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0265 - Das Zeitauge

Titel: 0265 - Das Zeitauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Menschenmassen strömten durch die Transmittertore hindurch.
    „Ein neuer Beweis", meinte Perry Rhodan geistesabwesend.
    „Wofür?" fragte Atlan.
    Der Großadministrator hob den Kopf und versuchte, in der herrschenden Dunkelheit das Gesicht des Freundes zu erkennen.
    „Das sind die gleichen Torbogentransmitter, wie sie später von den Akonen verwendet wurden, nicht wahr...?"
    Der Lordadmiral stöhnte dumpf.
    „Du brauchst es mir nicht immer wieder zu sagen, Terraner. Ich habe inzwischen begriffen, daß wir Arkoniden indirekt von der lemurischen Menschheit abstammen und daß unser bisheriger Hochmut euch gegenüber vollkommen fehl am Platze war. In Wirklichkeit seid ihr Terraner die direkten Nachfolger dieser Hochkultur; Akonen und Arkoniden dagegen sind nur die modifizierten Nachkommen von Flüchtlingen eures Stammvolkes."
    „Nicht ganz", bemerkte Tolot, der sich bis dahin schweigsam verhalten hatte. „Ich bezweifle, daß jene Flüchtlinge die zukünftigen Gründer von Akon sind. Meiner Meinung nach sind die heutigen Akonen die direkten Nachkommen eines nicht mehr reinrassigen lemurischen Kolonialvolkes, das bei der Rettungsaktion vergessen wurde. Beobachten Sie bitte die Ausschnittüberblendungen, Sir! Man läßt nur absolut reinrassige Lemurer in die Transmitter und zu den Fluchtschiffen..."
    „Sie brauchen mich nicht noch mehr zu demütigen, Tolot", gab der Arkonide zurück.
    „Das wollte ich nicht, Sir!" rief der Gigant erschrocken, „ich dachte nur, die reine Wahrheit sei..."
    „Schon gut!" wurde er vom USO-Chef unterbrochen. „Ich habe den ersten Schock überwunden und werde die Wahrheit wohl ertragen können. Vielleicht sollte ich sogar froh sein, daß wir Arkoniden mit den Terranern noch enger verwandt sind, als die Anthropologen bisher herausgefunden hatten."
    Die nächste Projektion zeigte ausgedehnte Raketenstellungen. Von hier aus - und von zahllosen anderen orten - würden Millionen von Abwehrraketen aufsteigen, sobald sich die halutische Flotte zum Großangriff entschloß. Die Erfahrung hatte jedoch gezeigt, daß sich Haluter auf die Dauer nicht aufhalten ließen.
    Perry ließ die Projektion unterbrechen, als die Stimme des Chefmathematikers aus einem der Wandlautsprecher brach.
    Dr. Hong Kao teilte mit, daß die positronische Lagekalkulation beendet sei und versprach alarmierende Ergebnisse.
    Sie trafen sich, wie das für Besprechungen seit langem üblich geworden war, am Kartentisch: Dr.
    Hong Kao, Chefmathematiker der CREST III, Icho Tolot, Atlan, John Marshall, Chef des Mutantenkorps, Gucky, Melbar Kasom - und der Großadministrator.
    Als alle versammelt waren, legte Perry Rhodan den Bericht Hongs beiseite, in dem er bisher gelesen hatte. Er hob den Kopf und begrüßte seine engsten Mitarbeiter mit einem Kopfnicken. Sein Blick blieb an dem Haluter hängen.
    „Unser halutischer Freund... „, er betonte jedes einzelne Wort, als wolle er noch einmal demonstrieren, wie wenig die Geschehnisse der Vergangenheit in der Lage waren, diese besondere Freundschaft zu zerstören, „... hat mir bereits vor einer Stunde einen Sofortplan unterbreitet. Da die große Bordpositronik unabhängig davon zum gleichen Ergebnis kam mochte ich Tolot bitten, uns allen seinen Vorschlag zu nennen und zu begründen."
    Der Gigant neigte den Oberkörper bestätigend und dankend nach vorn. Sein Spezialsessel aus molekülverdichtetem Terkonitstahlplastik gab ächzende Töne von sich, als das Gewicht verlagert wurde. Ein wenig erschrocken nahm Tolot seine alte Stellung wieder ein.
    „Die 'Meister der Insel' haben uns durchschaut", begann er. „Sie wissen nunmehr, wer sich anschickt, sie im Zentrum ihrer Macht, in Andromeda, anzugreifen. Das Solare Imperium dagegen ist ahnungslos. Die Menschheit wird tödlich überrascht sein, wenn die MdI mit geballter Kraft zuschlagen - und daß sie das tun werden, daran zweifle ich keine Sekunde lang. Es fragt sich nur, welche Mittel sie einsetzen. Da sie vor einigen Jahren die Duplos vier terranischer Geheimagenten verhören konnten, wissen sie so ziemlich alles über den Aufbau des Solaren Imperiums, die Kolonial- und Stützpunktwelten - und, dazu bedarf es lediglich einer positronischen Extrahierung damaliger Ziffern, sie kennen in etwa die Stärke und Kampfkraft der Solaren Flotte."
    Icho Tolot schwieg einige Sekunden, um seine eindringlichen Worte wirken zu lassen. Dann fuhr er fort: „Das Imperium muß gewarnt werden! Da wir aus unserer jetzigen Zeitebene heraus natürlich

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