Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0265 - Todesschwadron

0265 - Todesschwadron

Titel: 0265 - Todesschwadron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
aus irgendeinem Grund nicht mehr.
    Quartus spürte ein düsteres Zittern des Unbehagens, als er dorthin sah, wo Sekundus verglühte. Dann blickte er wieder zu Zamorra und seiner Begleiterin, und in seinen Klauen vibrierte es. Da war der Feind, kam direkt auf ihn zu! In einem Abstand von weniger als zwei oder drei Metern würden die beiden an ihm vorbeikommen.
    Sorgfältig schirmte Quartus sich ab. Und näher und näher kamen Zamorra und Nicole…
    Da schnellte sich Quartus vor, gerade in dem Moment, als Zamorra seine Nähe spürte. Der Dämon griff an!
    Instinktiv sprang Zamorra zurück. Die zupackenden Klauen verfehlten ihn um wenige Zentimer und - erwischten Nicole!
    Sie schrie auf, als sie zu Boden geschleudert wurde. Der Dämon warf sich über sie. Nicole zog die Beine an, trat zu und wirbelte ihn über sich hinweg. Quartus brüllte auf. Er kam hart auf, rollte sich herum und sprang wieder auf. Da sah er Zamorra, der das Amulett hochriß.
    Quartus warf sich wieder nach vorn, packte Nicole und riß sie an sich, benutzte sie als lebenden Schutzschild. Da fühlte er, wie etwas Unsichtbares nach ihm griff. Die Kräfte des Amuletts!
    »Zamorra«, röhrte er. »Halte ein, oder deine Gespielin wird wie ich!«
    Sein Totenschädel war bereits Drohung genug.
    Doch Nicole setzte selbst alles daran, sich zu befreien. Sie hieb mit Karateschlägen um sich, um sich aus der Umklammerung des Dämons zu befreien. Zamorra hielt immer noch das Amulett in der Hand. Aus dem schlugen plötzlich Flammen. Es glühte in seinen Händen auf!
    Quartus glaubte, eine Chance für sich zu sehen. Gehorchte das Amulett Zamorra nicht mehr? Das gab ihm einen Vorteil!
    Nicole immer noch mit sich reißend, warf er sich erneut auf Zamorra zu. Der Meister des Übersinnlichen schrie auf, weil das Glühen des Amuletts in seinen Händen schmerzte. Da war Quartus bei ihm, schleuderte Nicole achtlos zur Seite und packte mit beiden Klauenhänden nach dem Meister des Übersinnlichen. Schon ließ er seine vernichtende Kraft hervorströmen, um Zamorra zu einem Skelett werden zu lassen.
    Da setzte die Kraft des Amuletts wieder ein.
    Und Zamorra hieb es ihm gegen den Schädel.
    Quartus brüllte entsetzt, flammte auf und brach als funkenstiebendes Staubbündel zusammen. Dann war es vorbei.
    Noch atemlos erhob sich Nicole und klopfte sich den Straßenstaub von der Kleidung. »Himmel, war das knapp«, sagte sie keuchend. »Was war mit dem Amulett los?«
    »Es beliebte ein wenig zu versagen«, bemerkte Zamorra. »Aber dann habe ich es dennoch herumgekriegt. Trotzdem - völlig darauf verlassen kann ich mich wohl doch noch lange nicht, das weiß ich jetzt.«
    Er hängte sich die Silberscheibe wieder um, beugte sich vor und küßte Nicole. Sie erwiderte den Kuß.
    »Es wäre ja sonst auch etwas zu einfach, nicht wahr?« murmelte sie. Dann sah sie die Passanten, die mit offenen Mündern herüberstarrten. Sie waren wohl Zeugen des Kampfes gewesen.
    »Vorsicht, Kamera«, schrie Nicole. »Wir drehen hier einen Horror-Film mit versteckter Kamera!«
    »Dann kommen ja nur noch mehr von den Aushilfsstatisten«, flüsterte Zamorra, griff Nicoles Hand und zog sie mit sich fort. »Wieder einer weniger«, sagte er später. »Ich bin gespannt, was noch kommt. Wo ist unser nächster Fall?«
    Er sollte nicht lange auf sich warten lassen. Aber es sollte dabei völlig anders kommen, als sie beide dachten.
    Denn sonst - wäre es wirklich etwas zu einfach gewesen…
    ***
    »Nein«, keuchte Asmodis. »Nicht schon wieder!«
    Und dennoch mußte er dem Zwang nachgeben, mußte sich auflösen, um als Beobachter die Vernichtung des Quartus zu verfolgen und seinen Anteil wieder in sich aufzunehmen. Aber das wollte er auch gar nicht!
    Er wollte so menschlich bleiben, wie er gewesen war, um lieben zu können.
    Aber immer schwerer wog jetzt der dunkle Anteil. Asmodis erschien wieder neben Alexis Reanah.
    Sie wich vor ihm zurück. Er sah es in ihren Augen flackern. Sein ständiges Verschwinden war nicht menschlich. Er wußte es, und sie wußte es auch. Aber wie sollte er es ihr erklären?
    »Bitte…«
    Wann jemals hatte ein Asmodis gebeten? Seit er existierte, hatte er stets nur gefordert, hier aber bat er. Und der dunkle Anteil seines Ichs rügte ihn dafür. Narr! Zwinge sie mit deiner Höllenkraft, und sie ist dein…
    Aber sie wird dich dann niemals wirklich lieben, dachte er im inneren Zwiegespräch weiter. Und Liebe wird nur durch Gegenliebe möglich…
    »Ich liebe dich«, flüsterte er.

Weitere Kostenlose Bücher