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0265 - Des Satans Tätowierer

0265 - Des Satans Tätowierer

Titel: 0265 - Des Satans Tätowierer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erwiesen.«
    »Ach, geht zum Teufel.«
    »Dann nehmen wir dich mit.«
    Mit diesen Worten ließen wir ihn stehen und gingen davon. Vorbei an Rohstofflagern und großen Tankkesseln, näherten wir uns dem Platz, wo der Bentley stand.
    »Glaubst du ihm?« fragte Suko.
    »Ich muß ja.«
    »Wir könnten zu Fuß dorthin gehen«, schlug mein Partner vor.
    Die Idee war nicht schlecht. Hier stand unser Bentley eigentlich ganz gut. Er wurde von mehreren Tanklastzügen gedeckt. Wer konnte schon wissen, wie es weiter unten aussah.
    »Ich nehme aber noch meinen Bumerang mit«, sagte ich und öffnete bereits die hintere Haube.
    »Glaubst du, daß es rund geht?«
    »Möglich.« Ich schlug die Haube wieder zu und nickte.
    »Komm, laß uns verschwinden!«
    Es war ein Weg, der uns eine gewisse Trostlosigkeit bot.
    Wir sahen keine schöne Landschaft. Hier wurde gearbeitet oder standen die Reste, die nicht mehr benötigt wurden.
    Die Hausboote, das wußte ich, liegen nicht direkt am Ufer der Themse, sondern in kleinen Seitenkanälen, die vom Fluß her abzweigen. Da uns Hump den Weg beschrieben hatte, würden wir die Stelle auch finden.
    Die Boote lagen nicht alle im Wasser, einige standen am Ufer. Wir sahen die Löcher im Rumpf und den Rost. Um diese Kähne kümmerte sich niemand.
    Zum Wasser war es nicht weit, einige Schritte nur. Das Klatschen der Wellen begleitete uns. Manchmal liefen wir über feuchte Uferwiesen, dann sahen wir die ersten Boote.
    Sie schaukelten auf den Wellen.
    Die meisten waren durch Stege mit dem Ufer verbunden.
    Bei anderen Booten konnte man direkt von der Bordwand aufs Trockene springen. Menschen sahen wir kaum, hörten allerdings Kindergeschrei und entdeckten einmal eine Frau, die auf einem Hausboot eine längs über das Deck gespannte Leine mit Wäsche bestückte. Den Fluß hörten wir nur. Eine schmale, mit Bäumen bewachsene Insel verwehrte uns den Blick darauf. Trotz der vom Himmel herabscheinenden Frühlingssonne wirkte die Gegend grau und mies. Ebenso schlimm sahen die Boote aus. Manche waren wirklich nur Wracks. Wir erkannten dies deshalb so gut, weil wir uns dicht am Ufer aufhielten.
    Suko entdeckte den Kahn zuerst. Er streckte seine Hand aus und zeigte auf ein Boot, auf dessen Deck wirklich alles kreuz und quer herumlag.
    »Das muß der Kahn sein.«
    Ich blieb stehen. Auf dem Schiff rührte sich nichts. Es sah tot aus, verlassen und verkommen. Ein Steg verband es mit dem Ufer, so daß wir es trockenen Fußes betreten konnten.
    »Er scheint nicht da zu sein«, murmelte ich.
    »Warte es ab.« Suko schaute aus leicht verengten Augen zum Kahn hin. Er atmete nur durch die Nase, sein Blick war lauernd, mit der Zungenspitze fuhr er leicht über die Lippen.
    Ich krauste die Stirn. »Hast du was?«
    »Vielleicht ist Gregg nicht allein«, vermutete ich. »Kann ja sein, daß er Helfer hat.«
    »Und was bedeutet das für uns?«
    »Daß wir mit allem rechnen müssen«, erwiderte ich. »Los, ich will hier nicht festwachsen.« Ich hatte es wirklich eilig. Die Gefahr, die uns bedrohte, war mehr als unheimlich.
    Ich erreichte als erster den Steg und setzte meinen Fuß auf die Planken.
    Wenn jetzt jemand vom Schiff herschaute, konnte er mich deutlich sehen, denn meine Umrisse hoben sich klar und scharf vom dunkleren Holz des Stegs ab. Wie auf dem Präsentierteller kam ich mir vor und fühlte mich als langsam vorangehende Zielscheibe verdammt nicht wohl. Ich sprang an Bord und wäre fast über eine querliegende Bohle gestolpert aber es ging alles glatt, und auch Suko hatte keinerlei Schwierigkeiten, an Deck zu gelangen.
    Er blieb neben mir stehen und schaute sich um. »Jetzt müssen wir ihn nur noch finden.«
    »Erst einmal den Niedergang.«
    »Stimmt.«
    Das Chaos an Deck konnte man wirklich als vollkommen bezeichnen. Es gelang uns nicht, einen normalen Schritt zu tun, ohne daß wir über irgend etwas stolperten. Wenn sich jemand unter Deck aufhielt, würde er unsere Schritte hören, die als dumpfes Echo nach unten klangen. Das gefiel uns überhaupt nicht. Wo befand sich der Niedergang? Ich entdeckte ihn schließlich. Hinter vergammelten, zusammengerollten und mit grünweißem Schimmel bedeckten Taurollen befand sich die Klappe, die den Eingang in den Bauch des Schiffes bildete. Da mußten wir runter.
    Während Suko sie hochhievte, stand ich mit gezogener Beretta neben ihm und zielte mit der Mündung auf die Öffnung.
    Die Scharniere quietschten und ächzten, als der Inspektor die Klappe nach oben zog. Staub rieselte in

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