Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0265 - Todesschwadron

0265 - Todesschwadron

Titel: 0265 - Todesschwadron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
»Komm…«
    Da stieß sie ihn zurück!
    »Du bist zu unheimlich!« schrie sie ihm zu. »Geh! Laß mich! Ich will nichts von dir!« Und sie fuhr herum und rannte davon, eine schlanke, zerbrechliche Gestalt in der Nachmittagssonne.
    Asmodis stand da wie zu einer Säule erstarrt, sah ihr nach, und noch kämpfte alles in ihm um sie. Er war unfähig, sich zu bewegen.
    Verloren! gellte es in ihm. Verloren! Du hast sie verloren! Armer Narr, der du bist! Was hast du aus dir gemacht? Einen liebeskranken Idioten! Du, das Oberhaupt der Schwarzen Familie! Sie will dich nicht, stößt dich zurück!
    Da gewann das Dämonische in ihm wieder die Oberhand. Da brach es mit aller Macht durch. Mehr und mehr wurde Asmodis wieder Dämon. Und mit dem Dämonischen kam der Zorn. Zorn gegen die, die ihn nicht wollte.
    »Bleib stehen!« brüllte er. »Bleib hier, oder lerne die Rache des Asmodis kennen!«
    Und Menschen, die vorübergingen und sich über den Wutausbruch des dunkelgekleideten Mannes wunderten, sahen, wie sich die geballte Faust, drohend hochgereckt, für Sekunden in eine furchtbare Teufelskralle verwandelte. Aber dann war es wieder vorbei.
    Der Mann, der das rechte Bein leicht nachzog, hastete hinter dem davonlaufenden Mädchen her. Aber Alexis Reanah war schneller als er.
    »Warte nur«, flüsterte Asmodis ergrimmt, »du wirst mir nicht entkommen… warte nur…«
    Im Umschwung seiner Gefühle zeigte sich das wahrhaft Teuflische des Dämons! Und in seinem finsteren Gehirn keimte bereits der Racheplan…
    ***
    Asmodis kehrte in die dunklen Zonen zurück, und sein Ruf gellte durch die Kreise der Hölle. »Tertius! Tertius, höre meinen Ruf und erscheine!«
    Und Tertius erschien. Der Dämon mit dem Insektenkopf wuchs vor Asmodis aus dem festen Gestein empor. Die züngelnden Flammen verglommen wieder, sobald Tertius in voller Größe vor seinem Herrn und Gebieter stand.
    Asmodis starrte ihn an. Da war die dünne geistige Verbindung zwischen ihnen, und er verglich sie mit den drei anderen Bändern, die zu den übriggebliebenen Dämonischen der Todesschwadron führte. Drei waren vernichtet worden. Drei existierten noch. Es wurde Zeit, daß etwas geschah.
    Tertius verneigte sich tief. So tief, daß er mit den Kopffühlem fast den Boden berührte. Asmodis machte eine herrische Handbewegung, und der Abgespaltene sah ihn an.
    »Ich habe einen Auftrag für dich«, sagte Asmodis, und aus seinen Nüstern loderte Feuer. »Du kannst dein Versagen wieder wettmachen.«
    »Wie, Herr?« röhrte Tertius.
    Asmodis grinste höhnisch. »Ganz einfach. Du wirst die Gestalt annehmen, in der ich mich soeben noch auf der Erde zeigte. Und du wirst an meiner Stelle Rache nehmen an dem Mädchen, das mich abwies. So habe ich Zeit, mich um den Kampf gegen Zamorra zu kümmern. Und außerdem - dieses nichtswürdige Weib ist es auch nicht wert, daß ich mich selbst länger mit ihr befasse.«
    »Sprich, o Herr«, keuchte Tertius. »Ich lausche deinen Befehlen. Wo finde ich dieses Mädchen?«
    »Sie heißt Alexis Reanah«, zischte Asmodis und beschrieb die blonde Schönheit. »Finde sie und tu, was du mit ihr willst. Bestrafe sie. Ich schenke sie dir.«
    Tertius verneigte sich wieder heftig. Er begann zu sabbern. Die Gewißheit, mit dieser Aktion nicht nur sein Versagen wieder auszutilgen, sondern auch noch ein wenig eigenes dämonisches Vergnügen befriedigen zu können, freute ihn teuflisch.
    »Ich gehe und gehorche dir«, fauchte er vergnügt und verschwand in einer Dampfwolke, die verdächtig nach Schwefel stank.
    »Hoffentlich«, brummte Asmodis. Dann begann er einen Plan zu schmieden. Er mußte den Ereignissen nach davon ausgehen, daß Zamorra nicht allein kämpfte, sondern von seinen Kampfgefährten unterstützt wurde. So konnte er an mehreren Stellen zugleich zuschlagen.
    Nun, viel richtete er damit nicht aus. Es war lediglich ärgerlich und ein wenig schmerzhaft für Asmodis, seine Ich-Anteile auf diese Weise wieder zurück zu bekommen. Aber… nach der Vernichtung des letzten würde Zamorra sich wieder zurückziehen, im Glauben, aufgeräumt zu haben. Asmodis wollte das aber nicht zulassen. Denn dann wäre doch die Mühe und der Aufwand umsonst gewesen. Und an Lucifuge Rofocale wagte er erst gar nicht zu denken.
    Nein, er mußte vorher eingreifen, mußte Zamorra in die Enge treiben, ehe es zu spät war. Und vielleicht bot sich diesmal wirklich die Chance…
    Und Asmodis entwickelte seinen Plan.
    ***
    »Lagebesprechung«, verlangte Professor Zamorra. »Wie

Weitere Kostenlose Bücher