Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0266 - Die Tempel von Darak

Titel: 0266 - Die Tempel von Darak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
pflegte, sein Freund Nash Horlow. Nash und er gehörten beide zur Landungstruppe der CREST III. Beide waren Leutnants, und beide hatten, bevor sie mit den anderen Neuen auf das Ultraschlachtschiff versetzt worden waren, zum Landungskommando der WYOMING gehört, eines Leichten Kreuzers der Staaten-Klasse. Die stolze WYOMING war nicht mehr. Nachdem man den Angriffskreuzer vier Jahre lang kreuz und quer durch die Galaxis und von einem riskanten Unternehmen ins andere geschickt hatte, erlitt er das Schicksal aller Veteranen: Er wurde verschrottet.
    Arban und Nash hatten ihren Urlaub auf der Erde verbracht.
    Doch das Leben dort war andere Bahnen gegangen als auf den äußeren Welten des Imperiums und an den Brennpunkten der Expansion. Die Raumsoldaten vermißten den Geist der Flotte. Sie sahen nur das Negative in der Hetzjagd, dem Konkurrenzkampf und den hektischen Vergnügungen jener sechs Milliarden, die auf der Erde zurückgeblieben waren. Die Leutnants sehnten sich zurück nach der rauen Kameradschaft unter ihresgleichen, nach dem Weltraum und den Abenteuern, die es auf fremden oder gar feindlichen Welten zu bestehen galt. Mutter Erde, die sie hervorgebracht hatte und mit ihrem hektischen Gewinnstreben, mit dem Fleiß ihrer ameisenhaft lebenden Bürger am Leben erhielt, erschien ihnen fremd und unnahbar.
    Sie bewarben sich um die Versetzung an eine Stelle, die so weit wie möglich vom Zentrum des Solaren Imperiums entfernt sein sollte. Zufällig war in Terrania gerade eine Kommission dabei, die notwendige Zusatzbesatzung für den Neubau der Galaxis-Klasse, die CREST II, zusammenzustellen. Tausende Personalkarten wanderten in die Prüfsektoren des lunaren Positronengehirns Nathan, und unter den Auserwählten befanden sich danach auch die Namen Arban Cubri und Nash Horlow.
    Und so war ihr Wunsch in Erfüllung gegangen. Sie hatten weit fort gewollt von der Mutter Erde; ihre erste Station auf diesem Wege war Andromeda gewesen. Nunmehr befanden sie sich wieder in der heimatlichen Milchstraße - aber die Erde des fünfundzwanzigsten Jahrhunderts nach Christi Geburt lag weiter entfernt denn je ...
    Arban zog an seiner Zigarette und zwinkerte mit den Augen. Sein gebräuntes Gesicht mit der Narbe vom linken Mundwinkel bis über die Stirn verzog sich zu einem triumphierenden Grinsen.
    „Schach!"
    In diesem Augenblick drang aus den Lautsprechern der Videoanlage verhaltenes Rumoren. „Abbruch!" sagte Nash spöttisch. „Kommt gar nicht in Frage!" protestierte Arban. „Du willst bloß ..."
    „Pst!" zischte es von mehreren Seiten zugleich.
    Leutnant Cubri sah empört auf - und bemerkte, daß alle wie gebannt den Bildschirm ansahen. Dieser zeigte in Nahaufnahme den Großadministrator auf seinem Sessel an der Wölbung des hufeisenförmigen Konferenztisches sowie den Lordadmiral und John Marshall, die links und rechts neben ihm Platz genommen hatten.
    Die Zeiger der Uhr im Hintergrund standen auf 11.45 Uhr ...
    Rhodan neigte lächelnd den Kopf. Sein markantes Gesicht mit dem energischen Mund und den unergründlichen Augen füllte nunmehr den ganzen Videoschirm aus.
    Die Konferenz hatte begonnen ...
    Ohne Umschweife stieß der Großadministrator zum Kern des Problems vor.
    „Meine Herren. Ich danke Ihnen, daß Sie gekommen sind. Wir alle wissen, daß es heute und jetzt nicht darum geht, etwa einen neuen Angriffsplan für die CREST auszuarbeiten. Es gibt, so hart das klingen mag, vorerst keine Möglichkeit, die Auffanglinie der rund siebzigtausend lemurischen Großkampfschiffe vor Kahalo gewaltsam zu durchbrechen."
    Sein Gesicht verdüsterte sich.
    „Wir werden auch keinen neuen Versuch unternehmen, die Erde anzufliegen. Es dürfte klar sein, daß alle Kommandanten lemurischer Schiffe inzwischen informiert sind und daß eine gnadenlose Hetzjagd begänne, sobald wir irgendwo erkannt würden.
    Das alles aber sind rein taktische Überlegungen am Rande.
    Unser Hauptproblem ist anderer Natur. Die ‚Meister der Insel‘ wissen durch ihren Zeitagenten Orghon, wen sie da in die Vergangenheit schickten und wessen Schiffe es sind, die sie im Zentrum ihrer Macht unmittelbar bedrohen. Ich zweifle nicht daran, daß diese Verbrecher versuchen werden, die Bedrohung an der Wurzel zu packen. Sie werden das Solare Imperium überfallen.
    Das Schlimme dabei ist, daß die Menschen des fünfundzwanzigsten Jahrhunderts ahnungslos sind. Sie wissen nichts von der Entdeckung der MdL Sie kennen nicht im mindesten die Gefahr, die da auf sie

Weitere Kostenlose Bücher