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0268 - Mit Vollgas in den Abgrund

0268 - Mit Vollgas in den Abgrund

Titel: 0268 - Mit Vollgas in den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit Vollgas in den Abgrund
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hatte Morrow eine Hypothek zu miserablen Bedingungen auf sein Haus aufgenommen. Der Sheriff schrieb, er würde mich weiter auf dem Laufenden halten. Heute in aller Frühe rief er an. Daruzzo und Morrow haben bei der Inter America zwei Billetts für einen Flug von Williamsport über New York nach New Haven gebucht, und zwar für Morgen.«
    Phil zog einen Zettel aus der Tasche.
    »Die Flugnummer ist 433. Die Maschine der Inter America landet morgen um acht Uhr fünfundvierzig in New Haven.«
    Ich pfiff leise durch die Zähne.
    Phil lächelte. »Ich kann mir keinen anderen Zweck der Reise vorstellen, als dass Daruzzo und Morrow dem Kleinen einen Besuch abstatten wollen.«
    »Gangster besuchen sich nicht gegenseitig aus alter Freundschaft.«
    »Bestimmt nicht! Lorrow und Daruzzo geht es dreckig. James Bash ist ein reicher Mann. Seine alten Kumpane aus Charly Douns Zeiten werden auf den Gedanken gekommen sein, ein wenig von dem Segen in ihre Taschen zu leiten.«
    »Warum sind Sie nicht früher darauf gekommen! Sie werden vorher gewusst haben, dass Bash es nach den Begriffen eines Gangsters weit gebracht hat.«
    »Trotzdem glaube ich, dass mein Besuch die Jungs auf den Gedanken gebracht hat, den Kleinen anzuzapfen. Vielleicht sind sie vorher einfach nicht in Fahrt gekommen; vielleicht haben sie sich auch gesagt, zwei abgetakelte Ganoven ihrer Sorte könnten gegen den Oberboss nichts ausrichten. Durch mich wissen Sie, dass das FBI James Bash jagt. Sie wissen, dass wir versuchen, Bash aus seiner eventuellen Beteiligung an vor fünfundzwanzig Jahren verübten Verbrechen einen Strick zu drehen. Jene Zeit, die dreißiger Jahre, das war Daruzzos und Larrows Glanzzeit. Wenn alles, was damals geschah, heute wieder aktuell wird, dann wittern sie Morgenluft.«
    »Die alten Burschen spielen ein gefährliches Spiel. Der Kleine versteht keinen Spaß. Sie sollten sich nicht einbilden, dass er sie mit offenen Armen empfängt.«
    »Das werden sie nicht erwarten, aber sicherlich unterschätzen sie Bashs Gefährlichkeit.«
    »Zum Henker«, knurrte ich, »mir behagt der Gedanke wenig, das Kindermädchen für zwei alte Ganoven spielen zu müssen.«
    Phil grinste. »Es wird dir nichts anderes übrig bleiben. Ich werde weiter nach Jeanette Worth und Antony Terrigan suchen. Das ist auch kein Job, um den ich zu beneiden bin.«
    Wir besprachen auch das eine und das andere. Als Phil sich, von mir verabschiedete, grinste er noch einmal und sagte: »Mach’s gut, Babysitter.«
    ***
    Am anderen Morgen stand ich im Empfangsgebäude des Flughafens von New Haven. Die Lautsprecherstimme des Girls in der Flugkontrolle quäkte: »Landung des Fluges der Inter Amerika 433 auf Flugsteig 12. Die Passagiere verlassen das Flugfeld über Ausgang 2.«
    Ich baute mich vor dem Ausgang 2 auf. Fünf Minuten später verließen zwei Dutzend Passagiere durch diesen Ausgang das Rollfeld. Phil hatte mir Bilder von Anselmo Daruzzo und Mad Lorrow gezeigt. Ich erkannte die Männer in der Gruppe der Passagiere. Lorrow war groß, immer noch breitschultrig, aber ein beachtlicher Bauch spannte seine Anzugsjacke. Früher musste er mit den breiten Backenknochen, der aufgestülpten Nase und den dichten Augenbrauen brutal und gefährlich ausgesehen haben. Jetzt erinnerte sein Gesicht an eine alte, asthmatische Bulldogge, die man nicht mehr ganz ernst zu nehmen braucht.
    Anselmo Daruzzo besaß das scharf geschnittene Gesicht, das häufig bei Amerikanern italienischer Abkunft zu finden ist. Die Augen standen dicht nebeneinander, die Nase war schmal und scharf gekrümmt. Zwei tiefe Falten zogen sich von den Nasenflügeln bis in die Mundwinkel. Es war eine ausgesprochene Geiervisage, die der Gangster über einem mageren Hals trug. Daruzzo war nicht mehr als mittelgroß, aber trotz seines Alters wirkte er neben dem plumpen Lorrow sehnig und geschmeidig.
    Ich trat ihnen in den Weg und tippte an den Hut.
    »Hallo, Daruzzo!«, sagte ich. »Hallo, Lorrow!«
    Daruzzo setzte den Koffer, den er in der Hand trug, langsam auf die Erde. Der Koffer war aus Krokodilleder, aber er war so alt, dass das Leder dunkel und brüchig geworden war.
    Der Gangster musterte mich aus dunklen, fast schwarzen Augen. Dann verzog er den schmalen Mund zu einem Grinsen, wandte den Kopf und sagte über die Schulter zu seinem Kumpan: »Ein Empfangskomitee für uns, Mad, bestehend allerdings nur aus einem Mann.«
    Lorrow schob sich nach vorn. Er hatte Tränensäcke unter den Augen, und sein Blick War trüb.
    »Wer sind

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