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0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor

0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor

Titel: 0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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links des Bettes brannten zwei Kerzen. Die Flammen waren durch Glasbehälter geschützt, die zum Großteil den Schein dämpften, so daß das Zimmer eine fast gemütliche Beleuchtung aufwies.
    Das alles interessierte Jane Collins nicht. Sie wollte nur raus aus diesem Turm, der für sie ein Gefängnis war.
    Und die Stimmen wurden lauter. Jetzt vernahm sie auch schon die Schritte, die sich dem Zimmer näherten.
    Sie konnte nicht unterscheiden, um wie viele Männer es sich handelte. Mindestens aber zwei.
    Wohin?
    Es gab nur eine Chance. Jane Collins mußte sich und Wikka in diesem Zimmer verstecken. Der Schrank kam nicht in Frage. Sicherlich würde derjenige, der den Raum betrat, um zu schlafen, die Türen öffnen und seine Kleidungsstücke in den Schrank hängen.
    Also woanders.
    Das Unterteil des Bettes stach ihr ins Auge. Es war ziemlich hoch. Da konnte man schon hinunterkriechen. Es war wirklich die einzige sich bietende Chance.
    Jane nutzte sie sofort aus. Wikka ließ sie dabei nicht im Stich. Nicht, solange sie nicht wußte, ob die Oberhexe tot oder lebendig war. Jane huschte um Wikka herum, wartete am Kopfende einen Moment ab und bückte sich dann, um ihre Hände unter die Schulter der Oberhexe zu schieben. So zog und zerrte sie Wikka in Richtung Bett.
    Unter großen Mühen und auch unter Zeitdruck gelang es ihr, die Meisterin unter das Bett zu schieben. Dann wurde es Zeit für sie, ebenfalls zu verschwinden.
    So gelenkig wie eine Artistin verschwand Jane Collins unter dem Bett und blieb dicht neben Wikka liegen.
    Jetzt wartete sie ab.
    Ein wenig veränderte sie ihre Position noch, da sie unter das Fußende des Bettes hinwegschauen wollte, denn in der Verlängerung dessen befand sich die Tür. So konnte sie erkennen, wer eintrat.
    Die Männer hatten die Tür erreicht. Noch standen sie draußen. Eine tiefe Stimme sagte: »Ihr könnt erst einmal verschwinden. Wenn ich euch brauche, hole ich euch.«
    »Gibt es keine Hexenjagd mehr, Sir?«
    Das meckernde Lachen ließ abermals die Angst und die Wut in Jane Collins aufsteigen. »Sicher wird es die geben. Und wenn ich Lust habe, auch in der Nacht.«
    »Ich wüßte eine kleine Hexe, die ich Euch schicken könnte, Sir.«
    »So?«
    »Ja, sie ist 17. Stammt aus der Nähe und macht die Burschen verrückt. Sie hat einen Körper, der…«
    »Morgen, Freunde, morgen werde ich mir das Kind einmal vornehmen.«
    »Aber gebt acht, Sir. Sie ist wild.«
    »Die Folter hat noch jede gezähmt. Zudem habe ich den Hexenstein gefunden, der gibt mir Macht.«
    »Ja, das wird er, Sir.«
    Es waren die letzten Worte, die die beiden Männer sprachen. Danach wurde die Tür aufgestoßen, und einer betrat den Raum.
    Jane Collins hielt den Atem an. Viel konnte sie von ihm nicht sehen. Sein brauner Mantel reichte zu weit nach unten. Er verdeckte die Beinkleider und fiel mit seinem Saum bis auf die Schuhe.
    Der Mann drehte sich um und schloß die Tür. Tief atmete er durch, hustete, bewegte seine Arme und schälte sich aus dem Mantel. Er ließ ihn über dem Arm hängen, als er zu dem Kleiderschrank schritt und die beiden Türen aufzog.
    Jane drehte sich unter dem Bett. Sie wollte alles genau verfolgen und sah, wie der Mann seinen Mantel in den Schrank hängte. Als er die Tür schloß, zuckte er plötzlich zusammen.
    Die unter dem Bett liegende Jane Collins erkannte, daß seine Beinhaltung steif wurde.
    Eine Weile geschah nichts. Bis plötzlich die Stimme des Mannes losdröhnte.
    »Hier stinkt es nach Hexe!«
    Da wußte Jane Bescheid. Jetzt mußte sie handeln, sonst war sie verloren.
    »Wache!«
    Als der Mann das brüllte, rollte Jane bereits an der anderen Seite unter dem Bett hervor, sprang auf die Füße, sah den Hexenwürger und auch dessen Peitsche, die er gezogen hatte. Die drei Riemen schimmerten silberfarben.
    Die ehemalige Detektivin war für den Bruchteil einer Sekunde abgelenkt. Die Augen wurden starr, das Hexenblut in ihren Adern schien zu gefrieren. In diesem Augenblick rammten die beiden Wachtposten die Tür des Turmzimmers auf.
    Mit schußbereiten Musketen stürmten sie in den Raum, und Jane blickte genau in die Mündungen der Waffen, während der Hexenwürger anfing zu lachen.
    Jane Collins drehte den Kopf. Furcht stand auf ihrem Gesicht zu lesen, während das Lachen des Mannes verstummte und er mit höhnischer Stimme fragte: »Wen haben wir denn da eingefangen? Ist das die kleine Hexe, von der ihr mir erzählt habt, Männer?«
    »Nein, Sir!« Die beiden Wachtposten schüttelten die

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