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0268 - Traumschiff des Schreckens

0268 - Traumschiff des Schreckens

Titel: 0268 - Traumschiff des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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spukte.
    »Hört mich keiner?« schrie er wieder.
    »Feuern Sie einen Schuß ab«, empfahl Losnikow.
    Aber da tauchten endlich zwei Mann oben an der Reling auf. »Einholen«, schrie Cooper. »Sofort!«
    »Sir, Sie sind ja verletzt«, stellte einer der Matrosen fest.
    »Wenn du mir das nicht gesagt hättest, hätte ich’s nicht bemerkt«, wurde Cooper endgültig zornig. »Beeilung, Herrschaften! Was ist da an Bord los, verdammt? Ist die ULYSSES ein Tollhaus geworden?«
    Endlich kam Bewegung in die Szene. Der Kran wurde ausgeschwenkt und das Boot befestigt. Die Motorwinde zerrte es in die Höhe. Trotz seiner Verletzung war Cooper der erste, der sich an Deck der ULYSSES schwang.
    »Wo ist der Captain? Diese Leute hier – bleiben hier oben. Keiner bewegt sich weiter als fünf Meter von diesem Platz. Spionageverdacht. Corkey muß den Hubschrauber anfordern, mit einem Notarzt. Sofort!«
    Wenn Cooper »sofort« sagte, meinte er auch »sofort«. Die Crew wußte das. Trotzdem vergrößerte er in diesem Augenblick nur noch das Durcheinander. Schließlich schob er die Matrosen zur Seite, die sich um ihn zu sammeln versuchten und ihm etwas von der Hand, dem Klabautermann und einer Explosion des Motors zu erzählen versuchten, und stapfte mit schmerzverzerrtem Gesicht zur Kapitänskajüte. Porter war nicht anwesend.
    Cooper stapfte weiter zur Funkbude. Die war leer. »Corkey!« brüllte er wütend. War denn auch der letzte Mann an Bord des Schiffes vom wilden Affen gebissen?
    Einer der Wissenschaftler aus Berkenheins Team tauchte auf. »Holen Sie Corkey her, sofort!« bellte Cooper, ehe der Wissenschaftler Erschrecken über die böse aussehende Schulterverletzung zeigen konnte.
    Er wieselte davon. Da tauchte Porter auf. »Cooper!« stieß er hervor. »Was ist denn mit Ihnen los … wann sind Sie zurückgekehrt?«
    »Bericht später«, knurrte Cooper. »Insassen der RENO geborgen, Yacht verloren. Spionageverdacht. Die Leute müssen sofort von Bord, aber noch schneller einen Arzt. Der Yachtkapitän hat seine Hand verloren.«
    Porter schaltete falsch. Er verstand nur Hand. »Die bei uns herumgeistert?« stieß er hervor.
    Da tauchte Corkey auf. Er zuckte zusammen, als er den Kapitän und den Offizier vor dem leeren Funkraum stehen sah.
    Cooper gab seine Anweisungen, während Porter mit hochgezogenen Brauen lauschte. Sekunden später erscholl draußen Percy Scotts lautstarke Stimme. Der Texaner stauchte die abergläubische Besatzung gehörig zusammen. Aber Porter zweifelte, ob das viel nützte. Die Männer waren im Augenblick viel zu durcheinander.
    »Mister Scott!« schrie Porter nach draußen. Scott wirbelte herum und kam heran. Er zuckte zusammen, als er Cooper sah.
    »Mitkommen«, ordnete er knapp an; Scott war »nebenberuflich« noch so etwas wie der Bordarzt der ULYSSES.
    »Den Mann von der RENO hat’s stärker erwischt«, versuchte Cooper zu protestieren. »Kümmern Sie sich erst um den …«
    Aber Scott drängte ihn schon in seine Kabine, in der sich seine medizinische Notausrüstung befand. Unterdessen begann Corkey nach Puerto Rico zu funken und den Notarzt anzufordern.
    Porter rieb sich das Kinn. Er fragte sich, wo die Hand jetzt war. Und noch mehr fragte er sich, was zum Teufel dieser Zamorra gerade machte. War der nicht an Bord gekommen, um den Spuk aufzuklären und zu unterbinden?
    Porter beschloß, mal in aller britischer Höflichkeit an die Kabinentür zu klopfen und machte sich auf den Weg nach unten.
    ***
    Zamorras Fingerkuppen strichen sanft über Nicoles Haut. »Ich glaube, es wird langsam Zeit für uns. Inzwischen dürfte Berkenhein seine Anweisungen haben, so daß wir ungestört arbeiten können.«
    Nicole küßte ihn noch einmal verlangend, dann schwang sie sich aus der Koje und trat zum Fenster. Draußen rauschte das Wasser des Ozeans. »Was ist denn eigentlich oben los? Das ist ja so laut geworden in den letzten Minuten …«
    »Klingt fast nach dem großen Basar in Bagdad«, schmunzelte Zamorra. »Wenn das Schiff in Gefahr wäre, hätte es längst Alarm gegeben. Nehmen wir die Gummianzüge?«
    Nicole nickte. »Dürfte das Einfachste sein, nicht?«
    Eine seltsame Gelöstheit umfing sie beide. Es war nicht, als wollten sie sich einer tödlichen Gefahr aussetzen. Es schien eher, als wollten sie nur einen kleinen Unterwasserausflug machen.
    »Auf die Zusatzausrüstung können wir wohl verzichten. Die Kugeln haben jeweils eigene Versorgung«, stellte Zamorra fest. »Warte, ich sortiere die Dinger mal

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