geschossen hatte, ohne vorher zu fragen. Sein Gefühlschaos trug daran die Schuld. Aber er begriff auch, daß es richtig gewesen war, zu feuern. Dieser Mann konnte kein Mensch sein. Niemand fängt eine Gewehrkugel im Schußflug auf!
    Und alles, was kein Mensch war, war in dieser Umgebung Feind.
    Straker schoß noch einmal. Diesmal verzichtete der fette Mann mit dem an eine Kröte erinnernden Gesicht darauf, die Kugel zu fangen. Sie traf ihn, verfing sich in seinem schwarzen Kettenhemd. Er pflückte sie heraus und warf sie fort.
    »Laß das doch sein, Sklave«, fuhr er Boyd an.
    »Wer - wer sind Sie?« schrie Eve auf. »Gehen Sie weg… weg…«
    Der Fremde streckte die Hände

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