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0264 - Das Schlangen-Monstrum

0264 - Das Schlangen-Monstrum

Titel: 0264 - Das Schlangen-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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preßte.
    Er versuchte, seine Para-Kräfte einzusetzen und einen telepathischen Schlag zu führen. Aber er vermochte sich nicht zu konzentrieren. Auch das Amulett konnte er nicht einsetzen.
    Die Schlangenhexe berührte mit dem Mittelteil ihres Mischkörpers den Boden. Ober- und Hinterleib wirbelten immer wieder durch die Luft. Zamorra wurde hin und her geschleudert. Wieder griff Sirna nach seinem Kopf, und er fühlte Kräfte auf sich einwirken, die von allen Seiten zugleich kamen. Sie wollten ihn auflösen.
    In Gedanken sah er das Skelett vor sich, das von Marc Dougall übriggeblieben war. Brachte dieses magische Wesen es fertig, das Opfer außerhalb ihres Körpers zu verdauen?
    Etwas pfiff durch die Luft. Sirna schrie gellend. Der Griff löste sich. Zamorra sah wie durch Schleier Nicole, die mit Gwaiyur auf den Schlangenleib einhackte. Sirna sank in sich zusammen, schleuderte Zamorra zur Seite und griff Nicole an. Da setzte Zamorra doch das Amulett ein.
    Schlangen fürchten das Feuer!
    Und mit dem Amulett erzeugte Zamorra eine Flammenfront. Aber die griff nicht Sirna an, sondern baute sich nur zwischen der Schlangenhexe und Nicole auf. Im gleichen Moment sah Zamorra, wie eine gleichartige Flammenwand auch zwischen Nicole und ihm selbst entstand.
    Der Gegen-Effekt des Amuletts!
    Aber er wirkte. Sirna zuckte zurück. Sie schrie und versuchte in die Höhle zu gleiten. Die Flammen erloschen. Zamorra kam mit schier übermenschlicher Kraft auf die Beine. Er ignorierte den rasenden Schmerz. Das Amulett vor sich haltend, tappte er auf die Schlangenhexe zu.
    »Du hast den Schwur gebrochen«, schrie er.
    Nicole setzte wieder zum Angriff an. Das Schwert pfiff wie ein blitzender Schemen durch die Luft. Schwarzes Blut schoß aus der Wunde der Schlange. Sie war also doch ein dämonisches Wesen, erkannte Zamorra.
    Sirna schrie.
    »Deinen Schwur!« schrie Zamorra. »Denke daran und fahr zur Hölle!«
    »Ich mußte es tun«, heulte Sirna. »Er hätte sonst alles vernichtet, wofür ich lebe… der Schädel muß unter allen Umständen geschützt werden…«
    Ihr Schlangenleib flog herum, traf Nicole, die mit einem Angriff des Hinterleibs nicht gerechnet hatte. Die Französin flog förmlich durch die Luft, prallte gegen einen Baumstamm und sank reglos zu Boden.
    Als der Schlangenschwanz zurückfederte, schnellte er dabei vor und riß Zamorra von den Beinen. Der Parapsychologe stürzte, konnte sich nicht fangen. Schmerzwellen jagten von der Schulter her durch seinen Körper, und diesmal konnte er sie nicht mehr verdrängen. Sie waren zu stark.
    Er kam nicht mehr vom Boden hoch.
    Da warf sich Sirna auf ihn. Sie preßte ihn ins Gras, hielt ihn mit ihrem Schlangenkörpergewicht fest und packte zu. »Dein Kopf«, kreischte sie, während schwarzes Blut über Zamorra rann, aber langsam versiegte. Dunkle Magie heilte die Verletzung, die das Schwert Gwaiyur hervorgerufen hatte.
    »Er will deinen Kopf«, schrie Sirna. »Und ich werde ihn ihm bringen!«
    Sie packte zu und riß.
    ***
    Der Schädel sah, und was er sah, mißfiel ihm. Es mißfiel ihm auch, wenn er in Betracht zog, daß Sirna sich um sein Wohlergehen bemühte. Sie brach ihren Schwur, um Leonardo deMontagne zu besänftigen. Um ihn dazu zu bringen, daß er den Schädel wieder zusammenfügte.
    Aber das zählte nichts gegen das Brechen des Schwurs.
    Es widersprach allem, was im Interesse des rubinroten Schädels lag. Sirna war eine Närrin. Und auch, wenn sie zum Wohl des Schädels handelte, durfte sie dies nicht. Sie mußte wissen, welchen Fehler sie beging.
    Sie verurteilte sich damit selbst.
    Der rubinrote Schädel spürte kein Bedauern. Er wußte, daß er über kurz oder lang eine neue Tempelwächterin finden würde. Eine, die sich hüten würde, ihren Schwur jemals zu brechen.
    Und der Schädel schlug zü. Aus der Ferne ließ er seine Kraft wirken und strafte den Eidbruch.
    ***
    Ich bin tot, dachte Zamorra. Sie hat mich umgebracht. Sie hat mir den Kopf abgerissen, und jetzt bringt sie ihn Leonardo auf einem goldenen Tablett.
    Aber dann merkte er, daß der Kopf noch auf seinen Schultern saß. Vorsichtig und mühsam rollte er sich herum.
    Er konnte kaum glauben, was er sah.
    Sirna, die Schlangenhexe, wand sich in wilden Zuckungen auf dem Boden neben Zamorra. Mit ihr ging eine erschreckende Veränderung vor sich. Sie schrumpfte. Ihr Schlangenleib wurde kleiner, verfärbte sich und begann sich zu teilen. Er wurde zu Beinen umgeschmolzen.
    Sirnas Mund klaffte zu einem Schrei auf, der

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