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0268 - Wikkas Rache

0268 - Wikkas Rache

Titel: 0268 - Wikkas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu stoppen.«
    »Erst einmal abwarten«, erklärte Suko und deutete auf die Tür. »Wir gehen wieder zu den anderen.«
    »Eine Frage hätte ich noch.«
    »Bitte.«
    »Die Sache mit der Ratte vorhin. Das kann doch jedem von uns passieren, nicht wahr?«
    »Schon, wenn wir nicht achtgeben. Die Hexen besitzen Kraft. Magische Kraft, meinetwegen auch Zauberkraft. So ist das nun einmal. Hier werden schaurige Märchen leider zu einer traurigen Tatsache, Mr. Spiker«, erklärte Suko.
    Der Alte schüttelte sich. Suko sah die Gänsehaut auf seinem Gesicht. »Vielleicht halten sie die Mauern der dicken Kirche trotzdem noch ab«, flüsterte er.
    »Ja, vielleicht.«
    »Wollen Sie den anderen das gleiche sagen wie mir?«
    Der Chinese schüttelte den Kopf. »Nein, Mr. Spiker. Da brauchen Sie keine Sorge zu haben.«
    Er atmete beruhigt aus und schlug ein Kreuzzeichen.
    Der Alte ging wieder mit Suko zurück in die Kirche. Das Innere des Kirchenschiffes bot ein düsteres Bild. Da keine Lampen brannten, waren die Gestalten nur schemenhaft zu erkennen. Die Frauen saßen in den Bänken, ihre Rücken waren gebeugt, die Hände hatten sie zum Gebet ineinanderverkrampft. Manche Lippen zuckten. Die Frauen beteten leise. Niemand sollte sie hören, nur ein zischendes Flüstern wehte durch das Kirchenschiff.
    Bis auf den Verletzten standen alle Männer außerhalb der Bänke. Ihre Blicke richteten sich auf die Seitenwände der Kirche, wo sich auch die Fenster befanden.
    Hindurchschauen konnte niemand. Das Glas war dunkel, zum Teil auch bunt eingefärbt. Jedes Fenster kam dem Betrachter wie ein kleines Mosaik vor, ein Kunstwerk. Niemand hatte einen Blick dafür.
    Suko und Spiker wurden beobachtet, als sie durch die Kirche liefen. Nur ihre Schritte waren zu hören. Sie wurden von den kahlen Wänden als Echo zurückgeworfen.
    Der Inspektor wollte sich den Verletzten anschauen. Neben ihm kniete er nieder.
    Rodney lag auf einer Bank. Er war bei Bewußtsein, hatte jedoch Schmerzen, denn sein Gesicht war verzogen. An einer Hälfte war er verpflastert und verbunden.
    Suko nickte ihm zu. »Wie geht es Ihnen?« fragte er.
    »Mies.«
    »Es kommt schon wieder in Ordnung. «
    »Sind Sie schon mal von einer Ratte gebissen worden?«
    »Ja, leider.«
    »Dann können Sie es ja nachfühlen. Verdammt, wenn ich diese Hexenweiber erwische, werde ich…«
    »Gar nichts tun«, sagte Suko. »Sie sind verletzt. Überlassen Sie alles andere uns.«
    »Aber ich kann doch kämpfen!«
    »Womit?«
    Da schlug der Mann mit seiner flachen Hand auf den Oberschenkel. »Ach verdammt, Sie haben ja so recht. Womit kann ich schon gegen die Brut angehen? Mit nichts, verflucht, mit gar nichts.« Er schickte noch einen Fluch hinterher.
    »Sie sind in der Kirche, Rod«, erklärte Suko. »Da sollten Sie das Fluchen lassen.«
    »Ja, schon gut.«
    Der Inspektor stand wieder auf. Die anderen hatten ihn umkreist, und Suko schaute in die ängstlichen und fragenden Gesichter der Dorfbewohner.
    »Ich kann euch keine Patentlösung geben«, erklärte er ehrlich. »Wir müssen abwarten.«
    »Auf was?« fragte jemand laut. »Darauf, daß sie uns alle umbringen?«
    »Beten Sie, daß es nicht soweit kommt.«
    »Und was machen Sie? Sie sind doch der einzige, der Waffen besitzt. Sie müssen sie einsetzen, Sie…«
    »Ich werde einen Blick nach draußen werfen«, erwiderte der Inspektor.
    »Sie wollen…«
    »Nur schauen, Sir. Bitte, lassen Sie mich durch!« Suko drängte sich an den Leuten vorbei, wandte sich nach links und ging in Richtung Tür. Sein Gesicht war unbewegt. Er wußte selbst, welch eine schwere Aufgabe er da übernommen hatte. Wenn er nicht achtgab und eine Hexe in die Kirche eindrang, würden andere folgen.
    Bevor er die Tür öffnete, bedeutete er den anderen, zurückzubleiben. Das taten sie nur ungern, doch der Inspektor ließ keinerlei Proteste zu. Er legte seine Hand auf die Klinke, drückte sie nach unten und zog die Tür vorsichtig auf.
    Kühle Luft traf ihn, und er schaute direkt in die Dunkelheit hinein. Hexen konnte er noch nicht sehen, weder Vögel noch normale Gestalten. Vor der Kirche lauerte eine nahezu trügerische Ruhe, die sich aber sehr schnell in ein Chaos verwandeln konnte.
    Suko vergrößerte den Spalt. Jetzt konnte er mehr erkennen, er sah wieder die Bäume und plötzlich löste sich aus dem Schatten eines Baumstamms eine Gestalt. Sie huschte quer über den Kirchvorplatz. Suko hätte jetzt die Chance gehabt, die Hexe zu vernichten. Er ließ es bleiben, denn diese

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