0266 - Die Tempel von Darak
daß der Einsatz der Krish’uns überall erfolgreich verlaufen war.
Einige Sekunden später materialisierte der Mausbiber.
„Die Werft ist frei!" japste er aufgeregt. „Die Mäntel handelten intelligenter, als sie aussehen. Sie suchten sich zuerst ihre Opfer, dann schlugen sie alle zusammen los. Innerhalb einer viertel Minute waren die Haluter besiegt."
Perry Rhodan zuckte zusammen. Ihm war ein schreckliches Versäumnis zu Bewußtsein gekommen.
„Wo ist Icho Tolot? Kleiner, wir müssen ..."
Gucky senkte verlegen den Kopf.
„Er fiel mir buchstäblich im letzten Moment ein, Chef. Stell dir vor, ich materialisierte neben ihm, als ‚sein‘ Krish’un gerade die letzten Falten glättete. Selbstverständlich genügte ein Befehl von mir, und Tolot war wieder frei."
„Unverletzt ...?"
„Natürlich unverletzt, Chef!"
Der Großadministrator packte den Mausbiber am Halsteil der Kombination und hob ihn hoch.
„Du lügst!" sagte er. „Ich habe einen Haluter sterben sehen. Es dauerte keine drei Sekunden. Und du willst mir weismachen, Tolot wäre noch zu retten gewesen, ohne daß du seinem Krish’un lange vorher einen besonderen Auftrag gegeben hättest ...?"
Gucky strampelte mit den kurzen Beinchen.
„Aber Perry!" rief er vorwurfsvoll. „Einen ganz kleinen Spaß wirst du mir doch nicht übel nehmen!"
Lordadmiral Atlan musterte den Paddler mit unterdrücktem Schmunzeln. Kalaks Wadenstiefel glänzten wie frischpolierte Spiegel, die Bügelfalten des blütenweißen Overalls stachen gleich Messerschneiden ab, und die vielen kleinen Präzisionswerkzeuge ragten blank und makellos aus den zahllosen Taschen der Kleidung. Der feuerrote Bart schien mit einer Art Fixativ gesteift und geglättet worden zu sein, und die Lippen in dem schwarzen Gesicht schimmerten rosa.
„Bei den Sternengöttern des alten Arkon!" ächzte Atlan. „Sie haben doch nicht etwa eine unserer Wissenschaftlerinnen geküßt?"
Der kosmische Ingenieur protestierte: „Ich weiß nicht einmal, was das überhaupt ist: Küssen! Wenn Sie damit jedoch den engeren Kontakt zwischen zwei Individuen verschiedenen Geschlechts meinen, dann muß ich Sie enttäuschen. Dennoch frage ich mich, wie Sie zu einer so absurden Behauptung kommen."
Der USO-Chef erhob sich aus seinem Sessel, trat auf Kalak zu und fuhr rasch mit dem Finger über dessen Lippen. Danach hielt er den Finger hoch.
„Lippenstift ...!"
„Ach so!" Kalak schien erleichtert zu sein. „Zur Feier der Stunde habe ich etwas Farbe aufgetragen. Ein weiblicher Ortungsoffizier war so freundlich, mir seinen Lippenstift zu leihen."
Atlan ließ sich in den Sessel zurückfallen.
„Sie wollen vor der Konkurrenz glänzen, was? Ich finde, dazu ist nicht der rechte Zeitpunkt." Er hob die Schultern. „Aber von mir aus. Wer nicht mit einer Werft aufwarten kann, nimmt dafür eine Schicht rosa Lippenstift."
Er verbiß sich das Lachen, als der Paddler sich beleidigt umdrehte und stolz wie ein Pfau auf und ab lief.
Dabei kam die Hauptsache erst noch.
Auf Anweisung des Lordadmirals sollten die achthundert von Washun geborgenen Ingenieure sofort in Notquartiere eingewiesen werden. Nur der Leiter der Plattform und dessen Stellvertreter waren gebeten worden, so bald wie möglich in der Kommandozentrale der CREST III zu erscheinen. Es erschien Atlan wichtig, eventuelles Mißtrauen der Geretteten durch einen Kontakt mit Kalak im Keim zu ersticken. Kalak würde seinen Artgenossen sagen können, daß die Terraner faire Geschäftspartner waren.
Fünf Minuten später plärrte der Interkom: „Die Paddler Malok und Hortan!"
Das Hauptschott öffnete sich. Zwei Gestalten schritten herein, die Kalak in jeder Beziehung glichen. Atlan staunte über die fleckenlos sauberen Overalls der Gäste. Sie mußten Reservestücke aus ihrem Gepäck angezogen haben, denn die alte Kleidung hatte sicher unter den Bedingungen auf Washun gelitten.
Einer der Eingetretenen blieb in der Nähe des Schotts stehen.
Der andere marschierte mit steifen Bewegungen bis dicht vor Kalak. Sekundenlang sahen sich die beiden Paddlerchefs in die Augen. Dann begannen sie sich zu beschimpfen.
„Es wundert mich, daß Sie Ihren Kopf so hoch tragen, Sie kleiner Pfuscher!" schrie Kalak. „Mit Ihrer schäbigen Werft können Sie doch nicht einmal eine verstopfte Steuerdüse reinigen. Sie sollten einmal KA-preiswert sehen, mein Lieber. Ach, was sage ich da: sehen ...? KA-preiswert ist die größte Werft des Universums.
Niemand kann ihre gewaltigen
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