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0268 - Mit Vollgas in den Abgrund

0268 - Mit Vollgas in den Abgrund

Titel: 0268 - Mit Vollgas in den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit Vollgas in den Abgrund
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Bashs Fersen heftete.
    »Wie steht es, Jerry?«, fragte Phil.
    Ich schnitt eine Grimasse. »Nicht besonders. Die Stellung des Kleinen ist noch unerschüttert. Ich habe einen Mord verhindern können, aber einen anderen nicht. Bash ließ seine ehemalige Freundin umbringen.«
    »Ihr wisst es, aber ihr könnt nichts dagegen unternehmen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nichts. Charles Kneight hat ihn von Polizisten abholen lassen. Er brachte gleich zwei Zeugen mit, und noch während wir ihm die ersten Fragen stellten, erschienen zwei Rechtsanwälte auf der Bildfläche, die den Kleinen mit jedem Gesetz gegen uns abschirmten, das der Kongress der Vereinigten Staaten je verkündigt hat. Es gibt nur zwei Wege, den Kleinen zur Strecke zu bringen. Entweder müssen wir ihn dazu zwingen, selbst wieder eine Kanone in die Hand zu nehmen, um ein Verbrechen zu begehen, und müssen ihn während der Tat stellen. Öder wir müssen Zeugen finden, die bereit sind, irgendeines seiner zahllosen Verbrechen, die er in der Vergangenheit durchgeführt hat, zu beschwören. - Hast du irgendeinen Erfolg aufzuweisen, Phil?«
    Er wiegte den Kopf. »Ich weiß nicht, ob ich es als Erfolg bezeichnen kann. Immerhin finde ich es bemerkenswert. Wir glauben, dass James Bash in den dreißiger Jahren Sid Kanovsky erschoss. Von den unmittelbaren Tatzeugen scheidet Ellen MacDonald aus, weil sie in Bash den Täter nicht wiedererkennen will, und Slim Prosk, weil er tot ist. Die beiden anderen, Jeanette Worth und Antony Terrigan, habe ich noch nicht auftreiben können, aber ich habe noch einmal die alten Protokolle über den Tatverlauf studiert. Der Täter ist in einem Wagen vorgefahren, ist in den Drugstore gegangen, hat von der Tür aus geschossen und ist sofort zum Wagen zurückgelaufen. Es dürfte sicher sein, dass er nicht allein im Wagen saß. Mindestens ein Mann, der den Wagen fuhr, dürfte dabei gewesen sein. Dieser Fahrer ist als Zeuge genauso wertvoll wie die anderen. Ebenso dürfte feststehen, dass er gleichfalls ein Mitglied der Charly-Doun-Bande war, für die auch Bash arbeitete. Ich habe versucht, herauszubekommen, welche Mitglieder der Doun-Bande noch leben. Es war leichter, als die bürgerlichen Zeugen zu finden. Für Gangster, auch für ehemalige, interessiert sich die Polizei immer, ihre Adressen werden festgehalten. Ihr Auftauchen an irgendeinem Ort wird gemeldet. Kurz und gut, ich habe zwei ehemalige Mitglieder der Doun-Gang aufgetrieben. Sie heißen Anselmo Daruzzo und Mad Lorrow, und das Überraschende ist, ich trieb sie im gleichen Ort auf. Beide leben in Kingston im Staat Pennsylvania.«
    »Alle Achtung«, sagte ich.
    »Es war nicht sehr schwierig«, wehrte Phil ab. »Daruzzo wurde 1946 als Führer einer Bande gefasst, die sich mit Bezugsscheinfälschungen am Krieg bereichert hatte. Er bekam fünfzehn Jahre, wurde aber vor drei Jahren vorzeitig entlassen. Ich fragte in der Gefängnisverwaltung an, wohin er entlassen worden war. Man nannte mir Kingston. Ich erkundigte mich in Kingston und erhielt die Antwort, dass Anselmo Daruzzo dort lebe, und zwar zusammen mit Mad Lorrow in dessen Haus. Den Namen Mad Lorrow kannte ich aus den Unterlagen über die Doun-Gang. Er war damals ebenfalls ein führendes Mitglied der Bande gewesen. Daruzzo scheint sogar die rechte Hand des Chefs gewesen zu sein. Ich flog nach Kingston. Die Jungs sind inzwischen ziemlich alte Knaben geworden. Daruzzo ist zweiundsechzig Jahre alt, Lorrow ist achtundfünfzig. Finanziell scheint es beiden schlecht zu gehen. Lorrows Haus machte einen verkommenen Eindruck. Er hat in den Jahren einige Geschäfte angefangen, aber es ist nichts daraus geworden. Daruzzos Vermögen wurde in jenem Prozess 1946 als unrechtmäßig erworben erklärt und eingezogen. Trotzdem sind beide nach wie vor ausgekochte Ganoven. Ich Versuchte, sie über James Bash auszuhorchen. Sie blieben sparsam mit ihren Auskünften, redeten sich heraus, behaupteten, sie könnten sich nicht an ihn erinnern. Ich musste ziemlich unverrichteter Dinge abreisen, aber ich bat den zuständigen Sheriff, die Burschen im Auge zu halten. Anscheinend machte die Sache dem Sheriff, der in Kingston höchstens einmal einen Landstreicher oder einen Apfeldieb zu fassen bekommt, Spaß. Jedenfalls beobachtete er die alten Ganoven gründlich. Vor ein paar Tagen schrieb er mir einen Brief. Seiner Meinung nach planten die beiden irgendetwas. Sie hätten versucht, sich Geld zu beschaffen, und als ihnen einige Pumpversuche misslungen waren,

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