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0264 - Wir stießen auf die Höllenbrut

0264 - Wir stießen auf die Höllenbrut

Titel: 0264 - Wir stießen auf die Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stießen auf die Höllenbrut (2 of 3)
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und dort gründlich untersucht werden konnte.
    Patty Salbergs Verhör war absolut ergebnislos abgebrochen worden. Dafür hatte sich ein Rechtsanwalt namens Bryde gemeldet. Er verriet uns nicht, wer ihn mit der Verteidigung der Salberg beauftragt hatte. Wir erwarteten es auch nicht von ihm. Bryde war bekannt als durchtriebener Winkeladvokat.
    Kurz vor zehn rief Lieutenant Wools von der Mordkommission an und erzählte mir, anhand der Fingerabdrücke könne er jetzt beweisen, dass der »Graue« den Gangster Jiggy in der vergangenen Woche vergiftet habe. Damit sei der Mordfall Jiggy für die Mordkommission abgeschlossen, da der »Graue« ja inzwischen erschossen worden war.
    Kurz darauf bimmelte das Telefon abermals. Ich meldete mich. Als ich den Hörer wieder auflegte, war das Durcheinander in meinem Kopfe noch um einige Grade größer geworden.
    Als der »Graue« im Flur des Institutes erschossen worden war, hatte sich ja wenig später ein Taxichauffeur gemeldet, der den mutmaßlichen Mörder gefahren hatte. Der Chauffeur hatte uns zwei Zettel mit Adressen gegeben, die ihm sein unheimlicher Fahrgast vermutlich deshalb übergeben hatte, weil er möglichst wenig sprechen wollte. Vielleicht wollte er dadurch erreichen, dass sich der Fahrer den Klang seiner Stimme nicht einprägen konnte.
    Diesen Zweck hatte er erreicht. Aber mit einem Mittel, das ihn nun doch verriet: Die Sachverständigen hatten festgestellt, dass auf den beiden Zetteln außer den Fingerabdrücken des Fahrers noch ein einziger Abdruck, halb verwischt, gewesen war, der nicht von dem Fahrer stammte. Und gründlich wie unsere Experten in solchen Sachen sind, hatten sie immerhin herausgefunden, wem der Abdruck gehörte: Stanley Queerd.
    Queerd wurde vom FBI gesucht, weil er in einem kleinen Nest in New Jersey einen Kinobesitzer erschlagen und ausgeraubt hatte. Warum aber erschoss Queerd mitten in New York den »Grauen«?
    Ich lehnte mich zurück, schloss die Augen und nahm mir vor, zehn Minuten lang an überhaupt nichts mehr zu denken.
    Wie das so geht, wenn man an eine Sache nicht denken will: Ich dachte unentwegt daran. Dabei war es ein Gedanke, den ich selbst für völlig verrückt hielt.
    Warum, so dachte ich nämlich, warum soll nicht alles an einem einzigen Faden hängen, von einem einzigen Gehirn ausgehen, einem einzigen Plan gehorchen? Die Morde an Pianist Coldway, an Mrs. Draller geborene Le Troire, an Roger Porten, an Lieutenant Matthew und dem »Grauen«.
    Die Vereinigung mehrerer Banden in der Unterwelt. Stanley Queerds Aktivität in New York.
    Das alles, so schoss es mir plötzlich durch den Kopf, könnte im Grunde nur ein einziger Fall sein.
    »Du bist verrückt«, sagte ich zu mir selbst und stand auf. Grübeln bringt einen noch mehr durcheinander. Ich beschloss, mir einen Durchsuchungsbefehl zu besorgen und zu der Kartonagenfabrik zu fahren, die Herbert Laine als Aushängeschild benutzte, damit man ihn für einen ehrbaren Bürger halten sollte. Vielleicht war er’s wirklich geworden. Ich zuckte die Achseln.
    Eine halbe Stunde später stand ich im Vorzimmer der kleinen Fabrik. Ein ältliches Mädchen sah mich misstrauisch an.
    »Ich möchte Mister Laine sprechen«, sagte ich.
    »Das tut mir aber Leid«, erwiderte sie. »Mister Laine ist schon seit ein paar-Tagen verreist.«
    »Wann kommt er zurück?«
    »Davon hat er mir nichts gesagt.«
    »Wohin ist er gefahren?«
    »Auch das entzieht sich meiner Kenntnis.«
    Ich hätte es mir vorher sagen können. In diesem ganzen Fall stieß man ja unentwegt nur auf abgeschnittene Fäden. Plötzlich schoss mir ein verwegener Gedanke durch den Kopf.
    »Das ist aber seltsam«, murmelte ich.
    »Ich bin Cotton vom New Yorker FBI. Ich habe einen Hausuchungsbefehl. Warten kann ich nicht, bis Mr. Laine zurückkommt.«
    »Ich habe alle Vollmachten. Kommen Sie, ich werde Sie durch den Betrieb führen«, sagte die Sekretärin und trat einen Schritt auf mich zu. »Sagen Sie, handelt es sich um Steuern?«
    »Nein, mit den Steuern hat es nichts zu tun.«
    »Wir haben nur einen kleinen Betrieb. Es wird schnell gehen. Sie wollen ja doch anschließend die Bücher und Unterlagen einsehen.«
    Wir machten uns auf.
    Die Sekretärin fühlte sich verpflichtet, mir unterwegs alles Mögliche zu erklären. Ich sah mich aufmerksam um und brummte ab und zu einen Laut des Dankes oder des Verstehens.
    Zum Glück erwartete sie keine Gesprächigkeit von mir.
    Während die zum Hof hin gelegene Seite der Fabrik eingeschossig war, stieg

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