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0264 - Die Invasion der Toten

Titel: 0264 - Die Invasion der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erster Linie die Erfahrungen, die wir bereits mit den besten Hilfstruppen der 'Meister der Insel', den Tefroder-Duplos, gesammelt hatten.
    Es war anzunehmen, daß auch der Planet Vario von Lebewesen dieser Art besetzt war. Ihre verblüffende Menschenähnlichkeit und die in ihren Gehirnen eingepflanzten Reizempfänger, die sie im Gefahrenfalle zu Kampfmaschinen machen konnten, boten uns sehr gute Anhaltspunkte für eine Verhaltensbeurteilung.
    Da die Fahrt noch mehr abnahm und eine Kreisbahn um den Planeten eingeleitet wurde, kam ich zu der Überzeugung, daß die sofortige Vernichtung der CREST III nicht beabsichtigt wurde.
    Wahrscheinlich wollte man uns vorher testen. Diese Zeit mußte ausgenutzt werden.
    Wir durchstießen den Energieschirm und fielen im steilen Winkel auf die trostlose Oberfläche zu.
    Niemand konnte genau sagen, weshalb unsere Ortungsgeräte derart getäuscht worden waren. Auf die Idee, daß die phantastische Verwandlungsautomatik dieser Welt keine Spiegelbilder, sondern echte Landschaften erzeugt hatte, kam niemand. Es wäre auch absurd gewesen. Wir konnten nun einmal nicht ahnen, was Vario in Wirklichkeit war.
     
     
    ZWISCHENSPIEL
     
    4.
     
    Geschwaderkommandant Joakin, Modell 124, Seriennummer 3, empfand weder Haß noch Triumph.
    Er war und blieb der kühle Rechner, der den Erfolg einer von ihm eingeleiteten Maßnahme nur nach zweckdienlichen Punkten beurteilte.
    In den gigantischen Maschinenhallen Varios liefen die Geräte aus, die man als Mentaltaster bezeichnete.
    Sie hatten die Aufgabe, die überdimensionalen Gehirnschwingungen von Lebewesen aufzunehmen, sie auszuwerten und danach zu handeln.
    Das bedeutete, daß einer näherkommenden Schiffsbesatzung, die von Varios vollendeter Automatik eingefangen werden sollte, ein Spiegelbild ihrer Wunschvorstellungen vorgegaukelt wurde.
    Im Falle der Terraner war eine zweite Erde mit verlockenden Landschaften erzeugt worden. Die Mentaltaster hatten erkannt, daß fast jedes terranische Besatzungsmitglied voller Sehnsucht an die Heimat dachte. Selbstverständlich hatte die Auswertung augenblicklich auf diesen wichtigen psychologischen Punkt zurückgegriffen und die herrlichsten Gegenden der Erde nach dem Erinnerungsvermögen der Terraner nachgebildet.
    Noch etwas war geschehen!
    Die Mentaltaster hatten ermittelt, daß unter den Männern des kreisenden Riesenschiffes ein sehr starkes Gefühl ausgeprägt war, das man als Mitleid und Hilfsbereitschaft eingestuft hatte.
    Also hatte das zentrale Robotgehirn an Hand seiner Logikberechnung kriegsgefangene Lebewesen erfunden und Hilferufe abstrahlen Lassen.
    Dennoch hatten sich die Fremden nicht zu einer Landung verleiten lassen. Sie waren entgegengesetzt zu den Erfahrungen mit den Mentaltastern im sicheren Raum geblieben und hatten sich auch nicht von der letzten Dringlichkeitsstufe anlocken lassen.
    Das war der Grund gewesen, warum Joakin eine Sonderprogrammierung gefordert hatte.
    Nun sah er den Erfolg. Die stählerne Riesenkugel hing in den Fesselfeldern der Projektoren. Diese Maschinen waren pro Einheit so groß wie ein terranischer Schlachtkreuzer der Solar-Klasse.
    Die durch die Zapfstrahlen zugeführte Sonnenenergie erlaubte eine Kapazitätssteigerung bis ins Grenzenlose. Als das Schiff, das Joakin auf Grund der Erfahrungen für ein Erzeugnis der Haluter hielt, schließlich von der. Traktorstrahlen ergriffen worden war, war er sich seines Sieges bewußt gewesen.
    Die Mentaltaster des Fallenplaneten registrierten Impulse unbändigen Hasses. Die Auswertung wurde in Joakins Zentrale übergeblendet.
    Der hochgewachsene Mann begann zu lächeln. Haß - natürlich! Was hätten sie sonst empfinden sollen! Es lag in ihrer Mentalität begründet.
    Joakin glaubte, halutische Besatzungen genau zu kennen. Dadurch beging er den, schwerwiegendsten Fehler seiner Laufbahn! Joakin kam nicht auf die Idee, der Zentrale mitzuteilen, daß die auf Grund der Mentalerfassung nachgebildeten Planetenlandschaften eigentlich nicht zur Entwicklungsgeschichte der Haluter paßten.
    Wenn man Joakins Verhalten aber genau betrachtete, so war der Irrtum entschuldbar. Auch Haluter waren Sauerstoffatmer und benötigten Wärme.
    Joakins tatsächlicher Fehler lag im Akzeptieren der Gefühle „Mitleid" und „Hilfsbereitschaft". Wenn man ihn darauf aufmerksam gemacht hätte, wäre es ihm nicht einmal als Fehlbeurteilung erschienen, denn er wußte aus eigener Erfahrung, daß Haluter schon früher bedrängten Lebewesen zu Hilfe gekommen

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