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0265 - In Brooklyn blüht der Galgenbaum

0265 - In Brooklyn blüht der Galgenbaum

Titel: 0265 - In Brooklyn blüht der Galgenbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In Brooklyn blüht der Galgenbaum (3 of 3)
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Sir«, stotterte der Fahrer.
    »Fahren Sie«, wiederholte Phil mit seiner tonlosen, unnatürlichen Stimme.
    Der Fahrer ergriff nach einem letzten Zögern das ganze Bündel Geld, stopfte es hastig in seine Tasche und gab Gas.
    ***
    Herbert Laine stand keuchend unter dem Dach der offenen Garage. Ein paar Mal starrte er in die Finsternis, aber von seinem Gegner war nichts mehr zu sehen. Es war, als ob die Erde ihn verschluckt hätte.
    Laine rief leise etwas.
    Nur das Rauschen des mächtigen Regens und der rollende Donner antworteten ihm. Trotzdem wollte er es nicht glauben. Es konnte doch nicht wahr sein. Der G-man konnte doch nicht einfach weggegangen sein.
    Es dauerte lange Zeit, bis Laine es einfach glauben musste, dass er allein war. Da schlug er seinen Mantelkragen hoch und stapfte hinaus in den peitschenden Regen.
    Auf der Straße blickte er sich besorgt um. Sicher hatte der G-man ihm nur eine Fälle gestellt. Sicher.
    Wieder zerriss das grelle Licht eines Blitzes die Finsternis. Laine sah einen Herzschlag lang den Wagen. Und er sah deutlich, dass niemand darinnen war.
    Wieder zögerte er ein paar Sekunden. Der Regen lief ihm längst am Hals hinab und auf Brust und Rücken. Er spürte es kaum.
    Dann lief er hin. Er riss die Tür auf. Er rief ›Hallo!‹ in das schwarze Innere des Fahrzeuges hinein.
    Er bekam keine Antwort. Erst allmählich gewöhnten sich seine Augen an das schwache Licht, das vom Armaturenbrett ausging. Auf dem Rücksitz war ein ungefüges Paket. Laine tastete und fand den Schalter für die Innenbeleuchtung.
    Auf dem Rücksitz standen zwei große, schwere Kisten. Aber kein Mensch war im Wagen. Die Zündschlüssel staken. Der Tankanzeiger wies noch fast auf ›Voll‹.
    Laine rutschte hinter das Steuer. Durch ein Versehen stieß er mit dem Ellenbogen gegen das Schnappschloss des Handschuhfachs. Die Klappe fiel herab. Etwas Schweres polterte auf den Boden des Wagens.
    Laine bückte sich. Seine Finger umschlossen den kühlen, schweren Griff einer Pistole.
    Sein Gesicht verzerrte sich in einem wilden Triumph. Er drehte den Zündschlüssel, legte den ersten Gang ein und gab Gas. Langsam rollte der Wagen an.
    Das Gewitter tobte sich aus. Um die massigen Türme der Wolkenkratzer zuckten und loderten fahl die Blitze. Schwere Wolkenmassen hüllten die größten Wolkenkratzer bis herab zum obersten Drittel ein. Der Donner nahm kein Ende mehr; der Wind heulte schrill um die Hausecken und durch die Straßenschluchten. Wassermassen peitschten die Hauswände, die Straßen und Bäume in den Parks und Alleen. Es war, als sei das Jüngste Gericht angebrochen. Als ob das Schicksal den Weltuntergang bestimmt hätte.
    Laine fuhr schneller, als das Wetter es eigentlich erlaubte. Ein paar Mal geriet er bei zu scharf genommenen Kurven ins Rutschen, zweimal brach de Wagen hinten aus, aber jedes Mal gewann Laine wieder die Herrschaft über Steuer.
    Als er endlich das Institut erreicht hatte, atmete er tief. Ein paar Sekunden starrte er mit hassverzerrtem Gesicht in die Finsternis, bis wieder ein fahl lodernder Blitz schlagartige Helle verbreitete.
    Laine stieg aus. Seine rechte Hand umklammerte fest den Griff der Pistole. Er huschte auf das Institut zu.
    ***
    »Auf-aufhören«, gurgelte Brian O’Kelly.
    Er lag auf dem Teppich in seinem Wohnzimmer. War es Zufall, war es Schicksal, dass er auf der Stelle lag, die noch gefärbt war von Nick Strandfords Blut? Nick Strandford, den Brian O’Kelly erst ein paar Stunden früher kaltblütig erschossen hatte?
    Snabby und Fredericks keuchten. In ihren Augen stand die nackte Mordgier, der Blutdurst rasender Urweltbestien.
    Snabby stand breitbeinig neben dem Misshandelten. Seine Brust rang keuchend um Luft. O’Kelly blutete aus unzähligen Schrammen, Platzwunden und aufgeschlagenen Beulen.
    Snabby hob langsam seine Pistole. Als Frederick es sah, tat er es ihm nach. Sie zielten sorgfältig auf einen vor Schmerzen halb irrsinnigen, wehrlosen Mann. Und dann drückten sie ab. Immer und immer wieder.
    Als die Tür von der Küche her mit einem lauten Krach aufgetreten wurde, hatten sie keine einzige Kugel mehr in ihren Waffen, mit denen sie ihr Leben hätten verteidigen können.
    Mit zusammengezogenen Augenbrauen starrten die beiden Mörder auf das junge Mädchen, das auf der Schwelle stand. Ihr Gesicht war im Schein der eingeschalteten Deckenbeleuchtung bleich und blass wie das Gesicht einer Toten.
    Snabby sah, wie zwei glitzernde Spuren von den Augen des Mädchens herab über die

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