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0265 - Des Satans Tätowierer

0265 - Des Satans Tätowierer

Titel: 0265 - Des Satans Tätowierer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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So stark wie nie. Stärker als alle Gegner, mit denen sie es zwangsläufig zu tun bekommen würden.
    »Jaaa!« sagte er und ging dabei vorsichtig in die Knie, wobei seine alten Knochen häßlich knackten. »Ich muß es tun, ihr seid zu schwach. Zuviel Energie habt ihr verloren. Aus diesem Grunde werde ich euch wieder auffrischen und auffüllen.« Er lachte dumpf und strich dabei mit der freien linken Hand über sein blankgescheuertes Hosenbein. Die Zwillinge saßen wie zwei Steinfiguren vor ihm. Sie zuckten mit keiner Wimper. Auch dann nicht, als sich Gregg vorbeugte, den Arm ausstreckte und die Spitze der Tätowiernadel in die Nähe der Brust von Basil Bean brachte. Der senkte seinen Blick. Von oben herab starrte er auf die Klinge. Sein Mund öffnete sich ein wenig. Ein Zischen war zu hören, als er scharf den Atem ausstieß, denn im Gegensatz zu manchen Zombies atmete er, ebenso wie sein Bruder.
    »Es tut gar nicht weh!« hechelte Gregg, beugte sich noch näher, wobei sein scharf geschnittenes Gesicht vom Schein der Petroleumleuchte erhellt wurde und einen rötlichen Anstrich erhielt. Auch die nach oben stehenden Haare änderten ihre Farbe. Sie sahen aus, als hätte man sie mit verdünntem Blut angestrichen. Niemand sprach mehr.
    Die Atmosphäre innerhalb des alten Hausbootes hatte sich verdichtet. Ein unseliger Geist schwebte im Raum, und er hielt alle Anwesenden in seinen Klauen. Das Irdische war nur noch eine äußere Hülle. Arkonada hatte das Boot besetzt.
    Nur schwach waren die ersten Tätowierungen auf den beiden bloßen Oberkörpern zu sehen. Das jedoch würde sich bald ändern, denn Gregg setzte seine Nadel an. Er stach in die Haut und dabei genau in die Rinne. Für einen winzigen Moment zuckte Basil zusammen. Er zitterte, dann hatte er sich wieder unter Kontrolle, seine Schultern fielen nach unten, und er ließ alles über sich ergehen. Gregg atmete hechelnd.
    »Ja!« hauchte er. »Ja, das ist okay, das ist wunderbar. Wir schaffen es. Arkonada und ich bringen euch dahin, wo wir euch haben wollen. Ihr sollt uns verfallen, ihr werdet uns immer gehorchen.«
    Und er zeichnete während dieser Worte. Tief stach er in die Haut, während der Griff der Nadel dabei aufleuchtete, seine Magie abgab und sie auf den Körper übertrug. Ein Gesicht entstand. Ein Zerrbild - aber die Züge wiesen trotzdem eine frappierende Ähnlichkeit mit denen des Tätowierers Gregg auf. Sie wirkten wie eine häßliche Karikatur, doch es würde wohl kaum jemand geben, der über dieses Gesicht lachen konnte. Zu bösartig war es auf die Brust des Mannes gezeichnet worden.
    »Na?« flüsterte Gregg heiser. »Spürst du es schon? Bemerkst du die Magie des alten Atlantis?«
    »Ja!« ächzte Basil.
    »Dann nimm das!« Gregg schrie die Worte, zog den Stift zurück und drückte ihn zweimal vor. Jetzt hatte er die Augen nachgezogen. Basil Bean begann zu schreien. Er schüttelte sich. Schmerz und Grauen kamen über ihn. Plötzlich zeigte er Gefühle, seine Haut nahm eine bläuliche Farbe an, dann sackte er auf dem Stuhl zusammen, während sich die Tätowierung deutlich von seiner Brust abhob. Sie hatte jetzt wieder die richtige Stärke.
    Gregg konnte zufrieden sein, zog die Nadel zurück und drehte seine rechte Hand so, daß er sich die Spitze anschauen konnte.
    Dort schimmerte ein blauer Tropfen. Während des Tätowiervorgangs wurde die Farbe in die frische Wunde gedrückt. Woher sie kam, war Gregg schleierhaft. Er gönnte Basil Bean noch einen knappen Blick. Viel war mit dem Mann nicht mehr los, aber er würde sich erholen, das war sicher. Nach einigen Minuten war er wieder so fit, daß er mit neuer Kraft in den Kampf ziehen konnte. Ruckartig drehte der den Kopf, um Lester Bean anzublicken.
    »Auch du bist jetzt dran!« flüsterte Gregg, beugte sich vor und zielte mit der Nadel auf die Brust des zweiten Mannes. »Keiner bleibt verschont!« zischelte er. »Keiner! Und ich hoffe, daß ihr die anderen auch nicht verschont, denn sie müssen sterben!«
    »Ja«, ächzte Lester. »Sterben… wir werden ihn töten …« Nach diesen Worten war Gregg, alias Arkonada, fest davon überzeugt, daß die Lebensuhr des Magiers Myxin allmählich ablief …
    ***
    Erst raschelte es, dann wurde Papier zur Seite gedrückt, und im nächsten Moment erschien eine gichtkrumme Hand, die mich an die Klaue eines Zombies erinnerte. Es war kein Zombie, sondern ein Mensch, den wir sprechen wollten. Nur hatte er sich einen besonderen Platz ausgesucht. Er lag nämlich auf einer

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