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0268 - Traumschiff des Schreckens

0268 - Traumschiff des Schreckens

Titel: 0268 - Traumschiff des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hinauf. »Captain – die Hand … die Hand …«
    Die Flamme fraß sich in den Kunststoff hinein. Die Hand ließ das Feuerzeug los und huschte wie eine geschickte, schnelle Spinne davon.
    Jeden Moment konnte die Leitung endgültig aufschmelzen und der Treibstoff in Brand geraten, die Flamme bis in den Tank schlagen und …
    ***
    Es sind also zwei Schiffe, sagte einer der Gnomenhaften. Das wußten wir anfangs nicht. Wir begingen einen Fehler, als wir die Hand vom falschen Schiff zu holen versuchten.
    Der Fehler läßt sich ausgleichen, sagte der andere. Wir nehmen uns das andere Schiff vor. Wir müssen die Hand zurückbekommen.
    Und jenen, der unserem Gefährten Schmerz zufügte, als er die Hand mißhandelte. Der Frevel muß gesühnt werden.
    So werden wir handeln.
    Und sie handelten. Wieder floß magische Kraft. Mit der Yacht RENO ging eine Veränderung vor. Niemand achtete darauf, niemand sah in diesem Moment dorthin, wo sich das Schiff befand. So wußte später niemand an Bord der ULYSSES zu sagen, was wirklich geschehen war.
    Wie Nebel legte es sich über die Yacht, hüllte sie völlig ein, bis nichts mehr von der RENO zu erkennen war. Dann wich der Nebel wieder. Als er gänzlich geschwunden war, gab es auch die RENO nicht mehr.
    Aber sie war weder zerstört worden noch gesunken. Sie war unsichtbar. Und als unsichtbares Geisterschiff näherte sie sich jetzt wieder der ULYSSES. Weit voraus glitt ein kleines Motorboot auf das Forschungsschiff zu und erreichte es. Doch die Yacht war bereits in der Nähe.
    Aber noch zögerten die Unheimlichen an Bord.
    ***
    »Was ist los?« herrschte Percy Scott den Malayen an. Juan schüttelte sich. »Die Hand«, keuchte er. »Sie … Feuer … die Kraftstoffleitung …«
    Porter sauste schon nach unten. Der Kapitän verzichtete darauf, die Stufen der Eisenleiter zu benutzen, sondern war mit einem wilden Doppelsprung unten, sich auf Geländermitte abfedernd. Da sah er die Flammen über die Leitung knistern.
    Wo zum Teufel war der Feuerlöscher?
    Natürlich unerreichbar, weil ein besonders genial veranlagtes Besatzungsmitglied einen Stapel Kisten davorgestellt hatte. Bis die beiseitegeräumt waren, war die ULYSSES ein Wrack.
    »Mister Scott!« brüllte der Kapitän.
    Scott versuchte oben, Don Juan mit nach unten zu bringen. Aber der hatte kein gesteigertes Interesse, noch einmal der Hand zu begegnen, sondern hetzte in weiten Sprüngen davon, um mit seinem Schreien die Mannschaft nervös zu machen. Scott wieselte die Leiter hinunter.
    Er sah sofort die einzige Chance, die ihnen blieb. Gemeinsam mit dem Kapitän packte er zu, riß an der Kunststoffleitung. Die dehnte sich an der Brandstelle aus. Porter und Scott zerrten in die gleiche Richtung.
    Am Tank war das Kunststoffröhrchen nicht verschraubt, sondern aufgesteckt und mit Gummi gedichtet. Beider Männer Kraft reichte aus.
    Die Leitung flog heraus!
    Dieselkraftstoff schoß aus der Öffnung, aber nicht viel, weil Scotts Hand sich sofort vor den Stopfen preßte. Vor dem Texaner stand eine Flamme in der Luft, als das Zeug sich entzündete. Aber es verpuffte sofort schadlos. Porter trat kraftvoll an der Motorseite gegen die Leitung. Die knickte und quetschte sich damit zu, so daß auch kein Feuer in die Maschine schlagen konnte.
    »Einen Korken oder was Ähnliches, Käpt’n«, keuchte Scott, der die Hand immer noch gegen den Tankspund preßte. Alles, was herausdrängte, konnte er nicht zurückhalten, aber das Feuer war jetzt erloschen und die Explosionsgefahr gebannt. Porter sah sich suchend um. »Heilige Ordnung, segensreiche Himmelstochter«, knurrte er. »Daß diese beiden Burschen nie richtig aufräumen können, daß man auch etwas wiederfindet …«
    Trotzdem wurde er fündig und keilte den Spund provisorisch zu. »Juan und Lanta müssen sofort ein neues Rohr ziehen. Und diesmal schlauer, mit Absperrhahn dazwischen. Verflixte Schlamperei, das …«
    »Die trauen sich doch erst wieder ’runter, wenn die Hand weg ist«, knurrte Scott. »Aber sehen Sie die hier irgendwo?«
    Die Hand hatte den Maschinenraum der ULYSSES längst wieder verlassen. Sie hatte Besseres zu tun als auf eine Entdeckung zu warten …
    ***
    »He!« rief Ray Cooper laut. »Holt uns an Bord …«
    Er verstand nicht, warum niemand auf der ULYSSES sich dem Boot zuwandte. An Deck schien der Teufel los zu sein. Männer liefen wie aufgescheuchte Bordratten hin und her, palaverten lautstark, und alles, was Cooper heraushörte, war, daß die Hand wieder

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