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0268 - Mit Vollgas in den Abgrund

0268 - Mit Vollgas in den Abgrund

Titel: 0268 - Mit Vollgas in den Abgrund
Autoren: Mit Vollgas in den Abgrund
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untergebracht. Die dortige Polizei behielt ihn im Auge. Es gab keine Anzeichen dafür, dass Bash seine misslungene Rache zu wiederholten trachtete.
    Der Mord an Elizah Marun konnte nicht aufgeklärt werden. So fest wir auch überzeugt waren, dass das Verbrechen auf das Konto des Kleinen kam, sowenig konnten wir es beweisen.
    Daruzzos und Lorrows Anwesenheit in New Haven bedeutete für James Bash allerdings eine ständige Bedrohung, aber er hatte sich nicht zum zweiten Mal zu einer unüberlegten Handlung hinreißen lassen. Er wusste, dass das FBI die ehemaligen New Yorker Gangster beschattete. So zog er es im Augenblick vor, die Gefahr durch Dollars zu bannen. Daruzzo und Lorrow verlebten im Carlton Hotel lustige Tage.
    Von Phil hörte ich nichts. Seine Suche nach den Zeugen des Mordes an Sid Kanovsky blieb erfolglos.
    Ich überlegte, ob Bashs Stellung nicht von einer anderen Seite her aufzurollen war. Es gab in New Haven eine Menge kleinerer Gangster, die für den Oberboss arbeiteten. Ich konnte versuchen, den einen oder anderen aus der Organisation herauszubrechen, aber es würde eine langwierige, harte und im Endeffekt fragwürdige Arbeit werden, denn ein kleiner Fisch gefährdete nicht die Position des großen Hais. - Der Stadtpolizei war es im Laufe der Jahre immer wieder gelungen, einen Hafenschmuggler, einen Rackett-Gangster oder einen Rauschgifthändler zu erwischen, aber die Angst vor Bash verschloss den Ganoven den Mund.
    Es sah wirklich so aus, als wäre die Stellung des Kleinen unangreifbar. Irgendetwas musste geschehen, um die Dinge überhaupt wieder ins Rollen zu bringen.
    Und dann geschah etwas, dass ich nicht einkalkuliert hatte. Aber auch James Bash hatte damit nicht gerechnet.
    Es begann damit, dass ich in meinem Hotelzimmer angerufen wurde, und zwar an einem Nachmittag um sechs Uhr, etwa vierzehn Tage nach der Ankunft der beiden ehemaligen Charly-Doun-Gangster. Das Fräulein in der Telefonzentrale sprach sein stereotypes: »Sie werden gewünscht, Mr. Cotton«, und schaltete durch. Ich hörte eine Männerstimme: »Sind Sie das, Cotton?«
    Die Stimme klang gedämpft und tonlos. Offenbar hatte der Mann ein Taschentuch über die Sprechmuschel gelegt - ein beliebter Trick, um die Stimme unkenntlich zu machen.
    »Ja«, antwortete ich. »Wer sind Sie?«
    »Mein Name tut nichts zur Sache, Ihnen muss es genügen, dass ich mit Bash ’ne alte Rechnung zu begleichen habe, die größer ist als Ihre, G-man. Ich kann Ihnen Informationen liefern, die den alten Bash auf den elektrischen Stuhl bringen.«
    »Na, schön«, sagte ich. »Liefern Sie los, mein Junge!«
    »Ich meine es ernst«, versicherte der Anrufer. »Kennen Sie das Huntwich-Pier?«
    »Keine Ahnung.«
    »Das ist ein Pier im nördlichen Teil der Hafenanlage. Es wird nicht mehr benutzt, aber es stehen noch einige Schuppen darauf, teilweise zerfallen. Auf einem können Sie noch die Aufschrift des früheren Besitzers lesen: C. Crisher & Co. Bash benutzt den Schuppen als Lagerraum für seine heiße Ware. Seit gestern Nacht lagern darin zweihundert Kisten mit Bierflaschen. Zwei Kästen sind an den Kanten mit Blech beschlagen. Es sieht aus, als wären die Kästen repariert worden, aber von den zwölf Flaschen in diesen Kästen enthalten je drei kein Bier, sondern Heroin im Wert von zweihunderttausend Dollar.«
    »Ein schönes Märchen.«
    »Sie können es glauben oder nicht, aber ich an Ihrer Stelle würde wenigstens mal nachsehen. Bash hat nur einen Mann zur Bewachung dort.«
    »Und wie viel hat er dir für diesen Versuch, mich in eine Falle zu locken, bezahlt?«
    »Okay, bleiben Sie zu Hause, wenn Sie Angst haben, aber morgen werden Sie von den Bierflaschen nicht eine mehr in dem Schuppen finden.«
    Es knackte. Der Fremde hatte aufgelegt.
    Eine Falle? Wahrscheinlich, aber ich habe nichts dagegen, wenn Gangster mich in eine Falle zu locken versuchen. Die Konstrukteure solcher Fallen überschätzen meistens die Sicherheit ihrer Konstruktion, und ich habe es oft erlebt, dass der Fallensteller sich schließlich in seiner eigenen Falle verfing.
    Außerdem, man kann einen Gangster nicht fangen, indem man ihm aus dem Weg geht. Wenn ein Gangster sich wünscht, mich' an diesem oder jenem , Ort zu treffen, warum soll ich nicht hingehend Selbstverständlich würde ich vorsichtig sein. Ich musste allein gehen, denn es hat keinen Sinn, mit einer halben Hundertschaft von Cops anzurücken. Ich würde dann nicht einmal den Hut eines Gangsters zu sehen bekommen.
    Ich
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