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0268 - Wikkas Rache

0268 - Wikkas Rache

Titel: 0268 - Wikkas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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können.
    Schwarz hatte ich die Fläche in Erinnerung. Schwarz und von Dunstschleiern umweht. Das war nicht mehr der Fall. Das gesamte Moor schimmerte in einem grünen Ton.
    Und nicht nur das. Auch die Oberfläche hatte sich verändert. Sie war nicht mehr düster und schlammig, sondern schien aus grünem Rauchglas zu bestehen, das einen Blick in die unergründlichen Tiefen des Sumpfs freigab ...
    ***
    Sekundenlang war ich regelrecht sprachlos. Damit hätte ich nicht gerechnet. War es doch ein Fehler von mir gewesen, den Hexenstein aus dem Fenster zu schleudern?
    Hinter mir hörte ich Cordtlands Schritte und vernahm auch seine Stimme, wobei er eine düstere Prophezeihung aussprach.
    »Flieh, wenn sich die Gräber öffnen! So steht es geschrieben, und die Gräber haben sich geöffnet, Geisterjäger. Schau ganz hin.«
    Das tat ich auch, konnte jedoch nichts erkennen, sondern sah nur die weite, grüne Fläche.
    »Ich sehe nichts.«
    »Ja, wer es nicht sehen will, der läßt es auch«, erwiderte der Hexenwürger orakelhaft.
    Im Umdrehen fragte ich: »Weshalb gehen wir nicht hinunter und schauen uns die Sache mal aus der Nähe an?«
    Seine Augen vereisten. Vielleicht sollte es Erstaunen ausdrücken, ich wußte es nicht. »Du willst dich den Hexen stellen, den lebenden Toten?«
    »Das hatte ich vor!«
    Da lachte er rauh. »Weißt du eigentlich, von was die sich ernähren, Geisterjäger? Das sind die schlimmsten Hexen, die es je in dieser Gegend gegeben hat. Sie ernähren sich von…«
    »Stopp!« rief ich. »Ich kann es mir denken. Du brauchst nicht mehr weiterzureden.«
    »Und dennoch willst du in den Sumpf?«
    »Ja!«
    »Gut, dann geh.«
    »Bleibst du hier oben?«
    »Nein, ich werde dich begleiten, aber meine Aufgabe liegt im Dorf, nicht nur im Sumpf. Ich hatte mit dem Hexenstein einen magischen Riegel vorschieben wollen, das ist mir nicht gelungen, weil du es zerstört hast. Die Folgen mußt du tragen, und ich schaue zu, wenn dich die Hexen qualvoll töten.«
    »Meinetwegen!« Ich nickte und verzog die Lippen zu einem Grinsen. Ohne mich noch weiter um ihn zu kümmern, verließ ich das Turmzimmer und wandte mich der Treppe zu.
    Ob er mir folgte oder nicht, war mir egal. Ich würde mich den Zombie-Hexen stellen.
    Der Weg nach unten kam mir verdammt lang vor. Vielleicht auch deshalb, weil ich es so eilig hatte. Mittlerweile hatten sich auch die Anstrengungen des Kampfes abgeschwächt. Ich konnte wieder normal durchatmen. Auch das Brennen an meiner Kehle ließ nach.
    Unterwegs hielt ich auch Ausschau nach meinen beiden besonderen Freundinnen Wikka und Jane Collins.
    Von ihnen sah ich nichts. Ob sie sich ebenfalls im Moor aufhielten und darauf warteten, daß die Hexen zurückkamen?
    Alles war möglich, deshalb beschloß ich, doppelt auf der Hut zu sein.
    Der grüne Schimmer reichte bis an die alte Ruine. Er überdeckte die Steine und die zerbrochenen Gemäuer mit einem geisterhaft fahlen Schein und hatte den des Mondes längst zurückgedrängt. Als ich nach oben schaute, hatte ich das Gefühl, daß sogar der Erdtrabant eine andere Farbe angenommen hatte.
    Auch er schimmerte grün…
    »Du kannst jetzt in den Sumpf hineingehen«, erklärte mir der Hexenwürger.
    »Und soll versinken, wie?«
    »Es gibt einen Pfad.«
    »Wo?«
    In seinem Gesicht rührte sich nichts. Er stand da, und der Wind spielte mit seinem halblangen Haar. In der rechten Hand hielt er nach wie vor die Peitsche. Die drei Riemen berührten mit ihren Spitzen den weichen Boden. Mason Cordtland gab ein unheimliches Bild ab. Eine gespenstische Gestalt aus einer längst vergessenen Zeit. Er war zurückgekehrt, aber er paßte nicht in unsere Welt. Die war inzwischen eine andere geworden, das mußte er kapieren.
    »Ich werde ihn dir zeigen«, erklärte er. »Du kannst den Weg gehen und gleich sehen. Komm mit!«
    Ohne sich um meine Reaktion zu kümmern, ging er an mir vorbei und damit auch vor. Er schaute nicht zurück, ich folgte ihm sowieso, weil ich viel zu neugierig war.
    Der Boden wurde immer weicher, so daß ich allmählich das Gefühl bekam, auf einem schwankenden Brett zu gehen. Wollte der Hexenwürger mich vielleicht reinlegen?
    Ich blieb stehen.
    Er bemerkte es und schaute sich um. »Weshalb gehst du nicht weiter?« fragte er.
    »Führst du mich ins Verderben?«
    Da lachte er laut. »Verdient hättest du es, Geisterjäger. Das habe ich nicht nötig. Du wirst sowieso dein Leben verlieren, denn die Zombie-Hexen warten nur auf dich.«
    »Wo ist der Weg?«
    »Wir

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